Wie kann man die Sprache der Vögel erlernen? Wie leben die Prachtfinken im afrikanischen Benin? Wie viel Poesie steckt im Gesang der Vögel? Dies waren nur einige Themen der diesjährigen Großen Vogelschau, die Deutschlandradio Kultur zum nunmehr achten Mal präsentiert; erneut in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU).
Anlass ist die "Stunde der Gartenvögel" des NABU vom 08. bis 11. Mai. Deutschlandradio Kultur begleitet die Aktion mit einer großen Vogelschau im Radio vom 04. bis zum 09. Mai, mit vielen Beiträgen und Gesprächen über die faszinierende Welt der Vögel. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Seite "Die große Vogelschau".
Wer fliegt denn da?
Der NABU ruft am Wochenende dazu auf, Vögel zu beobachten und zu zählen. Wir haben mitgemacht und schildern unsere Beobachtungen aus einem Berliner Park. Außerdem klären Experten alle Fragen rund um Amsel, Drossel und Co.
Zum elften Mal hat der NABU Naturfreunde dazu aufgerufen, Vögel zu notieren und dem Umweltschutzverband zu melden. Für Deutschlandradio Kultur ist Volker Finthammer im Einsatz gewesen. Der Redakteur und Hobby-Ornithologe war im Volkspark Schöneberg unterwegs.
Finthammer war der Nachtigall auf der Spur, fand sie aber leider nicht. Dafür stieß er zum Beispiel auf eine Mönchsgrasmücke und eine Bachstelze.
Auch auf Twitter haben wir übers Zwitschern gezwitschert und uns ausgetauscht:
Wir sehen die Mönchsgrasmücke vor lauter Bäumen nicht - aber wir hören sie #StundederGartenvögel pic.twitter.com/KLdEfyuFLd— DKultur (@DKultur) 9. Mai 2015
#StundederGartenvögel endet mit hübscher Beobachtung: Junger Star wartet auf Futter. Hat Spaß gemacht! pic.twitter.com/Fb1sa5w0Dd— DKultur (@DKultur) May 9, 2015@DKultur @NABU_de : Ich hätte Ada & Adam von meinem Blumentopf aus dem Prenzlauer Berg zu melden. Ihnen geht es gut. pic.twitter.com/d1dH64PEdc— Annette Maennel (@AnnetteMaennel) 9. Mai 2015
Außerdem konnten Hörer in der Sendung zwei Experten befragen. Lars Lachmann und Thomas Griesohn-Pflieger sprachen auch über Themen, die beide bewegen: Etwa über die Vereinbarkeit von Klima- und Vogelschutz. Durch die fortschreitende Hausdämmung sind zwei Gebäudebrüter bedroht: die Mehlschwalbe und der Mauersegler.
Lars Lachmann ist Ornithologe und Vogelschutz-Experte beim NABU und berichtet über die Vögel-Zählaktion des NABU. Unter dem Titel "Stunde der Gartenvögel" werden die Bürger am zweiten Maiwochenende dazu aufgerufen, Daten über ihre Vogelbeobachtungen zu sammeln - erfasst sind bereits über 40.000 Gärten und Grünflächen.
"Wir brauchen möglichst viele Teilnehmer, weil dann die Ergebnisse besser werden. Wir können dadurch Trends in den Siedlungsgebieten besser erkennen: Wo kommen welche Vögel häufiger vor, wo seltener?", sagt Lachmann. Seine persönlichen Lieblingsvögel sind der Seggenrohrsänger, der Wendehals und die Beutelmeise.
Lachmann ist auch bei der NABU-Partnerorganisation "Royal Society for the Protection of Birds" (RSPB) in Großbritannien und in Polen für den NABU-Partner "Ogólnopolskie Towarzystwo Ochrony Ptaków" (OTOP) seiner Leidenschaft für Vögel nachgegangen.
Thomas Griesohn-Pflieger ist begeisterter Vogelbeobachter. Hauptberuflich ist Griesohn-Pflieger Pressesprecher der Stadt Hattingen, hat aber auch das Internet-Portal "Birdnet" gegründet. "Birdnet" ist ein Informationsportal für Vogelfreunde. Zudem ist Griesohn-Pflieger der Geschäftsführer von "Birding Tours", einem Reiseveranstalter, der sich auf Vogelbeobachtungsreisen spezialisiert hat. Er gibt seit 30 Jahren Kurse über Vögel in der Volkshochschule, etwa zum Thema "Wildgänse und mehr in der Dingdener Heide und am Rhein".
Das Portal "Birdnet" hat er schon 1998 ins Netz gestellt. Griesohn-Pflieger bewirbt sein Portal mit dem Slogan: "Birdnet.de - was Vogelgucker wissen wollen!" Bei "Birding Tours" bieten Vogelfreunde wie Griesohn-Pflieger Reisen für Gleichgesinnte an. Vor 12 Jahren hat er den Reiseanbieter mitgegründet. Seine liebsten Beobachtungsplätze: "Das Wattenmeer, die Alpen; wir haben wunderschöne Mittelgebirge wie den Thüringer Wald. Man sollte die großen Heide- und Moorgebiete an der Grenze zu Holland sehen: So etwas gibt es sonst nur noch im Osten Deutschlands, wo früher die Truppenübungsplätze waren. Und ein Hotspot der Artenvielfalt ist natürlich das Rheintal!"