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Hörspiel "Jureks Reise"
Der Autor Ulrich Woelk lässt einen Menschen im Weltall Tagebuch schreiben - die Reise führt in die Tiefen des Weltraums und der eigenen Seele. © imago images / Westend61
Wenn ein Mensch im Weltall Tagebuch schreibt
54:45 Minuten
1961 flog der erste Mensch ins Weltall und 1969 landeten die ersten Menschen auf dem Mond. Der Schriftsteller und Physiker Ulrich Woelk schickt in "Jureks Reise" einen Menschen in einem Sputnik ins All. Dessen Tagebuch erzählt von Einsamkeit und Gespenstern.
Das Weltraumzeitalter eröffnete 1957 ein Sputnik, und schon 1961 flog der erste Mensch in den Weltraum: Juri Gagarin. Die Sowjetunion feierte mit dem Kosmonauten den Sieg über den imperialistischen Konkurrenten, die USA. Acht Jahre später, am 20. Juli 1969, landeten zwei Astronauten der Apollo 11 auf dem Mond, und die USA feierten es als Sieg über die kommunistische Supermacht. Wie sonderbar es sein muss, durch die menschenfeindliche Leere des Weltalls zu fliegen, konnte darüber in Vergessenheit geraten.
Tiefe des Weltraums und der Seele
Ulrich Woelk, Schriftsteller und Physiker, lässt einen Menschen namens Jurek durch den Weltraum fliegen. "Jureks Reise" geschieht mit Hilfe eines Sputnik, einer kleinen Kapsel, die sich als überraschend geräumig und dazu vertraut erweist. Ein Wohnzimmer hat in ihr Platz, eine Küche und ein Solarium, es gibt einen sprechenden und psychologisch bewanderten Bordcomputer und Anna, eine Ingenieurin, die versucht, das Raumschiff zu reparieren und zurück zur Erde zu bringen. Der Raumfahrer scheint im Kosmos nicht allein.
Jurek, der zunehmend verwirrte Sputnik-Passagier, erlebt eine Reise, die ihn in die Tiefen des Weltraums und in die der eigenen Seele führt. Er hält, was ihm widerfährt, in einem Tagebuch fest, ironisch, melancholisch, staunend und stets gefasst auf Überraschungen. Es erzählt von der Einsamkeit eines Astronauten im All und von den Gespenstern, die noch die größte Einsamkeit bevölkern. Von Laika, dem ersten Passagier eines Sputnik, ist übrigens keine Rede.