Hörstücke zu "30 Jahre Mauerfall"

    Zerrissen und verbunden

    Eine der Abbildungen an der East Side Gallery in Berlin zeigt einen hellblauen Trabi, der durch eine Wand stößt.
    Manche Menschen in Deutschland kennen die Mauer nur so: bemalt und als Erinnerungsstätte. © Bildagentur-online
    30 Jahre Mauerfall – dazu präsentieren wir Hörstücke über Menschen, die die deutsche Teilung geprägt hat: Kriegskinder und -enkel, Wendekinder und Millenials. Hören Sie Ost-West - genau beobachtet, gesampelt, radiofon performt und literarisch verdichtet.
    "Diese sogenannte Mauer und ich, wir sind irgendwie verbunden, auch wenn wir uns persönlich kaum kennengelernt haben."
    --- aus dem Freispiel "Mauerschau" von Nele Stuhler ---

    Bruchlinien aus der Wendezeit - Gute Onkels
    (Deutschlandfunk Kultur, Freispiel, 17.06.2019)
    Ossi oder Wessi, fragt ein Graffito an der Wand. Auch 28 Jahre nach der Wiedervereinigung existieren diese Kategorien.
    -© Imago / Müller-Stauffenberg
    (Fast) 30 Jahre sind vergangen, der Übergang ist vollzogen. Aber die Bruchlinien sind noch da, sagt Falk Rößler. Die Protagonisten seines Hörspiels sind seine drei Onkel aus Frankfurt an der Oder. Sie waren 18 und 20 Jahre alt, ihr Erwachsenenleben sollte gerade beginnen, als die Wende kam. Ein Hörspiel über Brüche und Umbrüche.

    Im kulturpolitischen Tauwetter des Machtwechsels von Walter Ulbricht zum neuen SED-Chef Erich Honecker gründeten sich in Erfurt, Halle und Ostberlin mehrere Kommunen nach Westberliner Vorbild. Ein Feature über eine Ostberliner Kommune von Claudia Petzold und Paul Kaiser.

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    -© imago images / Ulrich Hässler

    Vier Männer fliehen, die DDR will sie mit allen Mitteln zurückholen. Mit dem Versprechen auf Straffreiheit und baldige legale Ausreise kehren sie zurück. Die Stasi interessiert sich indessen sehr für Fotos, die einen bayerischen Polizisten mit Kalaschnikow und der Dienstmütze eines DDR-Grenzers zeigen. Ein Feature von Henry Bernhard.
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    -© Foto: privat

    Eine halbe Million Menschen versammelte sich auf dem Alexanderplatz und in den angrenzenden Straßen Berlins. Lautsprecher brachten die Reden, die auf einem LKW-Anhänger gehalten wurden, zu den Demonstranten. Das DDR-Fernsehen übertrug die Veranstaltung live in seinem Vormittagsprogramm. Ein Feature über den 4. November 1989 von Christiane Hein.

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    -© dpa/picture alliance/Thomas Lehmann

    Jutta Hoffmann stieg von der DDR-Schulleiterin zur Hauptschullehrerin ab. Siglinde Schaub klagte gegen den Rausschmiss aus dem Direktorenamt und landete im Berliner Abgeordnetenhaus. Alexander Lubawinski fand sich nach der Wende als Vorgesetzter der beiden Kolleginnen wieder. Alle drei lieben ihren Beruf immer noch. Ein Feature über die Wende an der pädagogischen Front von Holger Siemann.
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    -© imago images / Seeliger

    Jugend in Ostdeutschland - Wir waren wie Brüder
    (Deutschlandfunk, Das Feature, 03.10.2019)

    Das Feature basiert auf einem Text von Daniel Schulz, der im Oktober 2018 in der taz erschien und 2018 mit dem deutschen Reportagepreis ausgezeichnet wurde. Aufgewachsen in den Neunziger Jahren, ist der Autor vor Neonazis weggelaufen und war doch mit Rechten befreundet. In Ostdeutschland ging das damals zusammen. Nun spricht er mit Menschen, die Ähnliches erlebt haben.
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    -© Deutschlandradio / privat

    Matthew Herbert sampelt die Wiedervereinigung - The Unknown
    (Deutschlandfunk Kultur, Klangkunst, 04.10.2019)
    Kann man die Wiedervereinigung sampeln? Der britische Electronica-Komponist Matthew Herbert liefert den Beweis. Am letzten Tag der deutschen Teilung sprachen die Menschen im Rundfunk über ihre Zukunft – hüben wie drüben. Herbert verarbeitet historische Zitate gemeinsam mit dem RIAS Kammerchor (West) und dem Rundfunkchor Berlin (Ost) zu der Komposition "The Unknown".
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    -© picture alliance / dpa / Lothar Steiner

    Hörspiel: Rotkäppchen als Pionierin - little red (play): herstory
    (Deutschlandfunk Kultur, Freispiel, 10.10.2019)
    Nicola Nord und andcompany&Co nehmen das Märchen vom Rotkäppchen als Grundlage für die Radioperfomance "little red (play): herstory". little red wuchs in der BRD auf. Aber während ihre Freundinnen im Sommer in die Toskana oder nach Südfrankreich reisten, fuhr sie in Kinderferienlager in der DDR. 1989 war das Märchen aus. Was machen Kommunistinnen und Kommunisten nach dem Ende der Geschichte?
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    © Foto: Hila Flashkes

    Das Verhältnis von Leben und Schreiben ist ein Thema des literarischen Hörspiels "Nachtgeschwister, provisorisch" nach Texten von Wolfgang Hilbig und Natascha Wodin. Ein Bändchen mit Gedichten ist der Auslöser für eine Obsession: Eine Frau setzt alles daran, den Autor zu treffen, obwohl er in der DDR lebt. Als er ein Reise-Visum bekommt, beginnen sie eine Liebesbeziehung. Aber ist er wirklich ihr Seelenverwandter? Als DDR-Bürger fühlt er sich im Westen fremd und kämpft gegen ein ständiges Gefühl des Nichtgenügens.
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    -© EyeEm / Rosario Bergamasco

    Hörspiel über Bedeutungsverlust - Ein Vormittag in der Freiheit
    (Deutschlandfunk Kultur, Hörspiel, 16.10.2019)
    Ein klares Verhältnis zu seiner Lebensleistung scheint der ehemalige ostdeutsche Betriebsdirektor Lehmann in "Ein Vormittag in der Freiheit" zu haben. Seit sechs Wochen ist er arbeitslos. Wütend und trotzig beschwört er sein ganzes angestrengtes Leben, das eng mit dem untergegangenen Staat verknüpft war. Jahrzehntelanger Kampf um Planerfüllung – und jetzt soll er etwas bereuen?
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    -© imago/IPON

    Hörspiel: Ost-West-Frauenbilder - Schubladen
    (Deutschlandfunk Kultur, Freispiel, 17.10.2019)
    Wer waren wir? Wer sind wir? Und warum sind wir so geworden? Das fragen sich die ‚West‘-Performerinnen von She She Pop und ihre Ost-Kolleginnen. Über 20 Jahre nach der Wende nehmen sie sich vor, sich anzunähern und öffnen ihre Schubladen.


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    -© picture alliance / dpa / Oliver Berg

    Hörspiel über die Folgen von Flucht - Ballade vom Tag, der nicht vorüber ist
    (Deutschlandfunk Kultur, Hörspiel, 23.10.2019)

    Das preisgekrönte Hörspiel "Ballade vom Tag, der nicht vorüber ist" von Gert Loschütz schildert, wie sich Vergangenheit fortschreibt. Ein Tag aus der Kindheit, Ende der 50er Jahre, bestimmt das gesamte Leben eines Mannes. Der Tag, an dem er und seine Mutter die DDR verließen und in den Westen flohen, markiert eine tiefgreifende Verletzung, die ihn noch 30 Jahre später beschäftigt. Er scheint seitdem keinem Ort, keiner Zeit und vor allem keinem Menschen mehr zu vertrauen.
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    -© picture-alliance / dpa

    Wie sich Vergangenheit ins eigene Leben einschreibt, untersucht auch Performerin Nele im Freispiel "Mauerschau". Die jüngste Protagonistin unserer Hörstücke wurde am Tag des Mauerbaus im Jahr des Mauerfalls in Ost-Berlin geboren und ist an den Resten der Mauer sozialisiert worden. Alljährliche Meldungen zum Mauergedenken gehören zu ihrem Geburtstag wie Kuchen und Kerzen.
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    -© Foto: Schoening / imago images

    Was passiert mit Menschen, wenn der Staat, in dem sie aufgewachsen sind, wegbricht? Ohne Anspruch auf Vollständigkeit fängt das Feature von Michael Bohmeyer die facettenreiche Stimmung ein, die in Ostdeutschland während der aufregenden elf Monate zwischen den Staaten herrschte.

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    -© picture-alliance / dpa / Jens Kalaene

    Eine Reise ins Zonenrandgebiet - Mein Vater, der Grenzer
    (Deutschlandfunk Kultur, Feature, 09.11.2019)
    Eine Kindheit im Zonenrandgebiet. Der Vater arbeitet an der deutsch-deutschen Grenze und darf mit den DDR-Kollegen eigentlich nicht reden. Redet er heute mit dem Sohn? Der Sohn, Jan Decker, unternimmt eine deutsch-deutsche Erinnerungsreise.


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    -© picture alliance / dpa / Edwin Reichert

    Hörspiel: Fremde in der Stadt - Der Absprung
    (Deutschlandfunk Kultur, Freispiel, 14.11.2019)
    Leerstadt schrumpft. Die Landrätin begegnet dem Wandel mit der Aufnahme von Geflüchteten. Nicht wenige Bürger sind besorgt. Während im Stadttheater ein multinationales Ensemble den Hauptmann von Köpenick probt, eskaliert die Situation. Paul Plamper erzählt in seinem Hörspiel vom heutigen Alltag in einer ostdeutschen Kleinstadt.
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    © Johannes Scherzer

    NEULAND - Von Halbleitern und Heimat
    (Deutschlandfunk, Feature-Serie mit sechs Teilen, 2018)
    Die sechsteilige Serie von Dörte Fiedler erzählt vor dem Hintergrund der Geschichte der ostdeutschen Mikroelektronik-Industrie ein Stück deutsch-deutscher Vergangenheit. Im Zusammenspiel vieler kleiner Geschichten und Beobachtungen ergibt sich ein Panorama der DDR kurz vor und nach der Wende.


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    -© Fuciker (Jürgen Obiegli) / Bundesarchiv, Bild 183-1988-0912-402, Franke / Collage: Bens

    Ostdeutsche Leben (1/4) - Kinderreich
    (Deutschlandfunk, Das Feature, 21.05.2019)
    Es kommt, wie es kommt, sagte sich das Ehepaar Heine aus Halle an der Saale bei jedem Kind: Es wurden sieben Söhne und zwei Töchter. Vater und Mutter waren voll berufstätig – trotzdem hatten sie den Alltag im Griff. Wie das ging? An Patenonkel Walter Ulbricht lag es jedenfalls nicht. Ein Feature von Simone Trieder.
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    -© U. Strobel (privat)

    Ostdeutsche Leben (2/4) - Liebe in Zeiten der Schichtarbeit
    (Deutschlandfunk, Das Feature, 24.05.2019)
    Etwa ein Jahr lang, 1988/89, versucht ein junges Paar – werdende Eltern – in einem Leipziger Arbeiterviertel über ein Notizheft nicht nur Kontakt zu halten, sondern im asynchronen Takt der Schichtarbeit eine Beziehung zu führen. Oft finden die Liebenden einander nur schlafend vor. Bald danach rauscht die Geschichte über den Leipziger Stadtteil hinweg: Mauerfall, Kollaps der Industrie, Wegzug der Arbeiter, kurz ein bisschen Anarchie auf den Trümmern der DDR.
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    -© imago / Jürgen Eis / Stefan Nöbel-Heise

    Ostdeutsche Leben (3/4) - Licht am Ende von Tunnel B
    (Deutschlandfunk, Das Feature, 28.05.2019)
    1988 war Kirsten Münch 20 Jahre alt und erzählte in dem DEFA-Dokumentarfilm ,Tunnel B‘ über das Kombinat Mikroelektronik Erfurt, von ihrer Arbeit und ihrer Schwangerschaft. 30 Jahre später machen wir sie ausfindig und fragen, was aus ihr und ihrem Kind geworden ist. Sie ist eine von drei Protagonisten des Features von Holger Siemann.

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    -© imago/momentphoto/Robert Michael

    Ostdeutsche Leben (4/4) - Ruth, Robert, René - eine Künstlerfamilie in Ostberlin
    (Deutschlandfunk, Das Feature, 31.05.2019)
    Renés Haare sind zu lang. Sein Vater Robert muss zum Schuldirektor. Roberts Haare sind noch länger. Der Direktor gibt auf: Künstler! Narrenfreiheit! René leitet heute die Druckwerkstatt an der Universität der Künste Berlin. Ruth Wolf, die Mutter von René, findet sich 2017 auf der documenta wieder. Ein Feature von Ulrike Bajohr über eine Ostberliner Künstlerfamilie.
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    -© Lutz Wohlrab