Hörtest online
Moderne Hörgeräte arbeiten elektronisch und sind kaum sichtbar im äußeren Gehörgang des Ohres verborgen. Anders als die Brille, die als modisches Accessoire zur Schau gestellt wird, werden Hörgeräte als Zeichen einer Behinderung eher noch versteckt. Entsprechend niedrig ist das Bedürfnis vieler Menschen, das Gehör überhaupt mal testen zu lassen. Wissenschaftler der Uni Oldenburg haben einen "Hörtest" entwickelt, der ganz unverbindlich in den eigenen vier Wänden abläuft. Per Telefon, Internet oder Handy.
Menschen mit Hörproblemen verstehen immer nur "Bahnhof". Alles klingt leise und irgendwie dumpf. Und wenn dann jemand extra ein wenig lauter spricht, hört sich die Stimme abgehackt an, verzerrt, einfach schrecklich. Nicht selten reagieren die Betroffenen aggressiv.
"Die normale Reaktion ist: Es liegt nicht an mir, die anderen reden nur so undeutlich. Und diesen ganzen Lärm, den will ich sowieso nicht mehr hören. Und dass man sich dann von den schrillen Umgebungsgeräuschpegel, der ganz natürlich für unsere Umgebung ist, dass man sich davon entwöhnt hat."
Damit es gar nicht erst soweit kommt, entwickelte Prof. Birger Kollmeier von der Uni Oldenburg einen Hörtest per Telefon. Er ist für diejenigen gedacht, denen es schwer fällt, gewisse Hemmschwellen zu überwinden.
"Es ist nämlich so, dass die Deutschen – insbesondere die Männer – viel zu spät zum Hörgeräte-Akustiker oder HNO-Arzt gehen. Und dadurch, dass man so ein Test selber mal für sich durchführen kann, möglicherweise ein erster Anstoß gegeben wird, doch noch gleich diesen Schritt zu wagen und sich in professionelle Hände zu begeben."
40.000 Menschen haben sich per Telefon schon testen lassen. Der Anruf über eine 0 900er Nummer kostet allerdings 99 Cent. Wer sparen möchte, kann den Test aber auch gratis im Internet unter www.hearcom.eu starten. Seit kurzem gibt es noch eine dritte Variante - als sogenanntes "App" zum Beispiel für's iPhone. Dr. Michael Buschermöhle vom Kompetenzzentrum für Hörgeräte-Systemtechnik startet den Hörtest auf seinem Handy. Dann hört er eine Stimme, die drei unterschiedliche Zahlen nennt.
"Das Ziel des Tests ist herauszufinden, bei welchem Sprachpegel Sie gerade noch die Hälfte aller Ziffern richtig verstehen. Das heißt, sobald Sie in einen Bereich gelangen, wo Sie nicht mehr alle Ziffern richtig verstehen, da kann es dann auch sein, dass aufgrund Ihrer Antwort die Sprache wieder lauter gedreht wird, sodass Sie dann wieder mehr Ziffern verstehen."
Wenn die Antwort richtig ist, wird das Hintergrundrauschen im folgenden Test ein wenig lauter. Die Verständlichkeit nimmt damit automatisch ab.
Irgendwann ist das Hintergrundrauschen so laut, dass auch die besten Ohren versagen. Der Hörtest endet mit einer Ansage. Wer beim Hörtest nicht so gut abschneidet, hört dann diese Stimme.
"Bei diesem Hörtest verstehen die meisten Menschen deutlich besser als Sie. Dieser Hörtest kann natürlich nicht alle Aspekte ihres Hörvermögens abdecken und ersetzt keine medizinische Diagnose. Für eine weiter gehende Beurteilung ihres Hörvermögens können Sie einen Hals-Nasen-Ohrenarzt oder Hörgeräte-Akustiker konsultieren."
Beim Hörtest per Telefon haben bislang 25 Prozent aller Teilnehmer die rote Karte bekommen. Verbunden mit der Empfehlung, einen HNO-Mediziner aufzusuchen. Nur in der Praxis kann dann mit feineren Messmethoden festgestellt werden, welcher Frequenzbereich betroffen ist, und wie stark die Höreinbußen sind. Noch einmal Prof. Birger Kollmeier.
"Unser Kriterium, das wir angeben, war eigentlich scharf. Das heißt also, wenn man gesagt bekommt von dem Test, Du solltest Dich wirklich in ärztliche, professionelle Hilfe begeben, dann ist es auch wirklich höchste Zeit. Ein anderer Effekt, der ganz interessant war, war dass die Männer in der Regel später anrufen als die Frauen, und dass auch vielmehr Frauen anrufen. Weil Frauen wohl gesundheitsbewusster sind und das eher überprüfen wollen. Und dementsprechend stellte sich auch bei den älteren Männern ein höherer Anteil an Betroffenen heraus."
Wie viele Betroffene am Ende zum HNO-Mediziner gegangen sind, konnte leider nicht festgestellt werden. Vor dem Test wurde lediglich nach Geschlecht und Alter gefragt. Erstaunt sind die Experten über die Resonanz beim Internet basierten Test und beim Handy-Test. Hier sind es durchweg die junge Leute, die doch mal eben wissen möchten, wie gut sie eigentlich noch hören. Möglicherweise, so vermutet es Prof. Kollmeier von der Uni Oldenburg, sind sie durch die Debatte über Hörschäden durch allzu laute MP3-Player hellhörig geworden. Den Test gibt es übrigens in vielen Sprachen.
"Die normale Reaktion ist: Es liegt nicht an mir, die anderen reden nur so undeutlich. Und diesen ganzen Lärm, den will ich sowieso nicht mehr hören. Und dass man sich dann von den schrillen Umgebungsgeräuschpegel, der ganz natürlich für unsere Umgebung ist, dass man sich davon entwöhnt hat."
Damit es gar nicht erst soweit kommt, entwickelte Prof. Birger Kollmeier von der Uni Oldenburg einen Hörtest per Telefon. Er ist für diejenigen gedacht, denen es schwer fällt, gewisse Hemmschwellen zu überwinden.
"Es ist nämlich so, dass die Deutschen – insbesondere die Männer – viel zu spät zum Hörgeräte-Akustiker oder HNO-Arzt gehen. Und dadurch, dass man so ein Test selber mal für sich durchführen kann, möglicherweise ein erster Anstoß gegeben wird, doch noch gleich diesen Schritt zu wagen und sich in professionelle Hände zu begeben."
40.000 Menschen haben sich per Telefon schon testen lassen. Der Anruf über eine 0 900er Nummer kostet allerdings 99 Cent. Wer sparen möchte, kann den Test aber auch gratis im Internet unter www.hearcom.eu starten. Seit kurzem gibt es noch eine dritte Variante - als sogenanntes "App" zum Beispiel für's iPhone. Dr. Michael Buschermöhle vom Kompetenzzentrum für Hörgeräte-Systemtechnik startet den Hörtest auf seinem Handy. Dann hört er eine Stimme, die drei unterschiedliche Zahlen nennt.
"Das Ziel des Tests ist herauszufinden, bei welchem Sprachpegel Sie gerade noch die Hälfte aller Ziffern richtig verstehen. Das heißt, sobald Sie in einen Bereich gelangen, wo Sie nicht mehr alle Ziffern richtig verstehen, da kann es dann auch sein, dass aufgrund Ihrer Antwort die Sprache wieder lauter gedreht wird, sodass Sie dann wieder mehr Ziffern verstehen."
Wenn die Antwort richtig ist, wird das Hintergrundrauschen im folgenden Test ein wenig lauter. Die Verständlichkeit nimmt damit automatisch ab.
Irgendwann ist das Hintergrundrauschen so laut, dass auch die besten Ohren versagen. Der Hörtest endet mit einer Ansage. Wer beim Hörtest nicht so gut abschneidet, hört dann diese Stimme.
"Bei diesem Hörtest verstehen die meisten Menschen deutlich besser als Sie. Dieser Hörtest kann natürlich nicht alle Aspekte ihres Hörvermögens abdecken und ersetzt keine medizinische Diagnose. Für eine weiter gehende Beurteilung ihres Hörvermögens können Sie einen Hals-Nasen-Ohrenarzt oder Hörgeräte-Akustiker konsultieren."
Beim Hörtest per Telefon haben bislang 25 Prozent aller Teilnehmer die rote Karte bekommen. Verbunden mit der Empfehlung, einen HNO-Mediziner aufzusuchen. Nur in der Praxis kann dann mit feineren Messmethoden festgestellt werden, welcher Frequenzbereich betroffen ist, und wie stark die Höreinbußen sind. Noch einmal Prof. Birger Kollmeier.
"Unser Kriterium, das wir angeben, war eigentlich scharf. Das heißt also, wenn man gesagt bekommt von dem Test, Du solltest Dich wirklich in ärztliche, professionelle Hilfe begeben, dann ist es auch wirklich höchste Zeit. Ein anderer Effekt, der ganz interessant war, war dass die Männer in der Regel später anrufen als die Frauen, und dass auch vielmehr Frauen anrufen. Weil Frauen wohl gesundheitsbewusster sind und das eher überprüfen wollen. Und dementsprechend stellte sich auch bei den älteren Männern ein höherer Anteil an Betroffenen heraus."
Wie viele Betroffene am Ende zum HNO-Mediziner gegangen sind, konnte leider nicht festgestellt werden. Vor dem Test wurde lediglich nach Geschlecht und Alter gefragt. Erstaunt sind die Experten über die Resonanz beim Internet basierten Test und beim Handy-Test. Hier sind es durchweg die junge Leute, die doch mal eben wissen möchten, wie gut sie eigentlich noch hören. Möglicherweise, so vermutet es Prof. Kollmeier von der Uni Oldenburg, sind sie durch die Debatte über Hörschäden durch allzu laute MP3-Player hellhörig geworden. Den Test gibt es übrigens in vielen Sprachen.