"Hof ist unglaublich, ist Magie"
Auch die 41. Ausgabe der Hofer Filmtage erfreute sich beim Publikum großer Beliebtheit. 30.000 Zuschauer kamen, um sich die zahlreichen Spiel- und Kurzfilme, Dokumentationen und Komödien anzuschauen.
Die Familienpolitik ist im Kino angekommen. Das zeigte besonders deutlich der Eröffnungsfilm Mondkalb. Welche Chance haben Eltern noch, wenn sie selbst die Urheber von häuslicher Gewalt sind. Persönliche Geschichte um Familie und Liebe, Männer, Frauen und Freundinnen, Konflikte der heranwachsenden Kinder mit der Erwachsenenwelt – diese Themen ziehen sich durch die Auswahl der 41. Hofer Filmtage. Auch "Mitte 30" – eigentlich ein Fernsehfilm – besticht durch seine Figuren, Dialoge und die Schauspieler. Und nicht zuletzt eine Geschichte über Ehrlichkeit innerhalb von Beziehungen.
Nicht wenige Spielfilme erzählen Geschichten von ganz jungen Mädchen und Frauen – und das ist heutzutage kein Frauenthema mehr. Auch Männer erzählen von Teenagerfreundschaften und wie Mädchen ihr Leben selbst in die Hand nehmen. in "Meer is nich" dreht sich alles um die Frage: Was willst Du machen: Irgendwas mit Musik. "Beautiful Bitch" von Martin Theo Krieger ist die dramatische Geschichte von Bica, 15, Rumänin, illegal in Deutschland und unter der Fuchtel ihres Patrons, der sie zum Klauen schickt. Die psychologischen Strukturen des Abhängigkeitsverhältnisses werden ebenso durchleuchtet wie die ungleiche Freundschaft, für Bica der Fluchtpunkt aus der schicksalhaft vorgegebenen Tristesse. Auch der Dokumentarfilm war dieses Jahr stark vertreten. Fast folgerichtig geht auch der Eastman Förderpreis für Nachwuchstalente an die zwei Regisseurinnen Viviane Blumenschein und Elena Bromund für den Film "Dance for all".
Alexander Riedel zeigte seinen Dokumentarfilm "Draussen bleiben", eine Koproduktion mit dem kleinen Fernsehspiel. Ein Film über Mädchen aus Migrantenfamilien. Valentina droht seit Jahren die Abschiebung. Doch es ist alles andere als ein tragischer Film.
"Ein spielerischer Umgang und weg von spröder Dokumentation – ich find das gut, dass auch Dokumentarfilme im Moment eine Chance im Kino hat, aber die hat er nur wenn er nicht einfach dokumentiert, sondern richtig Saft dahinter ist."
So wie das im Prinzip für alle Filme gilt – egal ob Spielfilm, Kurzfilm, Experiment oder Komödie. Und vor allem gilt es für die Nachwuchsregisseure und -regisseurinnen, die sich noch einen Namen machen müssen. Darunter waren dieses Jahr auch viele starke Regisseurinnen – Maria Schrader und Nicolette Krebitz, bisher vor allem als Schauspielerinnen bekannt. Heesook Sohn, in Berlin lebende Koreanerin lieferte mit ihrem Reigen um starke drei Frauen, Titel: Porno! Melo! Drama! ein Berliner Großstadtmärchen mit einer Deutschen, einer Türkin und einer Asiatin.
"Das ist, was viele Filmemacher anzieht, egal ob Dokumentarfilm, Animation oder Spielfilm Ein Film an sich ist eine Reise – und man lebt wirklich ein Leben damit. Jeder Film, den man macht, ist schmerzhaft dauert lang, aber Du lebst ein Leben."
Viele Filme, viele Leben. Seit 40 Jahren trifft sich die Filmwelt aus ganz Deutschland in Hof. Was als sehr spontanes Filmeschauen der jungen Wilden Münchner Filmer in Hof begann – ist ein fester Termin für die Branche geworden. Denn nur das Provisorium hält ewig.
"Also Hof ist unglaublich, ist Magie – hier geht es so intensiv um Film wie ich es selten auf Festival erlebt habe, es geht die ganze Zeit um Film. Man kann hier in dieser Woche immer und jederzeit ganz tolle Gespräche über Film führen."
Festivalleiter Heinz Badewitz jedenfalls zog das diesjährige Positivresümme nach vielen ausverkauften Vorstellungen und 30.000 Zuschauern. Die Arbeiten von deutschen Regisseuren sind in jüngster Zeit immer besser geworden, meint er:
"Im deutschen Film sieht man eine Hinwendung zu Familie, zum privaten, persönliche Themen, und das ist ja auch richtig, denn wenn man ersten Film macht, dann einen persönlichen, das wo man sich am besten auskennt."
33 deutsche Langfilme in Uraufführung – das war selbst für Hof ein Rekord. Allerdings kamen die nicht nur von Newcomern: Die Bandbreite an interessanten, sehenswerten, ganz eigenen Filmen war groß. Altbekannte Gäste wie Rosa von Praunheim, der kurz vor seinem 65. Geburtstag mit zwei Filmen in Hof vertreten war. Er begibt sich in "Meine Mütter" in seine Geburtsstadt Riga und auf die Suche nach seiner Herkunft. Gertrud wird immer meine Mutter bleiben – und doch sucht er seine andere - leibliche Mutter. Dominik Graf verfilmte in "Das Gelübde" einen historischen Stoff um die Hauptfiguren Clemens von Brentano und die Nonne Anna Katharina Emmerich. Werner Herzog stellte nicht nur seinen neuen Film vor, sondern taucht auch in "Mr. Lonely" von Harmony Korine in einer herrlichen Nebenrolle als Pater in den Tropen auf, der mit strenger Hand eine Gruppe fliegender Nonnen über die Wolken befördert. "Mr. Lonely" war neben der Wayne Wang Retrospektive zweifellos ein Höhepunkt des internationalen Programms. Ein Film mit eigentlich gleich zwei Geschichten voller Kuriositäten. Michael Jackson Lookalike trifft Marilyn Monroe. Und schon in der ersten Einstellung legt der Film eine solch feine Poesie an den Tag, dass man sich einfach nur freut, im Kino zu sitzen.
Nicht wenige Spielfilme erzählen Geschichten von ganz jungen Mädchen und Frauen – und das ist heutzutage kein Frauenthema mehr. Auch Männer erzählen von Teenagerfreundschaften und wie Mädchen ihr Leben selbst in die Hand nehmen. in "Meer is nich" dreht sich alles um die Frage: Was willst Du machen: Irgendwas mit Musik. "Beautiful Bitch" von Martin Theo Krieger ist die dramatische Geschichte von Bica, 15, Rumänin, illegal in Deutschland und unter der Fuchtel ihres Patrons, der sie zum Klauen schickt. Die psychologischen Strukturen des Abhängigkeitsverhältnisses werden ebenso durchleuchtet wie die ungleiche Freundschaft, für Bica der Fluchtpunkt aus der schicksalhaft vorgegebenen Tristesse. Auch der Dokumentarfilm war dieses Jahr stark vertreten. Fast folgerichtig geht auch der Eastman Förderpreis für Nachwuchstalente an die zwei Regisseurinnen Viviane Blumenschein und Elena Bromund für den Film "Dance for all".
Alexander Riedel zeigte seinen Dokumentarfilm "Draussen bleiben", eine Koproduktion mit dem kleinen Fernsehspiel. Ein Film über Mädchen aus Migrantenfamilien. Valentina droht seit Jahren die Abschiebung. Doch es ist alles andere als ein tragischer Film.
"Ein spielerischer Umgang und weg von spröder Dokumentation – ich find das gut, dass auch Dokumentarfilme im Moment eine Chance im Kino hat, aber die hat er nur wenn er nicht einfach dokumentiert, sondern richtig Saft dahinter ist."
So wie das im Prinzip für alle Filme gilt – egal ob Spielfilm, Kurzfilm, Experiment oder Komödie. Und vor allem gilt es für die Nachwuchsregisseure und -regisseurinnen, die sich noch einen Namen machen müssen. Darunter waren dieses Jahr auch viele starke Regisseurinnen – Maria Schrader und Nicolette Krebitz, bisher vor allem als Schauspielerinnen bekannt. Heesook Sohn, in Berlin lebende Koreanerin lieferte mit ihrem Reigen um starke drei Frauen, Titel: Porno! Melo! Drama! ein Berliner Großstadtmärchen mit einer Deutschen, einer Türkin und einer Asiatin.
"Das ist, was viele Filmemacher anzieht, egal ob Dokumentarfilm, Animation oder Spielfilm Ein Film an sich ist eine Reise – und man lebt wirklich ein Leben damit. Jeder Film, den man macht, ist schmerzhaft dauert lang, aber Du lebst ein Leben."
Viele Filme, viele Leben. Seit 40 Jahren trifft sich die Filmwelt aus ganz Deutschland in Hof. Was als sehr spontanes Filmeschauen der jungen Wilden Münchner Filmer in Hof begann – ist ein fester Termin für die Branche geworden. Denn nur das Provisorium hält ewig.
"Also Hof ist unglaublich, ist Magie – hier geht es so intensiv um Film wie ich es selten auf Festival erlebt habe, es geht die ganze Zeit um Film. Man kann hier in dieser Woche immer und jederzeit ganz tolle Gespräche über Film führen."
Festivalleiter Heinz Badewitz jedenfalls zog das diesjährige Positivresümme nach vielen ausverkauften Vorstellungen und 30.000 Zuschauern. Die Arbeiten von deutschen Regisseuren sind in jüngster Zeit immer besser geworden, meint er:
"Im deutschen Film sieht man eine Hinwendung zu Familie, zum privaten, persönliche Themen, und das ist ja auch richtig, denn wenn man ersten Film macht, dann einen persönlichen, das wo man sich am besten auskennt."
33 deutsche Langfilme in Uraufführung – das war selbst für Hof ein Rekord. Allerdings kamen die nicht nur von Newcomern: Die Bandbreite an interessanten, sehenswerten, ganz eigenen Filmen war groß. Altbekannte Gäste wie Rosa von Praunheim, der kurz vor seinem 65. Geburtstag mit zwei Filmen in Hof vertreten war. Er begibt sich in "Meine Mütter" in seine Geburtsstadt Riga und auf die Suche nach seiner Herkunft. Gertrud wird immer meine Mutter bleiben – und doch sucht er seine andere - leibliche Mutter. Dominik Graf verfilmte in "Das Gelübde" einen historischen Stoff um die Hauptfiguren Clemens von Brentano und die Nonne Anna Katharina Emmerich. Werner Herzog stellte nicht nur seinen neuen Film vor, sondern taucht auch in "Mr. Lonely" von Harmony Korine in einer herrlichen Nebenrolle als Pater in den Tropen auf, der mit strenger Hand eine Gruppe fliegender Nonnen über die Wolken befördert. "Mr. Lonely" war neben der Wayne Wang Retrospektive zweifellos ein Höhepunkt des internationalen Programms. Ein Film mit eigentlich gleich zwei Geschichten voller Kuriositäten. Michael Jackson Lookalike trifft Marilyn Monroe. Und schon in der ersten Einstellung legt der Film eine solch feine Poesie an den Tag, dass man sich einfach nur freut, im Kino zu sitzen.