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Die SPD vor ihrer Schicksalswahl?
Vor Wochen noch ließen sich die Sozialdemokraten von ihrer eigenen Begeisterung tragen: Der mit traumhafter Mehrheit gewählte Kanzlerkandidat Martin Schulz schien das Unmögliche möglich zu machen: Die Sozialdemokratie aus der schmerzhaften Fessel der Großen Koalition zu befreien und Kanzlerin Merkel abzulösen.
Der sogenannte Schulz-Effekt sollte die nötigen Wähler mobilisieren. So euphorisch war die Partei zum letzten Mal, bevor Gerhard Schröder Bundeskanzler wurde.
Der Absturz der SPD bei den Landtagswahlen im Saarland hat sie schmerzhaft zurück in die Realität geholt: Die Wähler vertrauen ihnen nicht – was erst geschieht, wenn sich die Schlappe von Saarbrücken beim anstehenden Urnengang in Nordrhein-Westfalen wiederholt? Denn die Erfahrung zeigt: Verliert die SPD in ihren Hochburgen, verliert sie auch im Bund.
Ist der Schulz-Effekt verpufft? Was muss die SPD tun, um das Ruder noch herumzureißen? Welche Bündnisse sollte sie eingehen? Und ist Martin Schulz überhaupt noch der richtige Kandidat?
Über diese und andere Fragen diskutierten im Wortwechsel auf Deutschlandfunk Kultur:
Karl Lauterbach, SPD
Renate Künast, Bündnis 90 / Die Grünen
Oskar Niedermayer, Parteienforscher, Professor an der FU Berlin
Moritz Küpper, Deutschlandfunk Kultur-Korrespondent in Nordrhein-Westfalen