Hoffentlich kommen die Chinesen!

Von Jörg Taszman |
Ein kleiner mittelständischer Familienbetrieb möchte gerne von einem chinesischen Investor aufgekauft werden. Hannes Stöhr liefert mit seinem Film über die fiktive Textilmaschinenfabrik "Bogenschütz und Söhne" eine unterhaltsame Geschichte über die alltägliche Globalisierung.
Hannes Stöhr, der aus dem schwäbischen Hechingen stammt und seit über 20 Jahren in Berlin lebt, ist für seinen neuen Film in seine schwäbische Heimat zurückgekehrt. Seine soziale Tragikomödie "Global Player" beschreibt den Überlebenskampf eines schwäbischen Familienbetriebes in den Zeiten der Globalisierung.

Schon lange hat man gerade auch in der Provinz mit mittelständischen Betrieben Erfahrungen auf dem Weltmarkt, vor allem im Osten mit China gemacht. Und so hat die fiktive Textilmaschinenfabrik "Bogenschütz und Söhne" nur eine Chance: Sie muss von den Chinesen übernommen werden. Der fast 90-jährige Seniorchef Paul Bogenschütz hat jedoch etwas dagegen. Sein Sohn Michael, der die Firma führt, muss gegen den "Alten" und mit seinen Geschwistern (die zwar Teilhaber sind, aber sich sonst kaum für die Firma interessieren) versuchen, die Firma zu retten.

Das ist ebenso tragikomisch wie unterhaltsam ,denn Hannes Stöhr ist neben Andreas Dresen wohl derzeit der einzige deutsche Regisseur, der Alltagsgeschichten eben so genau verortet, sie aber auch mit Humor, liebevoll unterfüttert. Nach seinen beiden großen Publikumserfolgen "Berlin is in Germany" und "Berlin Calling", der über ein Jahr lang in den Kinos lief und zum Kultfilm avancierte, hat Hannes Stöhr nun einen Provinz- und Familienfilm gedreht, einen klugen und unterhaltsamen Kommentar zur Globalisierung fernab der großen Metropolen abgegeben.

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Deutschland 2013; Regie: Hannes Stöhr; Darsteller: Christoph Bach, Walter Schultheiß, Inka Friedrich; 98 Minuten
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