Hollywood - ein Club für Weiße?
Im vergangenen Jahr bekam der von einem schwarzen Autor geschriebene, von einem schwarzen Regisseur gedrehte und mit fast ausschließlich schwarzen Schauspielern besetzte Film "Precious" zwei Oscars. In diesem Jahr waren schon die Nominierten allesamt weiß.
Der Verdacht liegt nahe, dass die Oscar-Akademie Mo’nique, die Vorjahres-Oscar-Gewinnerin für ihre Rolle in "Precious", für die Verkündung der Oscar-Nominierungen eingeladen hatte, um zu zeigen, dass die Akademie kein Club für weiße Filmemacher ist. Alle Gesichter, die nach und nach an die Wand hinter Mo’nique projeziert wurden, die der nominierten Schauspielerinnen und Schauspieler sowie die auf den Plakaten der nominierten Filme waren weiß.
Da stach selbst der um Nuancen dunklere Spanier Javier Bardem deutlich heraus. Und das ein Jahr nach dem Erfolg des Dramas "Precious" über Missbrauch innerhalb einer schwarzen Familie und zwei Jahre nach der Wahl von Barack Obama zum ersten schwarzen Präsidenten der Vereinigten Staaten. Für Professorin Dionne Bennett, Expertin für Rassen- und Geschlechterfragen in modernen Medien an der Loyola Marymount Universität von Los Angeles zeigt die diesjährige Auswahl der Akademie einmal mehr, dass die USA weit davon entfernt sind, eine "post-rassistische" Gesellschaft zu sein:
"Es ist wichtig zu verstehen, dass ein einmaliger, ein symbolischer Erfolg nicht gleichbedeutend ist mit strukturellem Wandel. Rasse ist immer noch ein Thema in den USA. Rassismus ist noch ein Problem in diesem Land. Manche dieser großen Erfolge, wie die Wahl eines schwarzen Präsidenten oder Oscars für Afro-Amerikaner, dienen dazu, Rassismus zu verstecken. Es ist leichter so zu tun, als gebe es ihnen nicht mehr und gerade deshalb Rassismus durchgehen zu lassen."
Minderheiten haben nach wie vor wenig Einfluss in Hollywood. Die wichtigsten Entscheidungen über Filmproduktionen werden von einer kleinen Gruppe getroffen, die meisten von ihnen sind weiße Männer. Diese beschäftigten vorwiegend weiße Männer als Produzenten, Regisseure und Drehbuchautoren und genehmigen mehrheitlich Filme mit weißen Charakteren in den Hauptrollen. Drei Schwarze wurden 2002 mit einem Oscar ausgezeichnet wurden: Sidney Portier mit einem Ehrenpreis, Denzel Washington für seine Rolle in Training Day und Halle Berry als erste schwarze Hauptdarstellerin für ihren Part in Monster’s Ball.
"Dieser Moment ist so viel bedeutender als ich. Er ist für alle schwarzen Frauen, die vor mir kamen, alle, die im Geiste neben mir stehen, für jede farbige Frau ohne Gesicht und Namen, die nun eine Chance hat, weil heute eine Tür geöffnet wurde."
In den Jahren danach waren farbige Filmemacher mit Oscar-Nominierungen keine Überraschung mehr. Jamie Foxx, Forest Whitaker, Morgan Freeman, Jennifer Hudson und Mo’nique nahmen Oscar-Statuetten mit nach Hause.
Das vergangene Filmjahr verdeutlicht, wie wenig sich am grundsätzlichen Problem geändert hat und wie vielschichtig dieses ist. Trotz des "Precious"-Erfolgs produzierten die großen Studios 2010 keine vielschichtigen Dramen mit schwarzer Besetzung. Spielfilme, deren Themen und Charaktere durchaus das Interesse der Akademiemitglieder hätten wecken können, kamen aus kleinen Produktionsfirmen, hatten kein großes Werbebudget und fanden wenig Beachtung.
Halle Berrys von ihr produziertes Melodrama "Frankie und Alice" über eine Frau mit Persönlichkeitsstörungen verschwand nach wenigen Wochen aus den wenigen Kinos, in denen es gezeigt wurde. Die Frauengeschichte "For Colored Girls"und das Drama "Night Catches Us" über die Black Power Bewegung fanden unter Schwarzen Beachtung, wurden von Kritikern der Massenmedien aber kaum beachtet. Professorin Bennett fordert erfolgreiche schwarze Filmemacher auf, ihren Einfluss für merh Vielfalt auf der Leinwand einzusetzen. Sie sagt: Auch Kinofans können das tun.
"Kinobesucher müssen die Filme, die gemacht werden unterstützen und in die Kinos gehen, um sie zu sehen, sie zu einem Hit zu machen. Das kann sehr einflussreich sein. Es muss Druck auf allen Ebenen geben, die Filmindustrie weiter zu öffnen."
Die Oscar-Verleihung zeigt, wie weit Hollywood von dieser Öffnung entfernt ist. Bei der diesjährigen Oscarverleihung wird davon nicht viel zu sehen sein. Die dominierende Hautfarbe auf dem roten Teppich ist weiß.
Da stach selbst der um Nuancen dunklere Spanier Javier Bardem deutlich heraus. Und das ein Jahr nach dem Erfolg des Dramas "Precious" über Missbrauch innerhalb einer schwarzen Familie und zwei Jahre nach der Wahl von Barack Obama zum ersten schwarzen Präsidenten der Vereinigten Staaten. Für Professorin Dionne Bennett, Expertin für Rassen- und Geschlechterfragen in modernen Medien an der Loyola Marymount Universität von Los Angeles zeigt die diesjährige Auswahl der Akademie einmal mehr, dass die USA weit davon entfernt sind, eine "post-rassistische" Gesellschaft zu sein:
"Es ist wichtig zu verstehen, dass ein einmaliger, ein symbolischer Erfolg nicht gleichbedeutend ist mit strukturellem Wandel. Rasse ist immer noch ein Thema in den USA. Rassismus ist noch ein Problem in diesem Land. Manche dieser großen Erfolge, wie die Wahl eines schwarzen Präsidenten oder Oscars für Afro-Amerikaner, dienen dazu, Rassismus zu verstecken. Es ist leichter so zu tun, als gebe es ihnen nicht mehr und gerade deshalb Rassismus durchgehen zu lassen."
Minderheiten haben nach wie vor wenig Einfluss in Hollywood. Die wichtigsten Entscheidungen über Filmproduktionen werden von einer kleinen Gruppe getroffen, die meisten von ihnen sind weiße Männer. Diese beschäftigten vorwiegend weiße Männer als Produzenten, Regisseure und Drehbuchautoren und genehmigen mehrheitlich Filme mit weißen Charakteren in den Hauptrollen. Drei Schwarze wurden 2002 mit einem Oscar ausgezeichnet wurden: Sidney Portier mit einem Ehrenpreis, Denzel Washington für seine Rolle in Training Day und Halle Berry als erste schwarze Hauptdarstellerin für ihren Part in Monster’s Ball.
"Dieser Moment ist so viel bedeutender als ich. Er ist für alle schwarzen Frauen, die vor mir kamen, alle, die im Geiste neben mir stehen, für jede farbige Frau ohne Gesicht und Namen, die nun eine Chance hat, weil heute eine Tür geöffnet wurde."
In den Jahren danach waren farbige Filmemacher mit Oscar-Nominierungen keine Überraschung mehr. Jamie Foxx, Forest Whitaker, Morgan Freeman, Jennifer Hudson und Mo’nique nahmen Oscar-Statuetten mit nach Hause.
Das vergangene Filmjahr verdeutlicht, wie wenig sich am grundsätzlichen Problem geändert hat und wie vielschichtig dieses ist. Trotz des "Precious"-Erfolgs produzierten die großen Studios 2010 keine vielschichtigen Dramen mit schwarzer Besetzung. Spielfilme, deren Themen und Charaktere durchaus das Interesse der Akademiemitglieder hätten wecken können, kamen aus kleinen Produktionsfirmen, hatten kein großes Werbebudget und fanden wenig Beachtung.
Halle Berrys von ihr produziertes Melodrama "Frankie und Alice" über eine Frau mit Persönlichkeitsstörungen verschwand nach wenigen Wochen aus den wenigen Kinos, in denen es gezeigt wurde. Die Frauengeschichte "For Colored Girls"und das Drama "Night Catches Us" über die Black Power Bewegung fanden unter Schwarzen Beachtung, wurden von Kritikern der Massenmedien aber kaum beachtet. Professorin Bennett fordert erfolgreiche schwarze Filmemacher auf, ihren Einfluss für merh Vielfalt auf der Leinwand einzusetzen. Sie sagt: Auch Kinofans können das tun.
"Kinobesucher müssen die Filme, die gemacht werden unterstützen und in die Kinos gehen, um sie zu sehen, sie zu einem Hit zu machen. Das kann sehr einflussreich sein. Es muss Druck auf allen Ebenen geben, die Filmindustrie weiter zu öffnen."
Die Oscar-Verleihung zeigt, wie weit Hollywood von dieser Öffnung entfernt ist. Bei der diesjährigen Oscarverleihung wird davon nicht viel zu sehen sein. Die dominierende Hautfarbe auf dem roten Teppich ist weiß.