Jim Carrey provoziert mit politischer Karikatur
Der Schauspieler Jim Carrey widmet sich seit einigen Jahren auch der Kunst. Doch nun gab es Aufregung um ein Porträt, das Carrey gerade auf Twitter veröffentlichte. Es zeigt möglicherweise Donald Trumps Pressesprecherin.
Jim Carrey hat schon länger nicht mehr als Schauspieler Schlagzeilen gemacht. Stattdessen ist es eine Malerei, über die die Nachrichten in den USA berichten.
Grund: Der Künstler hat per Twitter ein Portrait veröffentlicht. Darunter schrieb er:
"Dies ist das Porträt einer sogenannten Christin, deren einziges Ziel im Leben ist, Lügen für die Bösen zu verbreiten. Monströs!"
Das Bild zeigt eine Frau mit langen dunklen Haaren, fratzenhaft, böse, mit weit aufgerissenem Mund. Viele Beobachter sehen darin die ganz klar Sarah Huckabee Sanders, die Sprecherin des Weißen Hauses.
Kritik spornt ihn an
In den sozialen Medien bekam Carrey einiges an Kritik.
"Skandalös" wurde seine Darstellung unter anderem genannt. Der Vater von Huckabee Sanders, der frühere Gouverneur von Arkansas Mike Huckabee, nannte Carrey einen Sexisten und Fanatiker, der Menschen wegen ihres christlichen Glaubens angreife.
Den Künstler selbst scheint das kaum zu stören – nur wenige Stunden später stellte Carrey ein anderes Bild ein mit dem Titel:
"Die verrückte Hexe aus dem West Wing und Putins fliegende Monster" – eine Anspielung auf die Kindergeschichte "Der Zauberer von Oz" – zu sehen ist eindeutig eine Comic-Version von Donald Trump mit einem Hexenhut auf dem Kopf.
Spaßvogel mit ernsten Seiten
Jim Carrey hatte sich in Hollywood jahrelang einen Namen als Spaßvogel gemacht, in Filmen wie "Dumm und Dümmer", "Ace Ventura" oder "Die Maske".
Seit einigen Jahren allerdings tritt Carrey anders auf, nachdenklicher, politischer und er hat sich der Kunst verschrieben. In der Dokumentation "I need Color" zu Deutsch: "Ich brauche Farbe" gewährt er Einblicke in sein Künstlerleben. Jim Carrey:
"Es war ein trister Winter in New York, ich habe mich umgesehen, und ich habe gemerkt, dass ich einfach Farbe brauche".
Jim Carreys Kunst sprüht tatsächlich nur so Farbe. Er trägt sie mit einem Spatel dick auf riesige Leinwände auf, drückt eine halbe Tube über ein Porträt. Es ist, als ob er mit seinen Bildern – aber auch mit seinen Skulpturen eine besondere Ernsthaftigkeit manifestieren will. Ein Gegenentwurf zu seinen lustig-schillernden Figuren, die er immer wieder in Filmen mimte.
Malerei als mögliche Therapie
Es wurde viel darüber spekuliert, ob die fast manisch wirkende Liebe zur Malerei mit seinem Carreys Liebesleben in Verbindung steht. 2015 war seine ehemalige Partnerin durch eine Überdosis an Medikamenten gestorben.
Seitdem hatte Carrey sich vor allem der Kunst gewidmet. Für seine Bilder hatte Carrey viel Beachtung erhalten.
"Du weißt nicht, was eine Plastik oder ein Gemälde genau meint. Du denkst du weißt es, aber dann, ein Jahr später ist es so, dass das Bild dir etwas über dich zeigt, was du schon ein Jahr zuvor wissen musstest".
So Carrey in der Dokumentation.
Protest gegen Trump
Politisch war Carreys Kunst schon von Anfang an. Nach der Schießerei an der Parkland Schule in Florida, bei der 17 Menschen starben twitterte er ein Bild, in der eine Pistole in eine amerikanische Flagge gewickelt ist mit der Unterschrift: "Pro Life?" Zuvor hatte er mehrfach schon comichafte Bilder von Donald Trump gewittert, die den Präsidenten als Neandertaler zeigen, der eine Frau hinter sich herzieht.