Holz statt Stahlbeton

"Wir haben das traditionelle Bauen aus den Augen verloren"

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Ein Holzhaus in der Russischen Kolonie Alexandrowka in Potsdam. Davor sind zwei Spaziergänger.
Auf Dauer gebaut: Häuser aus Holz zu errichten, war früher keine Seltenheit. © picture alliance / Bildagentur-online / Joko
Annette Hillebrandt im Gespräch mit Axel Rahmlow |
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Bauen kann klimafreundlicher sein, betont die Initiative "Bauhaus der Erde". Vor allem durch andere Baustoffe könne CO2 eingespart werden. Die Zukunft liege bei altbekannten Materialien, sagt die Architekturprofessorin Annette Hillebrandt.
Der Bausektor kann seinen Teil für ein besseres Klima beisteuern. Davon ist die Initiative "Bauhaus der Erde" überzeugt. Denn 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen kommen aus diesem Bericht, wie Annette Hillebrandt erklärt. Die Architekturprofessorin an der Bergischen Universität Wuppertal verweist darauf, dass vor allem durch nachwachsende Rohstoffe viel Energie gespart werden kann.
So könne Stahlbeton durch Holz ersetzt werden, ganz nach dem Motto: "Alles, was grünt, ist gut", wie Hillebrandt unterstreicht. Bäume sorgten zudem für eine CO2-Senkung, weil sie Kohlendioxid einlagerten und so der Atmosphäre entziehen.

Dauerwälder statt Monokultur

Um mehr Holz als Baumaterial zukünftig zur Verfügung zu haben, sei es notwendig, dass die Wälder "tauglich aufgeforstet" werden. Dies bedeute keine Monokulturen, sondern Dauer- und Mischwälder. Diese seien zudem resistenter gegenüber dem Klimawandel.
Doch auch bereits heute gebe es in Deutschland schon "gute Holzernten", so Hillebrandt. Es könne somit bereits jetzt mit der Verwendung von nachhaltigen Baustoffen angefangen werden.

Eiche hält auch ohne Behandlung

Einen Grund, warum wenig mit Holz gebaut werde, sieht die Architektin in einem kulturellen Problem: Holz habe hierzulande "einen Nimbus, das ist nicht dauerhaft, das hält nicht lange und muss man mit giftigen Stoffen anstreichen". Dies stimme aber nicht, sagt Hillebrandt und verweist unter anderen auf Erfahrungen aus Schweden.
"Wir haben das traditionelle Bauen aus den Augen verloren", sagt Hillebrandt, also auch altbekannte Materialien: So sei etwa Eiche ein Holz, das auch ohne Behandlung dauerhaft halten würde. Außerdem könnten durch bekannte Bauweisen sowohl der Brand- wie auch Schallschutz gewährleistet werden, so die Professorin.
(rzr)
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