"Nichts zur Aufklärung beigetragen"
Vor seinem Gastspiel in München trat der umstrittene russische Dirigent Waleri Gergijew vor die Presse. Die Vorwürfe, er unterstütze die homophobe Politik der Putin-Regierung, konnte er nicht entkräften, resümiert Jörn Florian Fuchs.
Die Münchner Rosa Liste hatte vor einem Gastspiel des Dirigenten Waleri Gergijew am Abend zu Protesten aufgerufen. Sie wirft dem Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, er verleugne die "Hass- und Verfolgungspolitik der Putin-Regierung gegenüber Lesben, Schwulen und Transgendern". Auch die Münchner Intendanten Nikolaus Bachler und Josef Köpplinger äußerten sich kritisch.
Zwiespältige Pressekonferenz
Die Pressekonferenz, zu der die Münchner Philharmoniker am Nachmittag geladen hatten und auf der Gergijew zu den Vorwürfen Stellung nehmen wollte, brachte nichts, fasste der Musikkritiker Jörn Florian Fuchs zusammen:
"Es wurde wirklich überhaupt nichts zur Aufklärung beigetragen. Im Gegenteil, das Ganze hinterlässt für mich einen sehr, sehr zwiespältigen Eindruck, ob dieser Mann wirklich in einer Chefdirigentenposition für München tauglich ist."
Im Jahr 2015 soll Gergijew eigentlich Chef der Münchner Philharmoniker werden. Zurzeit ist er Intendant des Mariinski-Theaters in St. Petersburg und gilt als einer der einflussreichsten Kulturschaffenden Russlands.
Das vollständige Gespräch mit Jörn Florian Fuchs können Sie mindestens bis zum 17.5.2014 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.