"Der Verein braucht diese Regeneration"
Der Hamburger SV hat das Wunder nicht geschafft und muss in die Fußball-Zweitklassigkeit. "Diesmal hat es den HSV zu Recht erwischt", so Rainer Moritz, Leiter des Hamburger Literaturhauses. Tragisch sei, dass man in den letzten Jahren eigentlich schlechter gespielt habe.
Der HSV habe in den letzten fast 55 Bundesliga-Jahren allerdings eine große Kultur vertreten, die durch große Spieler vertreten war, ein Beispiel sei Uwe Seeler: ein legendärer Fußballer. "Dass Uwe Seller das jetzt noch erleben muss, ist eine besondere Tragik", so Rainer Moritz. Der Hamburger SV steigt nach fast 55 Jahren erstmals aus der Fußball-Bundesliga ab.
Die Hanseaten gewannen gegen Borussia Mönchengladbach mit 2:1. Das Spiel musste nach dem Zünden von Rauchbomben und Feuerwerkskörpern im HSV-Fanblock kurz vor dem regulären Ende von Schiedsrichter Felix Brych eine gute Viertelstunde unterbrochen werden. Die Polizei und Ordnungskräfte waren mit massivem Aufgebot auf dem Rasen.
Jetzt gegen Sandhausen und Heidenheim
Der HSV habe in den 80er-Jahren die ganz große Phase gehabt mit dem Europapokalsieg, mit Ernst Happel als Trainer, das sei große Fußballkultur - und Günter Netzer als Manager, das sei Fußballkunst gewesen. Diese Kultur habe es in den letzten Jahren in Hamburg allerdings nicht gegeben, man habe den Verein heruntergewirtschaftet. Jetzt müsse man gegen Sandhausen, Heidenheim und St. Pauli spielen.
"Der Verein braucht aber auch diese Regeneration", so Moritz. Dieser Dämpfer würde dem Hamburger Gemüt auch nicht schaden. Auf die Stadt-Derbys freut sich der Leiter des Hamburger Literaturhauses schon, das sei dann eine Art Kulturkampf.
(md)