Alpenrock vs. Filmmusik
Hubert von Goisern ist einer der erfolgreichsten Musiker Österreichs. Da liegt es nahe, ihn den Film "Österreich – Oben und Unten" musikalisch begleiten zu lassen. Dabei war es nicht leicht, "Neue Volksmusik" und orchestrale Filmmusik zu verbinden.
Musik: Goisern Titel "Kohler"
"Ich war so begeistert von den Bildern, die ich gesehen habe, und so begeistert von dem Land, das unseres ist und das ich da gesehen habe, dass ich sehr froh war, zugesagt zu haben, das mit meiner Musik zu hinterlegen."
"Österreich – Oben und Unten" heißt der Film von Josef Vilsmaier zu dem Hubert von Goisern die Musik geschrieben hat. Dieses Filmmusik-Projekt über seine Heimat hat ihn so in Anspruch genommen, das sogar seine eigene neue Studio CD deswegen nach hinten geschoben werden musste. Aber es war für ihn auch eine Chance und Hubert von Goisern war sich schnell im Klaren wie er dieses Projekt klanglich anlegen will.
"...ich hab, das muss ich noch dazu sagen, ich habe zugesagt unter der Prämisse, dass ich orchestral arbeiten darf. Denn das habe ich noch nie gemacht, oder schon ewig nicht mehr."
Ein schwieriges Unterfangen
Es dürfte wohl nicht wenige Musiker geben die davon träumen mit einem Orchester als Klangkörper zu arbeiten. Und dies bei einer Filmmusikproduktion zu tun ist ja auch durchaus naheliegend, ist der Orchesterklang doch so etwas wie der "Prototyp" der Filmmusik. Aber diese beiden Welten der "Neuen Volksmusik" von Hubert von Goisern und den Klang des Orchesters zusammen zu bringen erwies sich als gar nicht so einfach.
Musik: Goisern "L´Amero"
"Da waren einfach musikalisch – jetzt weniger harmonisch, aber vom Vortrag, von der Taktierung – unglaubliche...Probleme nicht, aber einfach Aufgaben, die zu lösen waren, weil viele, nicht alle, aber viele, frei musiziert waren."
Musik: Goisern "Spat"
Für die Umsetzung der Musik mit dem Klangkörper eines Orchesters hat sich von Goisern mit dem Komponisten und Dirigenten Robert Opratko zusammengetan der die oft sehr frei musizierten Titel für das Orchester spielbar machen musste. Eine Aufgabe die der Musiker und Hochschulprofessor gekonnt löst.
Auch der Donauwalzer taucht auf
Auf der neuen CD "Filmmusik" finden sich aber nicht nur bekannte Melodien von Hubert von Goisern aus den letzten 25 Jahren die von Robert Opratko für das Orchester bearbeitet wurden, sondern auch andere Kompostitionen und Bearbeitungen zum Beispiel von Wolfgang Staribacher und der Mozartband oder auch eine interessante Bearbeitung des Donauwalzers von Johann Strauss.
Musik Goisern "Blue Danube"
Das hat schon eine Lebendigkeit, aber eben auch eine Breite, das evoziert noch mehr als die Titel es schon vorher getan haben eine innere Landschaft, eine – es ist eine Filmmusik. Und als solches wird der Blick breit und weit und geht auf den Horizont gerichtet, und das Hören auch.
Die Musik von Hubert von Goisern bekommt durch den Klang des Orchesters tatsächlich noch einmal eine ganz neue Qualität. Und wenn man die CD in ihrer Gesamtheit hört und auf sich wirken lässt dann tauchen nicht nur die gerade schon erwähnten „inneren Landschaften" im Kopf auf sondern die einzelnen Teile - von Goisern Liedern, über das Glockengeläut oder das Streichquartett ergeben ein wirklich erstaunlich stimmiges Ganzes das man nach dem kurzen Anspielen der Einzeltitel so nicht erwarten würde. Die CD „Filmmusik" ist weit mehr als eine „Überbrückung" bis zum nächsten Studioalbum. Dieser Filmscore funktioniert in seiner Zusammenstellung tatsächlich auch ohne die Österreichbilder des Films als eigenständige CD, obwohl Hubert von Goisern sie tatsächlich gerne noch etwas länger gemacht hätte.
"Am liebsten hätt ich alles draufgegeben, aber der Film ist 90 Minuten lang und hat so gut wie 85 Minuten Musik. Einschränkung ist etwas, was ich nicht mag, aber was immer wieder mal notwendig ist."
Musik: Goisern "Kohler"