Hugo Award für "A Memory Called Empire"

Arkady Martine für besten Science-Fiction-Roman prämiert

Marten Hahn im Gespräch mit Britta Bürger |
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Die wichtigsten Preise für Science-Fiction- und Fantasy-Literatur sind die Hugo Awards. Als bester Roman wurde in diesem Jahr „A Memory Called Empire“ von Arkady Martine prämiert - ein Buch über Kulturimperialismus, das in einem fernen Imperium spielt.
Was die Oscars für die Filmbranche sind, sind die Hugo Awards für die Science-Fiction- und Fantasy-Literatur.
Allerdings werden sie nicht von Profis vergeben, sondern von einer weltweiten Fangemeinde. Diese kommt einmal im Jahr im Rahmen der sogenannten "WorldCon" zusammen, der "World Science Fiction Convention".
In diesem Jahr fand diese im Netz statt. Durch das Programm führte der "Game of Thrones"-Autor George R. R. Martin.

Polit-Thriller und Weltraum-Oper

Die Hugos werden in verschiedenen Kategorien vergeben: vom besten Künstler bis zum besten Fanmagazin. Der wichtigste Preis geht an den besten Roman. In diesem Jahr erhielt ihn die US-Amerikanerin Arkady Martine für ihren Erstling "A Memory Called Empire" - auf deutsch: "Eine Erinnerung namens Imperium".
Bei ihrem Debütroman handele es sich um einen intelligenten Mix aus Polit-Thriller, Spionage-Geschichte und Weltraum-Oper, sagt der Journalist Marten Hahn. "Wir begleiten da Mahid, eine Abgesandte einer Weltraumstation. Die wird ins Herz eines galaxie-umspannten Imperiums geschickt. Denn sie soll dort den Botschafter ihrer Heimat ersetzen. Als sie dort ankommt, stellt sie fest, dass ihr Vorgänger tot ist. Sie versucht dann diesen Fall aufzuklären und sich zurechtzufinden in den politischen Strukturen der imperialen Hauptstadt."
"A Memory Called Empire" sei ein Buch über Kulturimperialismus, sagt Hahn, das einige Fragen aufwerfe: Wie assimiliert man sich in einer dominanten Kultur? Welchen Teil der eigenen Kultur gibt man auf? Wie sehen die Machtstrukturen zwischen dominanter und unterlegener Kultur aus?

Detailreiches und plausibles "World-Building"

Hahn hebt besonders Martines detailreiches, liebevolles und plausibles "World-Building" im Roman hervor. Damit ist die Fähigkeit gemeint, eine ganze Welt erschaffen zu können, die im Fantasy- und Science-Fiction-Genre als besonders wichtig gilt.
"Was da geholfen haben dürfte: Die Frau ist auch Historikerin und hat einen Doktor in byzantinischer Geschichte und hat sich daran genauso bedient wie im Aztekenreich", meint Hahn.
(ckr/huc)
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