Human Beatbox
Einen Mund, ein Mikrophon und eine Bühne - mehr braucht es nicht für die Vocal Percussion, für Human Beatbox oder Vocalizing ... es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Namen für diese neue und zugleich sehr alte Kunstform: die Imitation von Instrumenten und Alltagsgeräuschen mit dem Mund. Da erklingen Trommeln, Trompeten, E-Gitarren, dazwischen knallt ein Flaschenkorken, startet ein Flugzeug, Mundharmonika und Meeresrauschen und da hinten zirpt eine Grille. Wie ist es möglich, all diese unterschiedlichen Klänge und Geräusche zu erzeugen, mit Stimme, Kehlkopf, Zunge und Lippen?
Almut Schnerring und Sascha Verlan haben Stimmkünstler, Beatboxer und Lautpoeten auf ihrer Reise begleitet. Zunächst hinein in die eigenen Resonanzräume: wie funktioniert das, was genau passiert dabei im Mund. Dann geht es zurück in der Zeit, in andere Jahrhunderte zu den Vorläufern und weiter in andere Musikkulturen, bis über die Grenzen der Sprache hinweg, und hin zu den Experimenten der Lautpoesie.
"Also diese Verstärker, die wir eigentlich, ich sag 's mal banal, in unserer Gosche enorm haben, wir haben hinten Verstärker, wir haben diese ganzen nasalen Verstärker, das ist unglaublich, was wir eigentlich für eine Sprache heraus bekämen, wenn wir wüssten, wie es geht. "
Heide Mende-Kurz, Logopädin aus Stuttgart, wortforum.de
Human Beatbox - die hohe Kunst, Instrumentenklänge, Schlagzeug aber auch Tierstimmen und Alltagsgeräusche mit der eigenen Stimme zu imitieren, das ist das Thema dieser langen Nacht: Eine Reise hinein in die Resonanzräume des eigenen Körpers: Wie ist das möglich als Mensch Klänge zu erzeugen, die einem Schlagzeug zum verwechseln ähnlich sind, oder einer Trompete, einer Gitarre? Und wie kann jemand mit nur einer Stimme mehrstimmig beatboxen?
"Alles ausprobieren, ganz wild, und dann sagen: "Okay, das ist jetzt der Stil, den finden andere gut, den finde ich gut. Da fühl ich mich wohl drin, da fühl ich mich auch authentisch." Aber authentisch heißt nicht, also das, was sich im Schlaf ergibt, sondern zum Authentischsein gehört auch ein Stück Arbeit. Auch das ist sehr anstrengende Arbeit, gut beatzuboxen. "
Gabriel Ptok, Expertin für Lautpoesie und Stimmexperimente
Gabriel Ptok
Ästhetische und therapeutische Kommunikation mit Lautgedichten
Konzepte des Schreibens, Sprechens und Hörens parasemantischer Texte.
2006 Röhrig
"Ich finde die Trommelmusik der Inder gehört mit zur Lautpoesie, wie auch manche Gesänge der Inuit zum einen und manche Gesänge der afrikanischen Völker, ja, die Gesänge der Pygmäen meinetwegen, auch die gehören für mich zur Lautpoesie. ... Da gehört der Scat-Gesang dazu, neben der Trommelsprache, da gehören dann auch Gesänge dazu, die man auf Kuba geäußert hat, also so genannte Gitania Foras. Und dazu gehören auch ja, jetzt letztlich die HipHop-Texte, die wohl als Beatbox zu bezeichnen sind. "
Christian Scholz, Experte für Lautpoesie und Stimmexperimente, Nürnberg
Christian Scholz u. Urs Engeler (Hrsg.)
Fümms bö wö tää zää Uu
mit Audio-CD
Stimmen und Klänge der Lautpoesie.
Ausgezeichnet mit dem Deutsche Hörbuchpreis 2003 für Beste Innovation und von der Darmstädter Jury als Buch des Monats Juni 2003 ausgezeichnet.
2002 Engeler
"Das Tolle am Beatboxing ist ja, dass es jeder machen kann. Man muss kein teures Equipment haben, man braucht nicht erst Plattenspieler, um Scratchen zu können oder so, sondern man fängt direkt an."
Klaus Schneyder, Beatbox-Experte aus Aachen
"Ist nicht immer schon Stimme ein Versuch, ein Instrument nachzuahmen? Und Instrumente nicht immer schon ein Versuch, Stimme nachzuahmen?"
Rainer Polak, Musikethnologen aus Bayreuth
Dr. Rainer Polak studied social anthropology, African liguistics, Bambara language, and History of Africa from 1989 to 1996 at Bayreuth University (Germany), and jenbe music performance from 1991 until today in Bamako (Mali). All of his studies and work in Bamako were accomplished with the help of the musically outstanding, yet rather locally and traditionally minded drummers whose playing is presented in this book and the corresponding CD.
Wikipedia: Rainer Polak
MANDING BIBLIOGRAPHY
Compiled by Rainer Polak, African Studies
Center of the University Of Bayreuth
tcd.freehosting.net
Rainer Polak, Bayreuth
Jenbe Music in Bamako
"Talking Drums oder Sprechtrommeln sind ja 'ne Besonderheit. Wenn wir darüber nachdenken, tendieren wir ja oft dazu, aus solchen Dingen, die in der Vorstellungswelt der Leute selbst sehr viel einfacher sind, komplexe Begriffe zu formen. Wir sprechen dann von Trommelsprache als etwas Abstraktem und tun dabei so, als wenn es tatsächlich so etwas sei, gleichrangig, gleichgewichtig wie das, was wir auch Sprache nennen. In vielen afrikanischen Kulturen, wo es dieses Phänomen gibt, dass die Trommel spricht, würde man niemals das zu einem Substantiv machen, Trommelsprache, sondern man würde sagen, die Trommel spricht. Das ist also sehr viel bescheidener. "
Rüdiger Schumacher aus Köln.
"Ich erinnere mich noch sehr gut an mein erstes Erlebnis, als ich live eine Beatbox sah bei einem Konzert im Kleever Hof, einem Jugendtreff in Hilden, da stand nämlich beim dritten oder vierten Stück der Schlagzeuger plötzlich auf, verließ sein Instrument, nahm sich ein Mikrophon und dann kam Schlagzeug. Und ich dachte, es ist nicht wahr, es groovte wie Sau, und die Sounds waren schlagzeugmäßig. Und ich stand da und war völlig beeindruckt und baff. "
André Michael Bolten, Trommler und Lyriker aus Düsseldorf
"Das läuft übers Ohr und übers Ausprobieren. Wie der Jazz ja auch. Also, es ist ja da in dem Sinne ganz ähnlich. Wie eigentlich Singen auch. Ich meine, ich hatte ja auch klassischen Gesangsunterricht. Das lief auch so ab, dass meine Lehrerin gesungen hat und ich gesungen hab, dann hat sie gesungen und dann hab ich gesungen. Und das haben wir so lange gemacht, bis es klang. Zwischendurch hat sie dann mal was gesagt: "Jetzt war es besser, jetzt war es schlechter. Probier mal dies und das", aber eigentlich ist es nur Hören, Machen, Hören, Machen. "
Michael Schiefel, Professor für Jazz-Gesang an der Hochschule für Musik in Weimar.
"Was früher Standard war, das ist heute schon lasch. Und mittlerweile ist schon ein sehr hoher Standard da, so dass du fast schon drei Sachen auf einmal hast. Oder auch diese Doppeltöne, keine Ahnung, wenn sie dann irgendwie Stimme machen, und die dann irgendwie wegknickt, als wenn es zwei Stimmen wären, obwohl sie nur mit einer Stimme arbeiten, so komische Tricks mit den Stimmbändern. "
Scid da Beat aus Gießen: Beatbox
"Hi ich bin Scid da Beat und seit Anfang der Achtziger Jahre beschäftige ich mich mit Beatboxing ist die vielleicht moderne Form des scatten, genau, also so Louis Armstrong und so, aus dem Jazz, damals noch viel melodiöser, weil es halt aus dem Jazz kommt und der an sich viel melodiöser ist."
Dalibor aus Frankfurt: - im WDR Poetry Slam
"Es gibt gewisse Frequenzgänge und Sequenzen, die einfach nicht mehr möglich sind. Du kannst zwar mit den Backen ziemlich weit runter kommen frequenzmäßig, aber mit der Stimme nicht mehr, die Stimme, der Ton der Stimme, also der Basston, der geht natürlich auch nur, beim Eliot geht er am tiefsten von allen Beatboxern, die ich kenn, aber der ist auch begrenzt, der kann kein Sub-Bass machen. Sub-Bass kannst du nur mit den Lippen machen, worüber du dann wieder das Problem hast, dass du dann wieder keine knackigen Bass-Drums machen kannst, weil du die ganze Zeit die Luft verbläst wie 'n Tubaspieler. Wenn du viel Luft brauchst für'n Ton, und tiefe Töne brauchen mehr Luft als hohe, weil die Schwingung ja größer ist, weil die Hertz-Zahl natürlich tiefer ist, dadurch verlierst du viel Luft, und viel Luft heißt, dass du nicht mehr so viel machen kannst. Das heißt, alles was lauter wird, und was tiefer wird, braucht mehr Luft."
Eliot und Bina, München: Wikipedia: Beatbox Eliot
und beatboxeliot.de und myspace.com/beatboxeliot
Bina
supereliot.de
humulus-lupulus.de
myspace.com/beatboxeliot
Beatbox Eliot, als Graffiti-Künstler auch unter dem Namen Colorbox Eliot bekannt (bürgerlich: Markus Henning; * 21. August 1972 in München) ist ein deutscher Beatboxer, Produzent, Graffiti-Maler und Comic-Zeichner. Eliot lebt in Berlin.
In jedem Konzert gibt es Leute, die ungläubig am Mischpult stehen und kontrollieren, ob da nicht irgendwelche Hintergrundbänder mitlaufen. Nein, nie - das ist alles Mundwerk! Stimmen, Hände und für die Human Beatbox noch den einen oder anderen Schlag auf die Brust. Das ergibt Leadstimme, Chor, Perkussion von der Conga bis zu den Claves, alle Bläser, Bass, Geigen, Gitarren - einfach schlicht jedes Instrument wird gesungen. Um die Vielfalt auch "überprüfen" zu können, gibt's in den Hörproben einen Ausschnitt aus einem Song, den alle kennen: Hotel California... die kubanische Gruppe Vocal Sampling
"Und manchmal ich spiele die Trommel, und ich weiß nicht, was es bedeutet, weil damals ich war jung, so muss meine Stiefvater oder meine Opa muss mir erklären, warum meine Mutter ist in Trance. Weil ich habe getrommelt und war damals, keine Ahnung, viele verschiedenen tatatata Trommel, was einmal hab ich gespielt, ich erinner mich, dass meine Mutter war in Trance gegangen, ich spiel vor, das ist saccla, das ist Rhythmus, saccla means god, Priester ... trommelt ... Und dann der Opa hat mir gesagt, ba bumbum ba heißt: steh auf, komm zu tanzen, steh auf, Leute kucken dich, die warten auf dich, du musst tanzen, es ist deine Zeit, in Trance zu gehen, und mach nicht Angst, in Trance zu gehen, ist nicht schlecht, du waschen deine Haut und du waschen alle die schlechten Sachen, the bad luck oder ne. "
Nanjo Addo aus Ghana: Beatbox
"Die Werbeindustrie hat sich übelst krass auf Beatboxing inzwischen angenähert. Beatboxen gibt es in Coca Cola-Werbespots, in Vodafone-Werbespots. Ein Beatboxer ist bis in die Finalrunde von ‘Deutschland sucht den Superstar' gekommen, nur mit Beatboxen, ohne eine Gesangsausbildung. Aber es ist tatsächlich so, dass nicht nur die Musik selber oder diese Liveauftritte selber, sondern auch schon so Studiojobs kommen: "Kannst du das imitieren? Kannst du dies imitieren?" Oder bei ‘Men in Black II' zum Beispiel im Kino, Will Smith hat Beatbox-Unterricht genommen, extra für eine Szene. Und zwar bei Biz Markie, auch einem - sag ich mal - der Godfathers of Beatbox aus den 80ern. Also, das Feld ist schon offen."
Indra, Stuttgart: Beatbox
YouTube - Indra - Beatbox
"Mit der Zeit entwickelt sich ja auch eine Lippenkraft, wo man es dann einfach lauter hinkriegt. Und man muss halt im Prinzip auch seine Lippen locker lassen und angespannt. Das muss man einfach abwechseln, muss man einfach schauen, wie man das hinkriegt mit den Tönen. Aber es stimmt, im Prinzip kann man dann versuchen, Buchstaben nachzusprechen. Man kann's dann auch ... zum Beispiel hab ich mal so gemacht ... ich zeig's mal kurz ... Beatbox ... und da mit dem Beat ."
Philip Scheibel
"Also, Regen, find ich, ist so ... einfach ein Grundteil einer Atmo, die man eigentlich irgendwie beherrschen müsste, wenn man eine Geschichte erzählen will. Und ich möchte einfach mal eine wirkliche Geschichte erzählen und mal weniger jetzt duftige Dishes machen und mehr wirkliche Geräusche mal. Und deswegen hab ich mir gedacht, für Atmo ist Regen gut, Schritte auch oder solche Sachen. Und dann such ich nach Regen und probier erstmal aus. Okay Regen klingt sehr nach ... Beatbox ... also mach ich mal ... Beatbox ... aber es klingt noch nicht so sehr nach Regen. Also dieses ... Beatbox ... ist schon dabei, aber da muss noch mehr plätschern. Und dann versuch ich es mit Spucke ... Beatbox ... das klingt dann eher, wie beim Zahnarzt Speichel absaugen. Und das ist ja auch so. Also, ich nehm Speichel in den Mund und saug ihn ab. "
Sebastian Fuchs: Beatbox
"Aufs Jodeln kommt man, wenn man Kind eines Schweizers ist. Aufs Jodeln kommt man, wenn der Großvater aus Amerika zurückkommt und von den Cowboy-Jodels erzählt. Und aufs Jodel kommt man irgendwann mal nach 40, wenn man einfach trotzdem sich auf seine Wurzeln besinnt und mit all diesen wunderbaren afrikanischen Musikern und russischen Musikern und bulgarischen Sängerinnen zu tun hat. Und jede erzählt von ihren roots und was ihre Großmutter gemacht hat. Irgendwann mal will man doch auch wissen, was hat denn mein Großvater gemacht, gehört, um sich gehabt, wo sind meine Wurzeln. Und da kommt man mit Schweizer Pass aufs Jodeln. "
Erika Stucky, Schweiz
Wer sie sein will, verrät sie mit ihrer eigenwilligen Verpackung: Ihrem dritten Album Princess hat die Sängerin Erika Stucky eine Erbse beilegen lassen, eine einzelne Erbse, die im durchsichtigen Seitenscharnier der CD-Hülle wie in einem jener kleinen Geduldsspiele von Loch zu Loch hüpfen kann, eine Linie winziger Felder, alle in Farbe und Form eines Frosches, der auf der Rückseite des Albums noch einmal groß und fett auftaucht
Erika Stucky
"Es gibt in Indien das Pendant zu unserem do-re-mi-fa-so-la-ti-to, gibt es in Indien auch, das ist sa-re-ga-ma-pa-da-ni-sa ... singt ... und diese Noten werden eben auch rhythmisch gesungen ... singt ... also da ist schon mal 'n Rhythmus dabei und genauso kann man natürlich Trommelsilben auch mehr oder weniger singen. Und in Indien, in Südindien, die Trommelsprache, genannt konakol, wird auch oft übersetzt als drum singing, sagen die auch öfters, percussion singing. "
Tobias Ott, Tabla-Spieler aus Anger
Shankar Lal aus Kalkutta: Tabla-Sprache
"Ich bin schon mit indischen Tablaisten aufgetreten, die nur gesprochen haben, also die nicht gespielt haben sondern nur ihre genauen Muster vorgetragen haben, und das find ich, also da seh ich eine extreme Verwandtschaft oder eine extreme Nähe insofern sie ... mit der Stimme muss die Vorstellung, sie wissen was sie spielen, bevor sie spielen durch dieses Training. "Jurczok 1001 aus Zürich: Beatbox
masterplanet.ch
"Ich hab eine Reihe Stücke gemacht, die ich Phonetische Etuden gemacht habe. Zum Beispiel ist ein Stück, das vom r handelt. (20'12) ... Und dann, das , so, zum Beispiel auf einer Stelle ist ein Klang Zungenspitzen-r mit variirtem Druck, so rrrrrrrr - solche Variationen. Und der anderen zum Beispiel mit dem Zäpfchen: rrrrrrrrr. Und dann wieder sogenannte Retroflexe- r wie im amerikanischen: aaarrrrrr. Das ist so eignetlich bei mir entstanden, diese Variationen einfach mit einem Klang anzufangen und dann zu denken, nicht zu denken, jetzt will ich nach eine andere Klang machen, sondern von der Mechanik sozusagen des Mundes auszugehen. Einfach ich mache einen Klang, zum Beispiel rrrrrr und dann langsam die Zungen nach vorne, nach außen zu bewegen rrrrrrrrrrr Und dann einfach zu erfahren, was kommt dann für ein Klang, das kann man nicht immer wissen. Zum Beispiel wenn ich diese rrrrrr mache und dann versuche das einatmend zu machen nicht ausatmend, dann kommt erst nichts, und schließlich kommt dann dieser Klang. Den habe ich also auf diese Weise gefunden. "
Jaap Blonk, Lautpoet aus Arnheim: "rrrr"
jaapblonk.com
"Also mit dem Vogeltext wollte ich die Naturlaute von Vögeln unserer, also es sind europäische Vogelarten dem zugrunde gelegt, also es ist tatsächlich ornithologisch einigermaßen fundiert, kommen eben heimische Vögel vor. Und die wollte ich zusammen bündeln, ähnlich wie das ein Ornithologe machen würde, um den Lockruf oder den Balzruf eines Vogels zu bestimmen, die geben das ja auch zum Teil in Lautschrift, also in ganz normalen Buchstaben wieder. Und auf der Ebene spielt das. Natürlich auch mit dem Reiz, das ganze in Vierzeiler zu packen, also es sind eigentlich eine Art Volksliedstrophe, Vierzeiler mit Reim und Hebungszahl, also da letztendlich ein Konstrukt zu formen aus diesen Lautbeständen, ja Vogelrufbeständen. "
Timo Brunke, Stuttgart
timobrunke.de
Lautpoesie ist eine Gattung der modernen Lyrik, die auf sprachlichen Sinn ganz oder zu einem erheblichen Teil verzichtet und versucht, analog zur abstrakten Malerei, die Sprache nicht in abbildender, beziehungsweise inhaltlich-bezeichnender Funktion, sondern rein formal als Lautmaterial anzuwenden. Die Lyrik nähert sich dadurch notwendig, in dem Maße, in dem Semantik verschwindet und der Klang in den Vordergrund tritt, stark der Musik an. Wikipedie: Lautgedicht
Lautpoesie/-musik nach 1945. Eine kritisch-dokumentarische Bestandsaufnahme war der Titel von Michael Lentzens Dissertation aus dem Jahre 1998. Es handelte sich bei der wissenschaftlichen Arbeit um den weltweit ersten Versuch einer kritischen Darstellung der lautpoetischen und -musikalischen Entwicklungen nach 1945 auf der Grundlage von definitionsgeschichtlichen, medien- und produktionsästhetischen sowie wahrnehmungsästhetischen Fragestellungen.
Wikipedia: Lautpoesie/-musik nach 1945
Michael Lenz
Lautpoesie/-musik nach 1945
Eine kritisch-dokumentarische Bestandsaufnahme.
2000 edition selene
Valeri Scherstjanoi *1950 in Sagiz, Kasachische SSR, Sowjetunion) ist ein Lautdichter, Hörspielautor und Schöpfer der lautpoetischen Notationen (scribentische Blätter).
iWikipedia: Valeri Scherstjanoi
Die Autoren der Langen Nacht
Das ist für uns das Ideal, unser Ziel: Der Klang soll das Wort in seiner Bedeutung unterstreichen. Die Form lenkt nicht ab vom Inhalt oder vermittelt gar Gegenteiliges. Ganz gleich, ob im persönlichen Gespräch, in Texten oder in Hörfunksendungen. Immer bewegt uns die Frage, wie sich vor allem abstrakte Sachverhalte und Ideen vermitteln lassen. Wodurch werden sie anschaulich, ansprechend, wirkungsvoll? Muss das Thema selbst anschaulich sein, seine Bilder sozusagen mitbringen? Oder liegt nicht genau darin die Chance und Herausforderung, Anschaulichkeit durch die passende Form zu erreichen. Diese Fragen verbinden unsere Arbeit in ihren verschiedenen Bereichen. Sie beschäftigen uns, egal ob es um Hörfunk geht, um Kommunikationstrainings, Bücher und Workshops, Texte und Musik, Wort und Klang. Sind
wort-und-klang.deerall dort zu finden, wo Musik, Literatur und Kommunikation zusammenfinden. Kurz: zwischen Wort und Klang.
"Also diese Verstärker, die wir eigentlich, ich sag 's mal banal, in unserer Gosche enorm haben, wir haben hinten Verstärker, wir haben diese ganzen nasalen Verstärker, das ist unglaublich, was wir eigentlich für eine Sprache heraus bekämen, wenn wir wüssten, wie es geht. "
Heide Mende-Kurz, Logopädin aus Stuttgart, wortforum.de
Human Beatbox - die hohe Kunst, Instrumentenklänge, Schlagzeug aber auch Tierstimmen und Alltagsgeräusche mit der eigenen Stimme zu imitieren, das ist das Thema dieser langen Nacht: Eine Reise hinein in die Resonanzräume des eigenen Körpers: Wie ist das möglich als Mensch Klänge zu erzeugen, die einem Schlagzeug zum verwechseln ähnlich sind, oder einer Trompete, einer Gitarre? Und wie kann jemand mit nur einer Stimme mehrstimmig beatboxen?
"Alles ausprobieren, ganz wild, und dann sagen: "Okay, das ist jetzt der Stil, den finden andere gut, den finde ich gut. Da fühl ich mich wohl drin, da fühl ich mich auch authentisch." Aber authentisch heißt nicht, also das, was sich im Schlaf ergibt, sondern zum Authentischsein gehört auch ein Stück Arbeit. Auch das ist sehr anstrengende Arbeit, gut beatzuboxen. "
Gabriel Ptok, Expertin für Lautpoesie und Stimmexperimente
Gabriel Ptok
Ästhetische und therapeutische Kommunikation mit Lautgedichten
Konzepte des Schreibens, Sprechens und Hörens parasemantischer Texte.
2006 Röhrig
"Ich finde die Trommelmusik der Inder gehört mit zur Lautpoesie, wie auch manche Gesänge der Inuit zum einen und manche Gesänge der afrikanischen Völker, ja, die Gesänge der Pygmäen meinetwegen, auch die gehören für mich zur Lautpoesie. ... Da gehört der Scat-Gesang dazu, neben der Trommelsprache, da gehören dann auch Gesänge dazu, die man auf Kuba geäußert hat, also so genannte Gitania Foras. Und dazu gehören auch ja, jetzt letztlich die HipHop-Texte, die wohl als Beatbox zu bezeichnen sind. "
Christian Scholz, Experte für Lautpoesie und Stimmexperimente, Nürnberg
Christian Scholz u. Urs Engeler (Hrsg.)
Fümms bö wö tää zää Uu
mit Audio-CD
Stimmen und Klänge der Lautpoesie.
Ausgezeichnet mit dem Deutsche Hörbuchpreis 2003 für Beste Innovation und von der Darmstädter Jury als Buch des Monats Juni 2003 ausgezeichnet.
2002 Engeler
"Das Tolle am Beatboxing ist ja, dass es jeder machen kann. Man muss kein teures Equipment haben, man braucht nicht erst Plattenspieler, um Scratchen zu können oder so, sondern man fängt direkt an."
Klaus Schneyder, Beatbox-Experte aus Aachen
"Ist nicht immer schon Stimme ein Versuch, ein Instrument nachzuahmen? Und Instrumente nicht immer schon ein Versuch, Stimme nachzuahmen?"
Rainer Polak, Musikethnologen aus Bayreuth
Dr. Rainer Polak studied social anthropology, African liguistics, Bambara language, and History of Africa from 1989 to 1996 at Bayreuth University (Germany), and jenbe music performance from 1991 until today in Bamako (Mali). All of his studies and work in Bamako were accomplished with the help of the musically outstanding, yet rather locally and traditionally minded drummers whose playing is presented in this book and the corresponding CD.
Wikipedia: Rainer Polak
MANDING BIBLIOGRAPHY
Compiled by Rainer Polak, African Studies
Center of the University Of Bayreuth
tcd.freehosting.net
Rainer Polak, Bayreuth
Jenbe Music in Bamako
"Talking Drums oder Sprechtrommeln sind ja 'ne Besonderheit. Wenn wir darüber nachdenken, tendieren wir ja oft dazu, aus solchen Dingen, die in der Vorstellungswelt der Leute selbst sehr viel einfacher sind, komplexe Begriffe zu formen. Wir sprechen dann von Trommelsprache als etwas Abstraktem und tun dabei so, als wenn es tatsächlich so etwas sei, gleichrangig, gleichgewichtig wie das, was wir auch Sprache nennen. In vielen afrikanischen Kulturen, wo es dieses Phänomen gibt, dass die Trommel spricht, würde man niemals das zu einem Substantiv machen, Trommelsprache, sondern man würde sagen, die Trommel spricht. Das ist also sehr viel bescheidener. "
Rüdiger Schumacher aus Köln.
"Ich erinnere mich noch sehr gut an mein erstes Erlebnis, als ich live eine Beatbox sah bei einem Konzert im Kleever Hof, einem Jugendtreff in Hilden, da stand nämlich beim dritten oder vierten Stück der Schlagzeuger plötzlich auf, verließ sein Instrument, nahm sich ein Mikrophon und dann kam Schlagzeug. Und ich dachte, es ist nicht wahr, es groovte wie Sau, und die Sounds waren schlagzeugmäßig. Und ich stand da und war völlig beeindruckt und baff. "
André Michael Bolten, Trommler und Lyriker aus Düsseldorf
"Das läuft übers Ohr und übers Ausprobieren. Wie der Jazz ja auch. Also, es ist ja da in dem Sinne ganz ähnlich. Wie eigentlich Singen auch. Ich meine, ich hatte ja auch klassischen Gesangsunterricht. Das lief auch so ab, dass meine Lehrerin gesungen hat und ich gesungen hab, dann hat sie gesungen und dann hab ich gesungen. Und das haben wir so lange gemacht, bis es klang. Zwischendurch hat sie dann mal was gesagt: "Jetzt war es besser, jetzt war es schlechter. Probier mal dies und das", aber eigentlich ist es nur Hören, Machen, Hören, Machen. "
Michael Schiefel, Professor für Jazz-Gesang an der Hochschule für Musik in Weimar.
"Was früher Standard war, das ist heute schon lasch. Und mittlerweile ist schon ein sehr hoher Standard da, so dass du fast schon drei Sachen auf einmal hast. Oder auch diese Doppeltöne, keine Ahnung, wenn sie dann irgendwie Stimme machen, und die dann irgendwie wegknickt, als wenn es zwei Stimmen wären, obwohl sie nur mit einer Stimme arbeiten, so komische Tricks mit den Stimmbändern. "
Scid da Beat aus Gießen: Beatbox
"Hi ich bin Scid da Beat und seit Anfang der Achtziger Jahre beschäftige ich mich mit Beatboxing ist die vielleicht moderne Form des scatten, genau, also so Louis Armstrong und so, aus dem Jazz, damals noch viel melodiöser, weil es halt aus dem Jazz kommt und der an sich viel melodiöser ist."
Dalibor aus Frankfurt: - im WDR Poetry Slam
"Es gibt gewisse Frequenzgänge und Sequenzen, die einfach nicht mehr möglich sind. Du kannst zwar mit den Backen ziemlich weit runter kommen frequenzmäßig, aber mit der Stimme nicht mehr, die Stimme, der Ton der Stimme, also der Basston, der geht natürlich auch nur, beim Eliot geht er am tiefsten von allen Beatboxern, die ich kenn, aber der ist auch begrenzt, der kann kein Sub-Bass machen. Sub-Bass kannst du nur mit den Lippen machen, worüber du dann wieder das Problem hast, dass du dann wieder keine knackigen Bass-Drums machen kannst, weil du die ganze Zeit die Luft verbläst wie 'n Tubaspieler. Wenn du viel Luft brauchst für'n Ton, und tiefe Töne brauchen mehr Luft als hohe, weil die Schwingung ja größer ist, weil die Hertz-Zahl natürlich tiefer ist, dadurch verlierst du viel Luft, und viel Luft heißt, dass du nicht mehr so viel machen kannst. Das heißt, alles was lauter wird, und was tiefer wird, braucht mehr Luft."
Eliot und Bina, München: Wikipedia: Beatbox Eliot
und beatboxeliot.de und myspace.com/beatboxeliot
Bina
supereliot.de
humulus-lupulus.de
myspace.com/beatboxeliot
Beatbox Eliot, als Graffiti-Künstler auch unter dem Namen Colorbox Eliot bekannt (bürgerlich: Markus Henning; * 21. August 1972 in München) ist ein deutscher Beatboxer, Produzent, Graffiti-Maler und Comic-Zeichner. Eliot lebt in Berlin.
In jedem Konzert gibt es Leute, die ungläubig am Mischpult stehen und kontrollieren, ob da nicht irgendwelche Hintergrundbänder mitlaufen. Nein, nie - das ist alles Mundwerk! Stimmen, Hände und für die Human Beatbox noch den einen oder anderen Schlag auf die Brust. Das ergibt Leadstimme, Chor, Perkussion von der Conga bis zu den Claves, alle Bläser, Bass, Geigen, Gitarren - einfach schlicht jedes Instrument wird gesungen. Um die Vielfalt auch "überprüfen" zu können, gibt's in den Hörproben einen Ausschnitt aus einem Song, den alle kennen: Hotel California... die kubanische Gruppe Vocal Sampling
"Und manchmal ich spiele die Trommel, und ich weiß nicht, was es bedeutet, weil damals ich war jung, so muss meine Stiefvater oder meine Opa muss mir erklären, warum meine Mutter ist in Trance. Weil ich habe getrommelt und war damals, keine Ahnung, viele verschiedenen tatatata Trommel, was einmal hab ich gespielt, ich erinner mich, dass meine Mutter war in Trance gegangen, ich spiel vor, das ist saccla, das ist Rhythmus, saccla means god, Priester ... trommelt ... Und dann der Opa hat mir gesagt, ba bumbum ba heißt: steh auf, komm zu tanzen, steh auf, Leute kucken dich, die warten auf dich, du musst tanzen, es ist deine Zeit, in Trance zu gehen, und mach nicht Angst, in Trance zu gehen, ist nicht schlecht, du waschen deine Haut und du waschen alle die schlechten Sachen, the bad luck oder ne. "
Nanjo Addo aus Ghana: Beatbox
"Die Werbeindustrie hat sich übelst krass auf Beatboxing inzwischen angenähert. Beatboxen gibt es in Coca Cola-Werbespots, in Vodafone-Werbespots. Ein Beatboxer ist bis in die Finalrunde von ‘Deutschland sucht den Superstar' gekommen, nur mit Beatboxen, ohne eine Gesangsausbildung. Aber es ist tatsächlich so, dass nicht nur die Musik selber oder diese Liveauftritte selber, sondern auch schon so Studiojobs kommen: "Kannst du das imitieren? Kannst du dies imitieren?" Oder bei ‘Men in Black II' zum Beispiel im Kino, Will Smith hat Beatbox-Unterricht genommen, extra für eine Szene. Und zwar bei Biz Markie, auch einem - sag ich mal - der Godfathers of Beatbox aus den 80ern. Also, das Feld ist schon offen."
Indra, Stuttgart: Beatbox
YouTube - Indra - Beatbox
"Mit der Zeit entwickelt sich ja auch eine Lippenkraft, wo man es dann einfach lauter hinkriegt. Und man muss halt im Prinzip auch seine Lippen locker lassen und angespannt. Das muss man einfach abwechseln, muss man einfach schauen, wie man das hinkriegt mit den Tönen. Aber es stimmt, im Prinzip kann man dann versuchen, Buchstaben nachzusprechen. Man kann's dann auch ... zum Beispiel hab ich mal so gemacht ... ich zeig's mal kurz ... Beatbox ... und da mit dem Beat ."
Philip Scheibel
"Also, Regen, find ich, ist so ... einfach ein Grundteil einer Atmo, die man eigentlich irgendwie beherrschen müsste, wenn man eine Geschichte erzählen will. Und ich möchte einfach mal eine wirkliche Geschichte erzählen und mal weniger jetzt duftige Dishes machen und mehr wirkliche Geräusche mal. Und deswegen hab ich mir gedacht, für Atmo ist Regen gut, Schritte auch oder solche Sachen. Und dann such ich nach Regen und probier erstmal aus. Okay Regen klingt sehr nach ... Beatbox ... also mach ich mal ... Beatbox ... aber es klingt noch nicht so sehr nach Regen. Also dieses ... Beatbox ... ist schon dabei, aber da muss noch mehr plätschern. Und dann versuch ich es mit Spucke ... Beatbox ... das klingt dann eher, wie beim Zahnarzt Speichel absaugen. Und das ist ja auch so. Also, ich nehm Speichel in den Mund und saug ihn ab. "
Sebastian Fuchs: Beatbox
"Aufs Jodeln kommt man, wenn man Kind eines Schweizers ist. Aufs Jodeln kommt man, wenn der Großvater aus Amerika zurückkommt und von den Cowboy-Jodels erzählt. Und aufs Jodel kommt man irgendwann mal nach 40, wenn man einfach trotzdem sich auf seine Wurzeln besinnt und mit all diesen wunderbaren afrikanischen Musikern und russischen Musikern und bulgarischen Sängerinnen zu tun hat. Und jede erzählt von ihren roots und was ihre Großmutter gemacht hat. Irgendwann mal will man doch auch wissen, was hat denn mein Großvater gemacht, gehört, um sich gehabt, wo sind meine Wurzeln. Und da kommt man mit Schweizer Pass aufs Jodeln. "
Erika Stucky, Schweiz
Wer sie sein will, verrät sie mit ihrer eigenwilligen Verpackung: Ihrem dritten Album Princess hat die Sängerin Erika Stucky eine Erbse beilegen lassen, eine einzelne Erbse, die im durchsichtigen Seitenscharnier der CD-Hülle wie in einem jener kleinen Geduldsspiele von Loch zu Loch hüpfen kann, eine Linie winziger Felder, alle in Farbe und Form eines Frosches, der auf der Rückseite des Albums noch einmal groß und fett auftaucht
Erika Stucky
"Es gibt in Indien das Pendant zu unserem do-re-mi-fa-so-la-ti-to, gibt es in Indien auch, das ist sa-re-ga-ma-pa-da-ni-sa ... singt ... und diese Noten werden eben auch rhythmisch gesungen ... singt ... also da ist schon mal 'n Rhythmus dabei und genauso kann man natürlich Trommelsilben auch mehr oder weniger singen. Und in Indien, in Südindien, die Trommelsprache, genannt konakol, wird auch oft übersetzt als drum singing, sagen die auch öfters, percussion singing. "
Tobias Ott, Tabla-Spieler aus Anger
Shankar Lal aus Kalkutta: Tabla-Sprache
"Ich bin schon mit indischen Tablaisten aufgetreten, die nur gesprochen haben, also die nicht gespielt haben sondern nur ihre genauen Muster vorgetragen haben, und das find ich, also da seh ich eine extreme Verwandtschaft oder eine extreme Nähe insofern sie ... mit der Stimme muss die Vorstellung, sie wissen was sie spielen, bevor sie spielen durch dieses Training. "Jurczok 1001 aus Zürich: Beatbox
masterplanet.ch
"Ich hab eine Reihe Stücke gemacht, die ich Phonetische Etuden gemacht habe. Zum Beispiel ist ein Stück, das vom r handelt. (20'12) ... Und dann, das , so, zum Beispiel auf einer Stelle ist ein Klang Zungenspitzen-r mit variirtem Druck, so rrrrrrrr - solche Variationen. Und der anderen zum Beispiel mit dem Zäpfchen: rrrrrrrrr. Und dann wieder sogenannte Retroflexe- r wie im amerikanischen: aaarrrrrr. Das ist so eignetlich bei mir entstanden, diese Variationen einfach mit einem Klang anzufangen und dann zu denken, nicht zu denken, jetzt will ich nach eine andere Klang machen, sondern von der Mechanik sozusagen des Mundes auszugehen. Einfach ich mache einen Klang, zum Beispiel rrrrrr und dann langsam die Zungen nach vorne, nach außen zu bewegen rrrrrrrrrrr Und dann einfach zu erfahren, was kommt dann für ein Klang, das kann man nicht immer wissen. Zum Beispiel wenn ich diese rrrrrr mache und dann versuche das einatmend zu machen nicht ausatmend, dann kommt erst nichts, und schließlich kommt dann dieser Klang. Den habe ich also auf diese Weise gefunden. "
Jaap Blonk, Lautpoet aus Arnheim: "rrrr"
jaapblonk.com
"Also mit dem Vogeltext wollte ich die Naturlaute von Vögeln unserer, also es sind europäische Vogelarten dem zugrunde gelegt, also es ist tatsächlich ornithologisch einigermaßen fundiert, kommen eben heimische Vögel vor. Und die wollte ich zusammen bündeln, ähnlich wie das ein Ornithologe machen würde, um den Lockruf oder den Balzruf eines Vogels zu bestimmen, die geben das ja auch zum Teil in Lautschrift, also in ganz normalen Buchstaben wieder. Und auf der Ebene spielt das. Natürlich auch mit dem Reiz, das ganze in Vierzeiler zu packen, also es sind eigentlich eine Art Volksliedstrophe, Vierzeiler mit Reim und Hebungszahl, also da letztendlich ein Konstrukt zu formen aus diesen Lautbeständen, ja Vogelrufbeständen. "
Timo Brunke, Stuttgart
timobrunke.de
Lautpoesie ist eine Gattung der modernen Lyrik, die auf sprachlichen Sinn ganz oder zu einem erheblichen Teil verzichtet und versucht, analog zur abstrakten Malerei, die Sprache nicht in abbildender, beziehungsweise inhaltlich-bezeichnender Funktion, sondern rein formal als Lautmaterial anzuwenden. Die Lyrik nähert sich dadurch notwendig, in dem Maße, in dem Semantik verschwindet und der Klang in den Vordergrund tritt, stark der Musik an. Wikipedie: Lautgedicht
Lautpoesie/-musik nach 1945. Eine kritisch-dokumentarische Bestandsaufnahme war der Titel von Michael Lentzens Dissertation aus dem Jahre 1998. Es handelte sich bei der wissenschaftlichen Arbeit um den weltweit ersten Versuch einer kritischen Darstellung der lautpoetischen und -musikalischen Entwicklungen nach 1945 auf der Grundlage von definitionsgeschichtlichen, medien- und produktionsästhetischen sowie wahrnehmungsästhetischen Fragestellungen.
Wikipedia: Lautpoesie/-musik nach 1945
Michael Lenz
Lautpoesie/-musik nach 1945
Eine kritisch-dokumentarische Bestandsaufnahme.
2000 edition selene
Valeri Scherstjanoi *1950 in Sagiz, Kasachische SSR, Sowjetunion) ist ein Lautdichter, Hörspielautor und Schöpfer der lautpoetischen Notationen (scribentische Blätter).
iWikipedia: Valeri Scherstjanoi
Die Autoren der Langen Nacht
Das ist für uns das Ideal, unser Ziel: Der Klang soll das Wort in seiner Bedeutung unterstreichen. Die Form lenkt nicht ab vom Inhalt oder vermittelt gar Gegenteiliges. Ganz gleich, ob im persönlichen Gespräch, in Texten oder in Hörfunksendungen. Immer bewegt uns die Frage, wie sich vor allem abstrakte Sachverhalte und Ideen vermitteln lassen. Wodurch werden sie anschaulich, ansprechend, wirkungsvoll? Muss das Thema selbst anschaulich sein, seine Bilder sozusagen mitbringen? Oder liegt nicht genau darin die Chance und Herausforderung, Anschaulichkeit durch die passende Form zu erreichen. Diese Fragen verbinden unsere Arbeit in ihren verschiedenen Bereichen. Sie beschäftigen uns, egal ob es um Hörfunk geht, um Kommunikationstrainings, Bücher und Workshops, Texte und Musik, Wort und Klang. Sind
wort-und-klang.deerall dort zu finden, wo Musik, Literatur und Kommunikation zusammenfinden. Kurz: zwischen Wort und Klang.