Banksy finanziert Seenotrettungsschiff - ist das noch Kunst? Über diese Frage haben wir auch mit Elke Buhr gesprochen, Chefredakteurin des Kunstmagazins "Monopol". Hier das Interview zum Nachhören: Audio Player
Was ist Kunst am rosa Rettungsschiff?
05:48 Minuten
Streetart-Künstler Banksy unterstützt ein Schiff zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer. Für den Theatermacher Michael Ruf ist das eine "großartige und notwendige Aktion".
Seit ein paar Tagen ist ein rosa Schiff im Mittelmeer unterwegs, die MV Louise Michel, das in Seenot geratene Menschen retten soll. Und es ist nicht irgendein Pink, sondern das Pink von Streetart-Künstler Banksy, der das Schiff mit seinem Geld gesponsert hat.
"Das ist eine großartige Aktion, aber noch viel wichtiger: Es ist eine notwendige Aktion", sagt Theatermacher Michael Ruf, der mit der NGO "Wort und Herzschlag" die Performance "Mittelmeer-Monologe" inszeniert hat.
"Ich denke, das Entscheidende ist: Banksy finanziert ein Rettungsschiff. Das heißt, er als Künstler übernimmt eine Aufgabe, die von staatlichen Akteuren übernommen werden sollte", sagt Ruf. Mit dem Schiff seien schon 89 Menschen vor dem Ertrinken gerettet worden.
Es gehe eine Signalwirkung von dem Schiff aus, meint Ruf: "Es zeigt, auch wenn Horst Seehofer verhindert, dass das Bundesland Berlin Geflüchtete aufnimmt: Die Zivilgesellschaft möchte nicht, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken."
Unterstützung für die Aktivisten
Banksy hat auf das Schiff ein Mädchen mit Schwimmweste und Rettungsring gesprüht. "In dem Banksy dieses Motiv auf das Rettungsschiff gemalt hat, macht er sofort visuell deutlich, um was es geht. Es geht um die Frage, ob ein Mädchen im Mittelmeer ertrinkt oder oder gerettet wird."
Auch die Solidarität mit den Rettern, die hinter Banskys Aktion stehe, sei wichtig, sagt der Theatermacher. Er könne sich gut vorstellen, dass das Bild auch den Aktivistinnen und Aktivisten Mut mache.
(nho)