Was hält der "Zweifel"-Künstler vom Kuppelkreuz?
Das zukünftige Humboldt-Forum ziert gemäß dem historischen Vorbild ein Kreuz. Darüber gab es Aufregung - genauso wie um den Vorschlag, die Installation "Zweifel" des Künstlers Lars Ø Ramberg dazu zu stellen. Was sagt der Künstler dazu?
Der Schriftzug "Zweifel" neben dem Kreuz auf dem zukünftigen Berliner Humboldt-Forum? Das wünschen sich die drei Gründungsdirektoren Hermann Parzinger, Neil McGregor und Horst Bredekamp. Gestaltet wurde die "Zweifel"-Installation 2005 vom norwegischen Künstler Lars Ø Ramberg für den Palast der Republik - kurz vor dessen Abriss.
Der Künstler zweifelt - was auch sonst?
"Wenn man das jetzt wiederverwenden würde, habe ich selbstverständlich – wie es sein muss – meine Zweifel", sagte Ramberg im Deutschlandfunk Kultur.
"Die Frage ist, was sollte denn Zweifel kontextualisieren jetzt außerhalb dieses Diskurses mit Kreuz oder nicht Kreuz? Das finde ich lokal interessant, aber für mich ist Zweifel viel größer, das muss dann auch unsere Zeit kontextualisieren, den ganzen Ort kontextualisieren", so der Künstler.
"Es soll auch kein Quickie sein. Wenn man den Zweifel auf das Dach stellt, darf man nicht denken: Ach, jetzt ist alles wieder gut. Weil, ich finde den Schlossplatz in sich zu rekonstruieren, ist immer noch problematisch."
Ein starkes Symbol, das in die Vergangenheit weist
Dass künftig ein Kreuz die Kuppel des Schloss-Neubaus zieren soll, findet Ramberg "als architektonische geschichtliche, auch kontextuelle Platzierung" im Prinzip nicht problematisch. Andererseits sei das Kreuz ein starkes Symbol, "was selbstverständlich uns ein bisschen festhält an der Vergangenheit. Es schaut ja nicht besonders nach vorne".
Dass die Kuppel des Berliner Schloss-Neubaus, in dem das Humboldt-Forum untergebracht sein wird, mit einem Kreuz ausgestattet werden soll, wird in Berlin kontrovers diskutiert. Manche halten das für "ein fatales Signal", andere verteidigen dies als echte historische Rekonstruktion.
(uko)