Hungerlöhne im Musikbetrieb
36 Euro Tages-Gage für den Schauspieler oder 35 Euro für den Orchestermusiker auf einem renommierten Festival. Solche niedrigst dotierten Jobs sammelt die Initiative "art but fair" auf einer Facebook-Seite. Lasst die Finger von diesen Angeboten! - appeliert Initiator Johannes Maria Schatz an die Künstler.
Es war das besonders niedrige Angebot eines Aachener Theaters an seine Lebensgefährtin, das Johannes Maria Schatz zum Handeln bewegte. Schatz ist Mitinitiator von art but fair, einer Website, die die zunehmende Verbreitung von miserablen Löhnen für Musiker und Schauspieler bekämpft – selbst an renommierten Häusern.
"Meine Lebensgefährtin hat damals das Angebot aus Aachen abgelehnt, um Dumpinglöhne nicht zu unterstützen", sagt Schatz. Leider geschehe dies immer noch zu selten und so würden letztendlich immer wieder Anbieter mit Niedriggagen durchkommen. "Und da sind die Künstler selbst gefragt – Verantwortung zu übernehmen und das nicht mitzumachen", findet Schatz.
Genau dafür will "art but fair" bei Künstlern Bewusstsein schaffen. Gerade Solisten seien anders als Orchester und Chöre viel schwächer gewerkschaftlich organisiert und hätten es schwerer, eine vernünftige Bezahlung anzusetzen. Viele Theater würden nicht mehr mit festen Verträgen, sondern mit freischaffenden Künstlern arbeiten. "Da gibt es aber keine Mindestlöhne", kritisiert Schatz.
Eine Art Mindestlohn für Künstler ist aber das Ziel der Initiative "art but fair". In den nächsten Wochen soll die bisher locker organisierte Bewegung eine länderübergreifende Vereinsstruktur in Österreich, der Schweiz und Deutschland bekommen - "mit eigenen Vorständen, die dann ihre eigenen Schwerpunkte legen können", so Schatz.
Schatz sieht an den deutschen Theater noch einen großen Nachholbedarf bei der Verteilungsgerechtigkeit. Dass ein Künstler mit berühmtem Namen für eine einzelne Vorstellung eine hohe Gage von 20.000 oder 30.000 Euro erhalte, sei aber nicht automatisch ungerecht, gesteht er dennoch zu: "Für ein Theater ist es ja auch ein riesiger betriebswirtschaftlicher Gewinn, wenn ein berühmter Darsteller in einem Stück dafür sorgt, dass die Vorstellung binnen weniger Stunden ausverkauft ist."
Das vollständige Interview mit Johannes Maria Schatz können Sie bis mindestens 12. Januar 2014 in unserem Audio-on-demand-Angebot nachhören.
"Meine Lebensgefährtin hat damals das Angebot aus Aachen abgelehnt, um Dumpinglöhne nicht zu unterstützen", sagt Schatz. Leider geschehe dies immer noch zu selten und so würden letztendlich immer wieder Anbieter mit Niedriggagen durchkommen. "Und da sind die Künstler selbst gefragt – Verantwortung zu übernehmen und das nicht mitzumachen", findet Schatz.
Genau dafür will "art but fair" bei Künstlern Bewusstsein schaffen. Gerade Solisten seien anders als Orchester und Chöre viel schwächer gewerkschaftlich organisiert und hätten es schwerer, eine vernünftige Bezahlung anzusetzen. Viele Theater würden nicht mehr mit festen Verträgen, sondern mit freischaffenden Künstlern arbeiten. "Da gibt es aber keine Mindestlöhne", kritisiert Schatz.
Eine Art Mindestlohn für Künstler ist aber das Ziel der Initiative "art but fair". In den nächsten Wochen soll die bisher locker organisierte Bewegung eine länderübergreifende Vereinsstruktur in Österreich, der Schweiz und Deutschland bekommen - "mit eigenen Vorständen, die dann ihre eigenen Schwerpunkte legen können", so Schatz.
Schatz sieht an den deutschen Theater noch einen großen Nachholbedarf bei der Verteilungsgerechtigkeit. Dass ein Künstler mit berühmtem Namen für eine einzelne Vorstellung eine hohe Gage von 20.000 oder 30.000 Euro erhalte, sei aber nicht automatisch ungerecht, gesteht er dennoch zu: "Für ein Theater ist es ja auch ein riesiger betriebswirtschaftlicher Gewinn, wenn ein berühmter Darsteller in einem Stück dafür sorgt, dass die Vorstellung binnen weniger Stunden ausverkauft ist."
Das vollständige Interview mit Johannes Maria Schatz können Sie bis mindestens 12. Januar 2014 in unserem Audio-on-demand-Angebot nachhören.