Hurra der Storch ist da!
In Brandenburg hat die Storchen-Saison begonnen. Und damit alle Tierfreunde und Hobby-Ornithologen das Geklapper der Störche rund um die Uhr verfolgen können, gibt es eine 24-Stunden-Reality-Show im Internet unter www.storchennest.de.
Hurra der Storch ist da! Und zwar seit genau einer Woche. Letzten Freitag um 12 Uhr und 55 Minuten landet der er auf dem Horst des kleinen Städtchens Vetschau im Spreewald. Winfried Böhmer vom Naturschutzbund Brandenburg atmete erleichtert auf. Endlich!
"Zufällig habe ich beobachtet, wie er anflog und hier landete. Ganz zielgerichtet flog er unseren Horst an. Sein Verhalten zeigte, das ist mein Horst, er hat sofort geguckt ist alle n Ordnung, dort an einem Ast gezogen und etwas am Nest gerichtet. Das zeigte mir sofort, dass ist einer unserer Störche. "
Ohne den großen Vogel fehlt in Vetschau etwas. Denn der Storch im Horst direkt an der Hauptverkehrstraße ist ein internationaler Star. Er steht unter Dauerbeobachtung. Der ehrenamtliche Naturschützer Böhmer hat knapp elf Meter vom Horst entfernt eine Kamera aufgebaut. Sie blickt direkt ins Storchennest. Von März bis Oktober ist alles, was hier geschieht, live für jeden Naturfreund mit Internetanschluss zu sehen. Unter <le_20146>www.storchennest.de/LE_20146> bietet Vetschau 24 Stunden Tierbeobachtung mit Ton und garantiertem Logenplatz, erklärt Winfried Böhmer, der ja nach Geschehen im Nest, die Kameraeinstellung über eine Fernbedienung ändern.
"Wir können jetzt noch von hier aus die Kamera bewegen. Dass heißt […] wir können dann auch mal dem Storch ins Auge schauen, so und jetzt sehen wir ihn in seiner ganzen Pracht. Wir haben jetzt die Einstellung so gewählt, wenn dann die Eier gelegt werden, wenn die Jungen schlüpfen, dass wir dass wirklich hautnah mitbekommen können. "
Der Vogelexperte wartet momentan allerdings noch auf den zweiten Storch. Und mit ihm 966 angemeldete Storchennestnutzer auf der Internetseite.
Eine große Fangemeinde diskutiert seit Jahren fleißig im Online Forum über den großen Vogel.
Verhält der Storch im Vetschauer Horst sich auffällig, klappern Fans aus der ganzen Welt in die Tasten. Kommentare und Hilfestellung aus Spanien, den Niederlanden, aus Australien und aus Kanada gehen in die Spreewaldregion.
"Der Storch ist für viele Deutsche im Ausland ein Stück Heimat. Und es ist fantastisch, wenn man hört, dass in Kanada zum Beispiel ein Mensch lebt, der uns über Jahre schon, die Übersetzung unserer Internetseite ins Englische vornimmt. "
Die Beobachtungen aus der ganzen Welt bieten dem Experten vor Ort oft wertvolle Hinweise über das Verhalten der Störche. Zwar gehört der Weißstorch zu den am besten erforschten Vogelarten, doch bei 24 Stunden Live-Kamera und weltweiter Beobachtung bekommt der Experte auch mal ganz neue Verhaltensweisen der Vögel geschildert.
"Also wenn ich wissen will, was bei uns los ist, ich bin ja oft unterwegs, dann schaue ich ins Internet, da finde ich die Kommentare, ob nun 1 Uhr 30 ein Storch angeflogen ist, oder ob um 4 Uhr 5 das erste Ei gelegt wurde, das wird also alles registriert, die sitzen rund um die Uhr und erfassen alles was geschieht. "
In diesen Tagen dreht sich sowohl online als auch vor Ort, allerdings alles nur um die eine Frage: Wann kommt endlich der Partner. Ein Storch allein macht noch keinen Sommer, die Online-Show braucht mindestens zwei Kandidaten.
"Wissen Sie eigentlich, ob da oben im Nest jetzt ein Weibchen oder ein Männchen sitzt? - Nein, das hat er uns noch nicht verraten. Wir haben geschätzt von der Statur, es könnte ein Männchen sein, aber das werden wir erst sehen wenn der zweite Partner sich findet. "
Die Fangemeinde fiebert der Brutsaison regelrecht entgegen. Dass Storchenbeobachtung via Internet so spannend wie ein Krimi ist, haben sie in den vergangenen Jahren häufiger erlebt.
"18.April 2002: abends kommt es bis in die Nacht hinein zu Horstkämpfen, ein neues Weibchen erobert den Horst; zwei Eier des Geleges werden hinausgeworfen, ein Ei verbleibt. "
Im Storchennest wird jedes Detail festgehalten. Die Show dient der Wissenschaft. Fünf Jahre Beobachtung umfasst das Archiv schon. Akribisch von der Ankunft des ersten Storchs bis zum Abflug der neuen Familie in den Süden, wird Tag für Tag jedes Ereignis im Nest dokumentiert.
"12.Juni 2002: das jüngste Küken (Timmi) wird aus dem Nest geworfen und verendet beim Aufprall auf den Boden. "
Revierkämpfe, Partnerwechsel, Brutzerstörung und tragische Jungvögelverluste zeigen, dass die Natur der Störche keine schöne heile Welt ist, auch nicht im Internet. So edel, treu und fürsorglich, wie der Mensch sich den Storch vorstellt, ist dieser nicht, sagt Winfried Böhmer.
"Unsere Einrichtung dient auch der Umweltbildung, und wir bringen vielen Menschen die Störche ins Haus, ins eigene Zimmer. Vielen ist die Distanz zu natürlichen Vorgängen schon so weit abgegangen, dass sie vieles nicht verstehen oder nur aus reiner tierschützerischer oder menschlicher Sicht sehen. "
Deshalb ist das Nest in Vetschau für die Betreuer tabu. Egal was dort auch passiert, eingreifen wird niemand. Die Natur hat ihre eigenen Regeln. Und wenn dieses Jahr kein zweiter Storch kommt, muss die Übertragung eben ausfallen.</le_20146>
"Zufällig habe ich beobachtet, wie er anflog und hier landete. Ganz zielgerichtet flog er unseren Horst an. Sein Verhalten zeigte, das ist mein Horst, er hat sofort geguckt ist alle n Ordnung, dort an einem Ast gezogen und etwas am Nest gerichtet. Das zeigte mir sofort, dass ist einer unserer Störche. "
Ohne den großen Vogel fehlt in Vetschau etwas. Denn der Storch im Horst direkt an der Hauptverkehrstraße ist ein internationaler Star. Er steht unter Dauerbeobachtung. Der ehrenamtliche Naturschützer Böhmer hat knapp elf Meter vom Horst entfernt eine Kamera aufgebaut. Sie blickt direkt ins Storchennest. Von März bis Oktober ist alles, was hier geschieht, live für jeden Naturfreund mit Internetanschluss zu sehen. Unter <le_20146>www.storchennest.de/LE_20146> bietet Vetschau 24 Stunden Tierbeobachtung mit Ton und garantiertem Logenplatz, erklärt Winfried Böhmer, der ja nach Geschehen im Nest, die Kameraeinstellung über eine Fernbedienung ändern.
"Wir können jetzt noch von hier aus die Kamera bewegen. Dass heißt […] wir können dann auch mal dem Storch ins Auge schauen, so und jetzt sehen wir ihn in seiner ganzen Pracht. Wir haben jetzt die Einstellung so gewählt, wenn dann die Eier gelegt werden, wenn die Jungen schlüpfen, dass wir dass wirklich hautnah mitbekommen können. "
Der Vogelexperte wartet momentan allerdings noch auf den zweiten Storch. Und mit ihm 966 angemeldete Storchennestnutzer auf der Internetseite.
Eine große Fangemeinde diskutiert seit Jahren fleißig im Online Forum über den großen Vogel.
Verhält der Storch im Vetschauer Horst sich auffällig, klappern Fans aus der ganzen Welt in die Tasten. Kommentare und Hilfestellung aus Spanien, den Niederlanden, aus Australien und aus Kanada gehen in die Spreewaldregion.
"Der Storch ist für viele Deutsche im Ausland ein Stück Heimat. Und es ist fantastisch, wenn man hört, dass in Kanada zum Beispiel ein Mensch lebt, der uns über Jahre schon, die Übersetzung unserer Internetseite ins Englische vornimmt. "
Die Beobachtungen aus der ganzen Welt bieten dem Experten vor Ort oft wertvolle Hinweise über das Verhalten der Störche. Zwar gehört der Weißstorch zu den am besten erforschten Vogelarten, doch bei 24 Stunden Live-Kamera und weltweiter Beobachtung bekommt der Experte auch mal ganz neue Verhaltensweisen der Vögel geschildert.
"Also wenn ich wissen will, was bei uns los ist, ich bin ja oft unterwegs, dann schaue ich ins Internet, da finde ich die Kommentare, ob nun 1 Uhr 30 ein Storch angeflogen ist, oder ob um 4 Uhr 5 das erste Ei gelegt wurde, das wird also alles registriert, die sitzen rund um die Uhr und erfassen alles was geschieht. "
In diesen Tagen dreht sich sowohl online als auch vor Ort, allerdings alles nur um die eine Frage: Wann kommt endlich der Partner. Ein Storch allein macht noch keinen Sommer, die Online-Show braucht mindestens zwei Kandidaten.
"Wissen Sie eigentlich, ob da oben im Nest jetzt ein Weibchen oder ein Männchen sitzt? - Nein, das hat er uns noch nicht verraten. Wir haben geschätzt von der Statur, es könnte ein Männchen sein, aber das werden wir erst sehen wenn der zweite Partner sich findet. "
Die Fangemeinde fiebert der Brutsaison regelrecht entgegen. Dass Storchenbeobachtung via Internet so spannend wie ein Krimi ist, haben sie in den vergangenen Jahren häufiger erlebt.
"18.April 2002: abends kommt es bis in die Nacht hinein zu Horstkämpfen, ein neues Weibchen erobert den Horst; zwei Eier des Geleges werden hinausgeworfen, ein Ei verbleibt. "
Im Storchennest wird jedes Detail festgehalten. Die Show dient der Wissenschaft. Fünf Jahre Beobachtung umfasst das Archiv schon. Akribisch von der Ankunft des ersten Storchs bis zum Abflug der neuen Familie in den Süden, wird Tag für Tag jedes Ereignis im Nest dokumentiert.
"12.Juni 2002: das jüngste Küken (Timmi) wird aus dem Nest geworfen und verendet beim Aufprall auf den Boden. "
Revierkämpfe, Partnerwechsel, Brutzerstörung und tragische Jungvögelverluste zeigen, dass die Natur der Störche keine schöne heile Welt ist, auch nicht im Internet. So edel, treu und fürsorglich, wie der Mensch sich den Storch vorstellt, ist dieser nicht, sagt Winfried Böhmer.
"Unsere Einrichtung dient auch der Umweltbildung, und wir bringen vielen Menschen die Störche ins Haus, ins eigene Zimmer. Vielen ist die Distanz zu natürlichen Vorgängen schon so weit abgegangen, dass sie vieles nicht verstehen oder nur aus reiner tierschützerischer oder menschlicher Sicht sehen. "
Deshalb ist das Nest in Vetschau für die Betreuer tabu. Egal was dort auch passiert, eingreifen wird niemand. Die Natur hat ihre eigenen Regeln. Und wenn dieses Jahr kein zweiter Storch kommt, muss die Übertragung eben ausfallen.</le_20146>