"Ich finde dieses Internet wunderbar"
Nach Meinung der "Zeit"-Literaturkritikerin Iris Radisch hat das Internet durchaus nicht nur negative, sondern auch kreative Einflüsse auf die deutsche Sprache.
Die Preisträgerin des diesjährigen Medienpreises für Sprachkultur, Kategorie: Presse, sagte am Samstag: "Es gibt da beide Phänomene. Zum einen finde ich dieses Internet wunderbar, weil es die Möglichkeit zum Sprachschöpfertum hat. Anders als der TV-Konsument, der ja nur dasitzt und alles passiv aufnimmt, ist der Internet-Nutzer jemand, der aktiv teilnimmt. Das finde ich in jedem Fall gut." Zum anderen habe jedoch die vor allem von Jugendlichen verwendete E-Mail-Sprache eine hohe Floskelhaftigkeit, die mit Sprachschöpfertum wenig zu tun habe.
Grundsätzlich könne man für die Bewertung guter deutscher Sprache ähnliche Kriterien anlegen wie für gute Literatur: "Das ist Literatur, die nicht versucht, etwas anderes nachzuahmen, sondern die originell ist, die sich selbst hervorbringt. Sprache, die floskelhaft ist, die aus Fertigprodukten besteht, die ist sicherlich nicht unbedingt sehr hochstehend." Sprache müsse vielmehr "lebendig und beseelt" sein.
Radisch erklärte, sie selbst versuche auch nach Möglichkeit, die in die deutsche Sprache eingeschleppten Anglizismen zu vermeiden. Von strengen Reglementierungen und Normierungen, um solche Einflüsse auf die Sprache einzudämmen, wie es etwa in Frankreich praktiziert werde, halte sie dagegen wenig. Auf jeden Fall, so Radisch, verspüre sie nun durch den Medienpreis für Sprachkultur einen gewissen Druck der Öffentlichkeit, künftig noch genauer in ihren Texten auf die Sprache zu achten.
Das Interview mit Iris Radisch können Sie bis zum 26. September 2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören. MP3-Audio
Grundsätzlich könne man für die Bewertung guter deutscher Sprache ähnliche Kriterien anlegen wie für gute Literatur: "Das ist Literatur, die nicht versucht, etwas anderes nachzuahmen, sondern die originell ist, die sich selbst hervorbringt. Sprache, die floskelhaft ist, die aus Fertigprodukten besteht, die ist sicherlich nicht unbedingt sehr hochstehend." Sprache müsse vielmehr "lebendig und beseelt" sein.
Radisch erklärte, sie selbst versuche auch nach Möglichkeit, die in die deutsche Sprache eingeschleppten Anglizismen zu vermeiden. Von strengen Reglementierungen und Normierungen, um solche Einflüsse auf die Sprache einzudämmen, wie es etwa in Frankreich praktiziert werde, halte sie dagegen wenig. Auf jeden Fall, so Radisch, verspüre sie nun durch den Medienpreis für Sprachkultur einen gewissen Druck der Öffentlichkeit, künftig noch genauer in ihren Texten auf die Sprache zu achten.
Das Interview mit Iris Radisch können Sie bis zum 26. September 2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören. MP3-Audio