"Ich habe immer getan, wozu ich Lust hatte"
Georges Moustaki hat Millionen von Französisch-Schülern mit "Ma liberté, Le Meteque …" geprägt und verzückt. Er schrieb auch für andere Sänger Hits wie "Mit meinem Gesicht eines Fremden ..." und wurde damit mit 35 zum "Leonard Cohen an der Seine". Von da an proklamiert er zwar das "Recht auf Faulheit", veröffentlicht dennoch fast ein Album pro Jahr.
Georges Moustaki wohnt seit über 35 Jahren in seiner Wohnung auf der Pariser Ile Saint Louis unter dem Dach. Gitarren und Musikinstrumente und Bücher überall, der Blick aus dem Wohnzimmer fällt auf die Rosette des gegenüberliegenden Kirchenturms. Die Hausangestellte bringt Kaffee. Moustaki ist höflich, freundlich, und zurückhaltend. Er schenkt seinem Gegenüber große Aufmerksamkeit. Seine Chansons – über 220 an der Zahl - passen gut zu seiner Persönlichkeit:
"Alle Lieder sind Selbstporträts, ich erzähle immer mein Leben aus einem jeweils unterschiedlichen Blickwinkel."
Georges Moustaki wird am 3. Mai 1934 als Youssef Mustacci im ägyptischen Alexandria, einer sehr kosmopolitischen Stadt, geboren. Sein Vater ist ein griechischer Buchhändler, seine Mutter Italienerin. Im Hause weht der Geist der französischen Kultur. Man spricht fünf oder sechs Sprachen. Mit 17 geht der Junge nach Paris und lebt als "Jo" in den Künstlercliquen der "rive gauche". Eine seiner bedeutendsten Begegnungen jener Zeit findet zweifellos mit Georges Brassens statt – der ihn zum Weitermachen ermutigt.
"Ich habe immer getan, wozu ich Lust hatte. Denn ich hatte nicht viel Ehrgeiz und brauchte nicht viel. Ich habe mich nicht dagegen gewehrt, Erfolg zu haben, aber ich habe nichts erzwungen, das kam einfach so, mit vielen Zufällen."
Sein Freund, der Gitarrist Henri Crolla, bringt ihn zu Edith Piaf: Wie so oft lässt Piaf auch diesen Liebhaber für sich schreiben und mit sich auftreten. Moustaki schreibt "Milord", das weltberühmt wird und seinen Durchbruch bedeutet, eines von einem Dutzend Chansons für die Piaf.
Die größten Stars reißen sich um ihn, Yves Montand und Barbara oder Dalida. Er schreibt sogar Negro-Spirituals für das Golden Gate Quartett.
In den 60er-Jahren schreibt er für Barbara, 1968 für Serge Reggiani die Hits, die Französisch lernende Schüler jahrzehntelang "verfolgen" sollten: "Ma liberté", "Ma solitude" und "Le Métèque": "Mit meinem Gesicht eines Fremden ..." singt er selbst und wird mit 35 der sogenannte "Leonard Cohen an der Seine". Vergleicht er das Musikgeschäft von damals mit dem heute?
"Wir brauchten 15 Jahre, weil es kein Fernsehen gab, weniger Radios, das war eine andere Atmosphäre. Leute wie Barbara, wie ich, wie Reggiani brauchten Jahre. Aber diese Jahre waren bereichernd, sie waren nicht unnütz, wir haben etwas geschaffen in dieser Zeit. Die Jungen haben heute mehr Möglichkeiten, CDs sind einfacher zu machen. Sie haben Mittel, die wir nicht hatten, aber wir waren weniger, wir hatten vielleicht weniger Hindernisse zu überwinden. Sie haben mehr Hindernisse als wir, aber mehr Möglichkeiten."
Ab den 70er-Jahren proklamiert er zwar das Recht auf Faulheit (le droit à la paresse), veröffentlicht aber ein Album pro Jahr! Er ist ein ewiger Reisender und lässt sich von der Musik der Welt beeinflussen, Brasilien, New York, Japan und Paris.
"Die Reisen haben mir erlaubt, über den Tellerrand zu schauen, musikalisch und was die Landschaften angeht. Ich konnte etwas Exotisches bringen – aus Norwegen oder aus Japan. Ich habe auch auf Deutsch gesungen, ich spreche leider fast kein Deutsch und ich fürchte, dass man es hört, wenn ich auf Deutsch singe."
Bereits in jungen Jahren trug der Frauenliebhaber Vollbart. Daran hat sich nichts geändert. Körperlich fit hält sich Georges Moustaki mit Tischtennis.
"Ich habe nicht den Ehrgeiz, ein Weltmeister zu sein. Ich spiele gern. Ob ich gewinne oder verliere, ist mir egal, ich bin kein Wettstreiter. Alles, was ich mache, versuche ich, mit Vergnügen und zum Vergnügen zu tun."
Ist er mit den Jahren weiser geworden?
"Das Alter bringt und nimmt Dinge. Das bleibt im Gleichgewicht. Man hat vielleicht weniger Unschuld und mehr Erfahrung. Erfahrung kann die Kreativität begrenzen, weil man weniger frisch ist. aber die Erfahrung kann Tiefe geben. Man kriegt mehr Tiefe und hat weniger Unschuld. Man verliert und gewinnt."
"Alle Lieder sind Selbstporträts, ich erzähle immer mein Leben aus einem jeweils unterschiedlichen Blickwinkel."
Georges Moustaki wird am 3. Mai 1934 als Youssef Mustacci im ägyptischen Alexandria, einer sehr kosmopolitischen Stadt, geboren. Sein Vater ist ein griechischer Buchhändler, seine Mutter Italienerin. Im Hause weht der Geist der französischen Kultur. Man spricht fünf oder sechs Sprachen. Mit 17 geht der Junge nach Paris und lebt als "Jo" in den Künstlercliquen der "rive gauche". Eine seiner bedeutendsten Begegnungen jener Zeit findet zweifellos mit Georges Brassens statt – der ihn zum Weitermachen ermutigt.
"Ich habe immer getan, wozu ich Lust hatte. Denn ich hatte nicht viel Ehrgeiz und brauchte nicht viel. Ich habe mich nicht dagegen gewehrt, Erfolg zu haben, aber ich habe nichts erzwungen, das kam einfach so, mit vielen Zufällen."
Sein Freund, der Gitarrist Henri Crolla, bringt ihn zu Edith Piaf: Wie so oft lässt Piaf auch diesen Liebhaber für sich schreiben und mit sich auftreten. Moustaki schreibt "Milord", das weltberühmt wird und seinen Durchbruch bedeutet, eines von einem Dutzend Chansons für die Piaf.
Die größten Stars reißen sich um ihn, Yves Montand und Barbara oder Dalida. Er schreibt sogar Negro-Spirituals für das Golden Gate Quartett.
In den 60er-Jahren schreibt er für Barbara, 1968 für Serge Reggiani die Hits, die Französisch lernende Schüler jahrzehntelang "verfolgen" sollten: "Ma liberté", "Ma solitude" und "Le Métèque": "Mit meinem Gesicht eines Fremden ..." singt er selbst und wird mit 35 der sogenannte "Leonard Cohen an der Seine". Vergleicht er das Musikgeschäft von damals mit dem heute?
"Wir brauchten 15 Jahre, weil es kein Fernsehen gab, weniger Radios, das war eine andere Atmosphäre. Leute wie Barbara, wie ich, wie Reggiani brauchten Jahre. Aber diese Jahre waren bereichernd, sie waren nicht unnütz, wir haben etwas geschaffen in dieser Zeit. Die Jungen haben heute mehr Möglichkeiten, CDs sind einfacher zu machen. Sie haben Mittel, die wir nicht hatten, aber wir waren weniger, wir hatten vielleicht weniger Hindernisse zu überwinden. Sie haben mehr Hindernisse als wir, aber mehr Möglichkeiten."
Ab den 70er-Jahren proklamiert er zwar das Recht auf Faulheit (le droit à la paresse), veröffentlicht aber ein Album pro Jahr! Er ist ein ewiger Reisender und lässt sich von der Musik der Welt beeinflussen, Brasilien, New York, Japan und Paris.
"Die Reisen haben mir erlaubt, über den Tellerrand zu schauen, musikalisch und was die Landschaften angeht. Ich konnte etwas Exotisches bringen – aus Norwegen oder aus Japan. Ich habe auch auf Deutsch gesungen, ich spreche leider fast kein Deutsch und ich fürchte, dass man es hört, wenn ich auf Deutsch singe."
Bereits in jungen Jahren trug der Frauenliebhaber Vollbart. Daran hat sich nichts geändert. Körperlich fit hält sich Georges Moustaki mit Tischtennis.
"Ich habe nicht den Ehrgeiz, ein Weltmeister zu sein. Ich spiele gern. Ob ich gewinne oder verliere, ist mir egal, ich bin kein Wettstreiter. Alles, was ich mache, versuche ich, mit Vergnügen und zum Vergnügen zu tun."
Ist er mit den Jahren weiser geworden?
"Das Alter bringt und nimmt Dinge. Das bleibt im Gleichgewicht. Man hat vielleicht weniger Unschuld und mehr Erfahrung. Erfahrung kann die Kreativität begrenzen, weil man weniger frisch ist. aber die Erfahrung kann Tiefe geben. Man kriegt mehr Tiefe und hat weniger Unschuld. Man verliert und gewinnt."