"Ich klage an"
Das Bild schockierte die Welt: Der tote Filmregisseur Theo van Gogh, dem sein Mörder einen Drohbrief an die Brust geheftet hatte. Adressiert an die Abgeordnete Ayaan Hirsi Ali. Sie ist die Autorin des islamkritischen Films "Submission", bei dem Theo van Gogh Regie führte. Nun erschien ihr Buch "Ich klage an" auf Deutsch. Zur Vorstellung kam Ayaan Hirsi Ali nach Berlin.
Als sie ein kleines Kind war, erklärten ihr Eltern und Verwandte, nur die Muslime seien von Gott auserwählt. Alle anderen Menschen seien Ungläubige. Unrein, barbarisch und obszön. Ayaan Hirsi Ali ist davon überzeugt, dass deshalb mit dem Islam etwas grundlegend nicht stimmt. Die Beziehung eines Muslim zu seinem Gott ist angsterfüllt. Die Stammesmoral seines Propheten Mohammed gilt unverändert im 21. Jahrhundert. Demnach sind Mädchen und Frauen wertlose Geschöpfe. Das wichtigste an ihnen ist das Jungfernhäutchen.
" Wenn Religion dazu missbraucht wird, Menschen zu unterdrücken oder Gewalt zu rechtfertigen, dann sollte diese Religion überprüft werden und kritisiert werden. Die meiste Gewalt innerhalb des Islam passiert in den Familien. Und die Opfer sind meistens Frauen, Kinder und Homosexuelle. Und das Wichtigste ist jetzt wirklich, dass die Frauen und Kinder vor dieser Gewalt beschützt werden. Es braucht also Zufluchtstätten. Aber die muslimischen Gemeinschaften müssen auch dazu angehalten werden, die Gleichheit von Mann und Frau zu akzeptieren. Und Polizei und Justiz müssen ihre Arbeit tun können, damit die Täter bestraft werden. "
Das Buch "Ich klage an" ist eine Sammlung von verschiedenen Aufsätzen. "Lasst uns nicht im Stich, gönnt uns einen Voltaire" ist einer überschrieben. Die Autorin argumentiert geistreich und humorvoll: Die Muslime haben das Flugzeug nicht erfunden, benutzen es aber völlig selbstverständlich. Genauso sollten sie auch die Errungenschaften der westlichen Philosophie und ihrer Autoren in Anspruch nehmen:
" Und ich finde, Muslime habe es da doch viel einfacher, die müssen das nicht alles neu erfinden. Die müssen nur einfach Kant lesen und Popper und John Stuart Mill. Muslime brauchen dafür keine 600 Jahre, sondern vielleicht nur 2,3 Generationen. "
Doch bislang sei das muslimische Selbstverständnis gegen Selbstkritik immun. Die patriarchalische Mentalität verlange von den Mädchen und Frauen bedingungslose Unterwerfung. Wer nicht absolut gehorcht, bereitet der Familie, ja der ganzen Sippe "Schande". Das Prinzip "Ehre und Schande" ersetze die individuelle Verantwortung. Was der muslimischen Kultur elementar fehlt, mahnt Ayaan Ali, sei ein stabiler innerer Kompass der Eigenverantwortung.
Scharf geht sie mit den Anhängern des so genannten Multikulturalismus ins Gericht. Diese würden zwar die einheimische Mehrheit kritisieren, nicht aber die islamischen Minderheiten:
" Für mich ist das rassistisch. Es ist ein schwaches Konzept. Wenn das Wertesystem der liberalen Gesellschaft parallele Gemeinschaften bedingungslos akzeptiert, auch wenn diese Gemeinschaften ihre Mitglieder unterdrücken und missbrauchen. Das soll alles in Ordnung gehen, niemand soll etwas dagegen sagen dürfen, nur weil alle Kulturen angeblich gleich sind? Eine Gesellschaft, die die genitale Verstümmelung von Mädchen akzeptiert, oder so genannte Ehrenmorde, oder dass Frauen nicht ohne Einwilligung des Mannes das Haus verlassen dürfen, mit der Begründung, dass das alles ja zur Kultur der Einwanderer gehört, ein solcher Multikulturalismus ist für mich nichts anderes als Apartheid. "
" Wenn Religion dazu missbraucht wird, Menschen zu unterdrücken oder Gewalt zu rechtfertigen, dann sollte diese Religion überprüft werden und kritisiert werden. Die meiste Gewalt innerhalb des Islam passiert in den Familien. Und die Opfer sind meistens Frauen, Kinder und Homosexuelle. Und das Wichtigste ist jetzt wirklich, dass die Frauen und Kinder vor dieser Gewalt beschützt werden. Es braucht also Zufluchtstätten. Aber die muslimischen Gemeinschaften müssen auch dazu angehalten werden, die Gleichheit von Mann und Frau zu akzeptieren. Und Polizei und Justiz müssen ihre Arbeit tun können, damit die Täter bestraft werden. "
Das Buch "Ich klage an" ist eine Sammlung von verschiedenen Aufsätzen. "Lasst uns nicht im Stich, gönnt uns einen Voltaire" ist einer überschrieben. Die Autorin argumentiert geistreich und humorvoll: Die Muslime haben das Flugzeug nicht erfunden, benutzen es aber völlig selbstverständlich. Genauso sollten sie auch die Errungenschaften der westlichen Philosophie und ihrer Autoren in Anspruch nehmen:
" Und ich finde, Muslime habe es da doch viel einfacher, die müssen das nicht alles neu erfinden. Die müssen nur einfach Kant lesen und Popper und John Stuart Mill. Muslime brauchen dafür keine 600 Jahre, sondern vielleicht nur 2,3 Generationen. "
Doch bislang sei das muslimische Selbstverständnis gegen Selbstkritik immun. Die patriarchalische Mentalität verlange von den Mädchen und Frauen bedingungslose Unterwerfung. Wer nicht absolut gehorcht, bereitet der Familie, ja der ganzen Sippe "Schande". Das Prinzip "Ehre und Schande" ersetze die individuelle Verantwortung. Was der muslimischen Kultur elementar fehlt, mahnt Ayaan Ali, sei ein stabiler innerer Kompass der Eigenverantwortung.
Scharf geht sie mit den Anhängern des so genannten Multikulturalismus ins Gericht. Diese würden zwar die einheimische Mehrheit kritisieren, nicht aber die islamischen Minderheiten:
" Für mich ist das rassistisch. Es ist ein schwaches Konzept. Wenn das Wertesystem der liberalen Gesellschaft parallele Gemeinschaften bedingungslos akzeptiert, auch wenn diese Gemeinschaften ihre Mitglieder unterdrücken und missbrauchen. Das soll alles in Ordnung gehen, niemand soll etwas dagegen sagen dürfen, nur weil alle Kulturen angeblich gleich sind? Eine Gesellschaft, die die genitale Verstümmelung von Mädchen akzeptiert, oder so genannte Ehrenmorde, oder dass Frauen nicht ohne Einwilligung des Mannes das Haus verlassen dürfen, mit der Begründung, dass das alles ja zur Kultur der Einwanderer gehört, ein solcher Multikulturalismus ist für mich nichts anderes als Apartheid. "