"Ich sehe sie nicht mehr als Mitläufer"
Die Journalistin Carola Stern hat durch ihre Arbeit an einer Biographie von Gustav Gründgens und Marianne Hoppe ein anderes Verhältnis zu den beiden Künstlern entwickelt. Sie sehe sie nicht mehr als Mitläufer, sagte Stern im Deutschlandradio Kultur. Sie wäre glücklich, Gründgens noch einmal als Hamlet sehen zu können.
Marianne Hoppe habe immer ein Faible für Männer mit Format gehabt, das teile Carola Stern mit der Schauspieldiva der zwanziger Jahre, über deren Beziehung mit Gustaf Gründgens die Journalistin nun ein Buch veröffentlicht hat. Gründgens habe sie immer als Intellektueller fasziniert, er sei ein großartiger Schauspieler gewesen, der alles gekonnt habe, sagte Stern am Montag im Deutschlandradio Kultur.
Sie habe sich immer gern mit außergewöhnlichen Menschen befasst, bei denen sie das Bedürfnis gehabt hätte, mit ihnen zwei, drei Jahre quasi in einer Wohnung zusammenzuleben, um sie näher kennen zu lernen, so die Autorin, die bereits mehrere Biographien u.a. zu Dorothea Schlegel und Helene Weigel veröffentlicht hat.
Mit Gustaf Gründgens beschreibe sie das Leben eines typischen Kollaborateurs, der mit den Mächtigen zusammengearbeitet habe, um anderen zu helfen. "Es ist eindrucksvoll, was er getan hat", sagte Stern und verwies darauf dass Gründgens das Leben vieler Menschen gerettet habe, nicht zuletzt das Ernst Buschs.
"Doch natürlich darf man nicht vergessen, wie er Geburtstagsfeiern für Göring ausgerichtet hat und welche Stücke er gespielt hat."
Im Gegensatz zu Marianne Hoppe habe sich Gründgens später nie verteidigt.
So schildere ihr Buch das Leben zweier Menschen, zweier Homosexueller, die eine Ehe schlossen, um weiter Karriere machen zu können im Nazireich. "Aber ich habe gelernt, sie zu verstehen", so die Autorin. Das Buch zu schreiben, habe ihr neue Einsichten gebracht.
"Ich verurteile die beiden nicht mehr in dem Maße. Sehe sie nicht mehr als Mitläufer."
Außerdem habe sie neu erlebt, was große Schauspielkunst sei.
"Ich wäre sehr glücklich, Gründgens noch mal als Hamlet zu sehen."
"Auf den Wassern des Lebens. Gustav Gründgens und Marianne Hoppe" von Carola Stern wurde am Sonntag im Deutschen Theater vorgestellt.
Sie habe sich immer gern mit außergewöhnlichen Menschen befasst, bei denen sie das Bedürfnis gehabt hätte, mit ihnen zwei, drei Jahre quasi in einer Wohnung zusammenzuleben, um sie näher kennen zu lernen, so die Autorin, die bereits mehrere Biographien u.a. zu Dorothea Schlegel und Helene Weigel veröffentlicht hat.
Mit Gustaf Gründgens beschreibe sie das Leben eines typischen Kollaborateurs, der mit den Mächtigen zusammengearbeitet habe, um anderen zu helfen. "Es ist eindrucksvoll, was er getan hat", sagte Stern und verwies darauf dass Gründgens das Leben vieler Menschen gerettet habe, nicht zuletzt das Ernst Buschs.
"Doch natürlich darf man nicht vergessen, wie er Geburtstagsfeiern für Göring ausgerichtet hat und welche Stücke er gespielt hat."
Im Gegensatz zu Marianne Hoppe habe sich Gründgens später nie verteidigt.
So schildere ihr Buch das Leben zweier Menschen, zweier Homosexueller, die eine Ehe schlossen, um weiter Karriere machen zu können im Nazireich. "Aber ich habe gelernt, sie zu verstehen", so die Autorin. Das Buch zu schreiben, habe ihr neue Einsichten gebracht.
"Ich verurteile die beiden nicht mehr in dem Maße. Sehe sie nicht mehr als Mitläufer."
Außerdem habe sie neu erlebt, was große Schauspielkunst sei.
"Ich wäre sehr glücklich, Gründgens noch mal als Hamlet zu sehen."
"Auf den Wassern des Lebens. Gustav Gründgens und Marianne Hoppe" von Carola Stern wurde am Sonntag im Deutschen Theater vorgestellt.