Im Streit um die Marienburg zieht Ernst August Prinz von Hannover die Klage gegen seinen Sohn zurück

Im Streit um die Marienburg hat Ernst August Prinz von Hannover die Klage gegen seinen Sohn zurückgenommen - kurz bevor am Landgericht Hannover die mündliche Verhandlung beginnen sollte. Darum geht es: Das Oberhaupt der Welfen hatte die Rückübereignung des Schlosses, des Hausguts Calenberg in der Gemeinde Pattensen-Schulenburg und des Fürstenhauses Herrenhausen in Hannover verlangt. Der 68-Jährige stützte seinen Anspruch auf den Widerruf einer Schenkung infolge "groben Undanks", ungerechtfertigter Bereicherung und des Wegfalls der Geschäftsgrundlage. Seinem Sohn hatte der 68-Jährige den Grundbesitz 2004 und 2007 in vorweggenommener Erbfolge geschenkt. Ernst August junior hatte die marode Marienburg 2019 für einen symbolischen Euro an das Land Niedersachsen verkaufen wollen - gegen den Willen seines Vaters. Dieser legte Einspruch ein, sodass der mit der Landesregierung ausgehandelte Deal scheiterte. Schloss und Inventar gingen in eine Stiftung über. Es gebe aber keinen Grund, sich um die Zukunft von Schloss Marienburg Sorgen zu machen, sagte Ernst August junior. Erledigt ist das Verfahren mit der Rücknahme der Klage nicht: Seine Forderungen hat Ernst August Senior an die Salzburger EAH BetreibungsgmbH verkauft, deren Klage wird verhandelt. Der Vorsitzende Richter der zuständigen Zivilkammer, Stefan Heuer, äußerte allerdings rechtliche Bedenken zu dieser Abtretung: Stand heute würden wir die Klage abweisen, sagte er, auch sei kein grober Undank gegeben.