"... im styl einer Sinfonie in allen Stimmen"

Gast Daniel Hope; Moderation: Ulrike Timm |
Felix Mendelssohn Bartholdys Oktett für Streicher ist der Geniestreich eines Teenagers: in Spätsommer 1825 schuf der Komponist als 16-Jähriger sein erstes großes Meisterwerk, noch vor dem berühmten "Sommernachtstraum".
Als Komposition ist das Oktett ohne Vorbild, ein Werk von Louis Spohr in gleicher Besetzung lässt sich eher als "Doppelquartett" beschreiben. Mendelssohn wollte etwas anderes, nämlich einer Kammermusikformation von acht Streichern klanglich Sinfonisches abfordern, eben "im styl einer Sinfonie in allen Stimmen", ohne die durchsichtige Leuchtkraft von acht Streichinstrumenten aufzugeben.

Die stürmische Energie, die das Werk ausstrahlt, ist ebenso bewundernswert wie uns die umfassende musikalische Bildung, die der Komposition zugrunde liegt, immer wieder staunen lässt.

Das meint der Gast dieser Interpretationen-Sendung, der Geiger Daniel Hope. Immer wieder verlässt er die solistische Nische, um Kammermusik zu machen. Mendessohns Oktett hat er mit Freunden des Chamber Orchestra of Europe eingespielt.

Um Komposition, kammermusikalische Balance, den Goethe-Bezug des berühmten Scherzos und die Übersetzung von Klangfarben geht es im Gespräch mit Daniel Hope ebenso wie um die ungestüme, pure Lust am Musizieren eine "Freundestücks".