Im Westen was Neues
Ausgerechnet vom Erzfeind Pakistan bekommt die englischsprachige Literatur des indischen Subkontinents nun mächtig Konkurrenz. Denn plötzlich erobert eine kleine Gruppe pakistanischer Autoren und Autorinnen, die im Westen wie in ihrer Heimat gleichermaßen verwurzelt sind, die internationale literarische Bühne.
Zu ihnen zählt - als eine der profiliertesten Stimmen - die 1973 in Karatschi geborene Schriftstellerin Kamila Shamsie. Fünf Romane liegen mittlerweile von Shamsie vor - ihre Werke wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt und regelmäßig mit Preisen bedacht. "Verglühte Schatten" – ihr aktueller, von der englischen Presse hymnisch gefeierter Roman über das Schicksal zweier miteinander befreundeter Familien, deren Lebenswege wir vom Abwurf der Atombombe 1945 bis in die Zeit nach dem 11. September verfolgen – war 2009 nominiert für die Shortlist des renommierten "Orange Prize for Fiction".
Shamsies schriftstellerische Karriere begann 1996, mit einer Liebeserklärung an ihre Heimatstadt Karatschi, "In the City by the Sea", die bis dato als einziges Werk nicht auf Deutsch vorliegt. Das Schreiben r ist Shamsie quasi in die Wiege gelegt worden: Ihr Vater war ein landesweit bekannter kritischer Journalist, ihre Großmutter väterlicherseits war Schriftstellerin, ihre Mutter Muneeza Shamsie ist Autorin, Übersetzerin und nicht zuletzt eine umtriebige Fördererin der englischsprachigen Literatur des Landes. Kamila Shamsie selbst ist ein wahrer global player: Schulabschluss in Karatschi; Besuch eines Colleges in den USA; Abschluss in creative writing an der Universität von Massachusetts.
Mittlerweile lebt sie vorwiegend in London, schreibt unter anderem Kolumnen für den "Guardian" und übernimmt regelmäßig Lehraufträge in den Staaten. Wer zudem weiß, dass eine Großmutter aus Berlin stammte, der Rest der Familie dagegen aus Indien, und alle sich nach der Teilung des Subkontinents 1947 im frisch gegründeten Pakistan wieder fanden, den wundert nicht, dass alle Bücher von Kamila Shamsie letztlich um ein Thema kreisen: um die Frage, was passiert, wenn das private Leben von der großen Geschichte eingeholt wird – und wenn verschiedene Ideen von Nation und Identität gewaltvoll aufeinander prallen.
Shamsies schriftstellerische Karriere begann 1996, mit einer Liebeserklärung an ihre Heimatstadt Karatschi, "In the City by the Sea", die bis dato als einziges Werk nicht auf Deutsch vorliegt. Das Schreiben r ist Shamsie quasi in die Wiege gelegt worden: Ihr Vater war ein landesweit bekannter kritischer Journalist, ihre Großmutter väterlicherseits war Schriftstellerin, ihre Mutter Muneeza Shamsie ist Autorin, Übersetzerin und nicht zuletzt eine umtriebige Fördererin der englischsprachigen Literatur des Landes. Kamila Shamsie selbst ist ein wahrer global player: Schulabschluss in Karatschi; Besuch eines Colleges in den USA; Abschluss in creative writing an der Universität von Massachusetts.
Mittlerweile lebt sie vorwiegend in London, schreibt unter anderem Kolumnen für den "Guardian" und übernimmt regelmäßig Lehraufträge in den Staaten. Wer zudem weiß, dass eine Großmutter aus Berlin stammte, der Rest der Familie dagegen aus Indien, und alle sich nach der Teilung des Subkontinents 1947 im frisch gegründeten Pakistan wieder fanden, den wundert nicht, dass alle Bücher von Kamila Shamsie letztlich um ein Thema kreisen: um die Frage, was passiert, wenn das private Leben von der großen Geschichte eingeholt wird – und wenn verschiedene Ideen von Nation und Identität gewaltvoll aufeinander prallen.