Darüber spricht Britta Bürger mit Imke Rust am Dienstag, 2. September, 9:07 bis 10:00 Uhr in der Sendung "Im Gespräch" im Deutschlandradio Kultur.
Wie viel Namibia steckt in Ihrer Kunst?
Die Namibierin Imke Rust steckt schwarze Rosen in die Wüste, klebt Regenwolken auf Felsen und lässt Plastik-Goldfische in Eis-Bächen schwimmen. Häufig sind es symbolische Kunstprojekte, mit denen die Künstlerin vor der massiven Umweltzerstörung warnt, die Namibia durch Uran- und Phosphatabbau droht. Sie ist die Nachfahrin einer weißen Missionarsfamilie, die in das damalige Deutsch-Südwestafrika auswanderte.
Sie eckt mit ihrer Kunst in ihrer Heimat Namibia an. In dem afrikanischen Land zeigt sich eine massive Umweltgefährdung durch die chemische Industrie und die Phosphor- und Uranminen. Rust spürt den Drang etwas dagegen zu tun. Mit ihrer Kunst zeigt sie symbolisch Eingriffe in die Natur.
Weiße, deutsch-sprechende, afrikanische Künstlerin
Während Rust in Namibia eher als "die Deutsche" galt, ist sie in Deutschland "die Afrikanerin", die aber keiner als solche erkennt, weil sie ja als deutsch-sprechende Weiße sofort eingemeindet wird. Sie fühlt sich hier nicht so zu Hause, wie man rein äußerlich annehmen könnte, in Deutschland habe sie erst gemerkt wie afrikanisch, wie namibisch sie eigentlich sei.
Als weiße Afrikanerin und Farmerstochter pendelt sie zwischen Berlin und Windhoek. In ihrer Heimat hat sie bereits die wichtigsten Kunstpreise gewonnen, in Deutschland findet sie zu neuen Ausdrucksformen.
Wie viel Namibia steckt in ihrer Kunst? Wie prägt einen die Wüste? Was bedeutet es, als weiße Künstlerin in Afrika zu arbeiten?