In die Seele des Schauspielers blicken
Er galt als einer der bedeutendsten französischen Regisseure, und er war sowohl im Theater als auch beim Film erfolgreich: Patrice Chéreau. Er provozierte mit seiner Arbeit, doch um die reine Provokation ging es ihm nicht. Er wollte nah ran und machte auch vor Nacktheit nicht halt.
Der französische Regisseur Patrice Chéreau feierte große Erfolge im Theater, aber er war auch ein bedeutender Film-Regisseur. Seinen Durchbruch hinter der Kamera gelang ihm 1983 mit "Der verführte Mann", im Jahr 2001 gewann er auf der Berlinale den Goldenen Bären für seinen Film "Intimacy".
"Intimacy" ist wohl einer seiner bekanntesten Filme, ein Film über eine intensive Sex-Beziehung. Und diese Nähe war für Chéreau der größte Unterschied zwischen Film und Theater: Im Film konnte er nah an seine Darsteller herangehen, im Theater ist das nicht möglich. Bis zur Seele des Schauspielers könne man so gehen, war Chéreau überzeugt.
Auch vor unbedingter Nacktheit machte er nicht halt, den entblößten Penis von Mark Rylance in "Intimacy" empfanden viele als Provokation. Doch für Chéreau war das keine Provokation, sondern eher die Rückkehr zum Natürlichen. Er war nicht auf Provokationen aus, nahm sie aber gern in Kauf, um seine Visionen zu erzählen. Und so war "Intimacy" für ihn auch kein reiner Sexstreifen – ihm ging es hier auch um Gefühle und die Darstellung von zwischenmenschlichen Beziehungen. Mit Patrice Chéreau geht ein vielseitiger, ein ganz und gar europäischer Regisseur.
Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 5. März 2014 als MP3-Audio in unserem Audio-On-Demand-Angebot nachhören.
"Intimacy" ist wohl einer seiner bekanntesten Filme, ein Film über eine intensive Sex-Beziehung. Und diese Nähe war für Chéreau der größte Unterschied zwischen Film und Theater: Im Film konnte er nah an seine Darsteller herangehen, im Theater ist das nicht möglich. Bis zur Seele des Schauspielers könne man so gehen, war Chéreau überzeugt.
Auch vor unbedingter Nacktheit machte er nicht halt, den entblößten Penis von Mark Rylance in "Intimacy" empfanden viele als Provokation. Doch für Chéreau war das keine Provokation, sondern eher die Rückkehr zum Natürlichen. Er war nicht auf Provokationen aus, nahm sie aber gern in Kauf, um seine Visionen zu erzählen. Und so war "Intimacy" für ihn auch kein reiner Sexstreifen – ihm ging es hier auch um Gefühle und die Darstellung von zwischenmenschlichen Beziehungen. Mit Patrice Chéreau geht ein vielseitiger, ein ganz und gar europäischer Regisseur.
Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 5. März 2014 als MP3-Audio in unserem Audio-On-Demand-Angebot nachhören.