In Eberswalde schallt es aus dem Wald
Im Nordosten von Brandenburg, umgeben von Wald und Naturschutzgebieten, befindet sich die Kreisstadt Eberswalde. Für eine Waldstadt passend gibt es hier den Forstchor Silvanus Eberswalde. Zu Pfingsten richtet dieser Chor das 10. Bundestreffen für Forst- und Jägerchöre aus Deutschland aus.
Einfach an die schöne Dämmerung denken beim Singen, bitte, an Wald und Feld und Wild - und: an die Achtelnoten. Das hat Christiane Grunert ihnen eben noch einmal eingeschärft. Und bloß nicht alles forte herausdrücken.
Zu Auftritten, keine Frage, kommen sie in grün.
Kerstin Hainke/ Christiane Grunert: "Weil: wir sind ja n Forstchor und grün mit n bisschen braun drinne, Rock - und Hirschhornknöpfe! - n Rock, ne Weste und Jackett. Und ne weiße Bluse."
Kerstin Hainke, Forstwissenschaftlerin. Zwei Tage Büro, drei Tage Wald - Außendienst unter Bäumen.
Kerstin Hainke: "Wenn ich Glück habe, bin ich so halb vier zurück, denn muss ich mich umziehen, nach Hause, treff mich mit meinem Mann, wir trinken 'ne Tasse Kaffee, wir besprechen alles, und denn packe ich die Sachen zusammen und gehe zum Chor."
Das ist ihr Dienstag. Und nach der Probe als Sopran-Sängerin im evangelischen Gemeindesaal. Da ist Kerstin Hainke immer.
Kerstin Hainke: "Sanft einfach nur leicht. Nicht befreit, aber: ja, freudig."
Günter Puhlmann: "Es ist für mich noch so, dass der Probentag der Tag ist, der für mich für was anderem tabu ist. Eigentlich. Immer schon."
Günter Puhlmann hat den Forstchor Silvanus einmal gegründet, vor 40 Jahren, und ihn lange Zeit geleitet. Und dann Christiane Grunert anvertraut.
Christiane Grunert: "Das ist ein normaler Volkschor, der sehr gern zum Singen kommt."
Die Chorleiterin hat das Repertoire ihres Chores erweitert, mit Smetana und Mendelssohn und diesem und jenem. - Nur bei "Yesterday", da biss der Chor nicht an. Zu viel Englisch drin.
Günter Puhlmann: "Ich bin nun 81 Jahre. Also ich habe keine Ambitionen, diese sehr moderne Musik - wobei mir Yesterday natürlich gefällt, das Lied - aber dazu bin ich nicht mehr geschaffen, sie jetzt selber zu singen."
Der Chor ist ein Abbild der Stadt. Es fehlt ihm an jungen Leuten. Mehr als die Hälfte der Eberswalder ist älter als 60. Der Forstchor ist also ein Rentnerchor? - Ja. Leider, sagt Christiane Grunert.
Zu wenig Männer hat der Chor übrigens auch. Fünf, sechs sitzen im Bass, zwei im Tenor - die beiden Tenöre haben unterm Stuhl ein Proben-Bierchen platziert. Das sieht die Chorleiterin, ehrlich gesagt, nicht ganz so gerne.
Christiane Grunert: "Weil das nicht gut ist für die Kehle des Menschen. Es ist aber auf jeden Fall so, dass das die Stimmbänder beeinträchtigt."
Aber wird sie deswegen ihre Tenöre verschrecken?
Es müssen bis zum Bundestreffen zu Pfingsten, mit sieben Forst- und Jägerchören aus ganz Deutschland, noch allerhand Stellen geübt werden, in den unterschiedlichsten Liedern.
Sie selbst hält sich wie eine Eins. Und hat vorhin einen Basssänger in den Bauch gestupst: Zieh den mal ein! Musiklehrerin ist Christiane Grunert gewesen, ihr Leben lang. Immer hat sie Kinderchöre gehabt und jetzt diesen Erwachsenenchor. Er wird bald 40 - und sie 80.
Nun treibt sie ihren Chor voran - durch´s Programm zum Bundestreffen, das der Jagd- und Forstchor ausrichtet. Sie schaufelt mit den Armen, Tempo, Tempo, legt die Hand vor den Mund, sachte, sachte.
Polnisch. Eine Strophe des kleinen Kuckuck. Damit sich die polnische Seite freut beim Chortreffen, dass auch das nahe Stettin - oder Szczeczin - einbezieht. Auch die heimliche polnische Nationalhymne wird gesungen: Gaude Mater Polonia.
Christiane Grunert ist wirklich nicht die Frau, die ihre Lieben mit Lob überschüttet. Und wenn die Linde frisch blühen soll, dann will sie das auch gerne so hören.
Zu Auftritten, keine Frage, kommen sie in grün.
Kerstin Hainke/ Christiane Grunert: "Weil: wir sind ja n Forstchor und grün mit n bisschen braun drinne, Rock - und Hirschhornknöpfe! - n Rock, ne Weste und Jackett. Und ne weiße Bluse."
Kerstin Hainke, Forstwissenschaftlerin. Zwei Tage Büro, drei Tage Wald - Außendienst unter Bäumen.
Kerstin Hainke: "Wenn ich Glück habe, bin ich so halb vier zurück, denn muss ich mich umziehen, nach Hause, treff mich mit meinem Mann, wir trinken 'ne Tasse Kaffee, wir besprechen alles, und denn packe ich die Sachen zusammen und gehe zum Chor."
Das ist ihr Dienstag. Und nach der Probe als Sopran-Sängerin im evangelischen Gemeindesaal. Da ist Kerstin Hainke immer.
Kerstin Hainke: "Sanft einfach nur leicht. Nicht befreit, aber: ja, freudig."
Günter Puhlmann: "Es ist für mich noch so, dass der Probentag der Tag ist, der für mich für was anderem tabu ist. Eigentlich. Immer schon."
Günter Puhlmann hat den Forstchor Silvanus einmal gegründet, vor 40 Jahren, und ihn lange Zeit geleitet. Und dann Christiane Grunert anvertraut.
Christiane Grunert: "Das ist ein normaler Volkschor, der sehr gern zum Singen kommt."
Die Chorleiterin hat das Repertoire ihres Chores erweitert, mit Smetana und Mendelssohn und diesem und jenem. - Nur bei "Yesterday", da biss der Chor nicht an. Zu viel Englisch drin.
Günter Puhlmann: "Ich bin nun 81 Jahre. Also ich habe keine Ambitionen, diese sehr moderne Musik - wobei mir Yesterday natürlich gefällt, das Lied - aber dazu bin ich nicht mehr geschaffen, sie jetzt selber zu singen."
Der Chor ist ein Abbild der Stadt. Es fehlt ihm an jungen Leuten. Mehr als die Hälfte der Eberswalder ist älter als 60. Der Forstchor ist also ein Rentnerchor? - Ja. Leider, sagt Christiane Grunert.
Zu wenig Männer hat der Chor übrigens auch. Fünf, sechs sitzen im Bass, zwei im Tenor - die beiden Tenöre haben unterm Stuhl ein Proben-Bierchen platziert. Das sieht die Chorleiterin, ehrlich gesagt, nicht ganz so gerne.
Christiane Grunert: "Weil das nicht gut ist für die Kehle des Menschen. Es ist aber auf jeden Fall so, dass das die Stimmbänder beeinträchtigt."
Aber wird sie deswegen ihre Tenöre verschrecken?
Es müssen bis zum Bundestreffen zu Pfingsten, mit sieben Forst- und Jägerchören aus ganz Deutschland, noch allerhand Stellen geübt werden, in den unterschiedlichsten Liedern.
Sie selbst hält sich wie eine Eins. Und hat vorhin einen Basssänger in den Bauch gestupst: Zieh den mal ein! Musiklehrerin ist Christiane Grunert gewesen, ihr Leben lang. Immer hat sie Kinderchöre gehabt und jetzt diesen Erwachsenenchor. Er wird bald 40 - und sie 80.
Nun treibt sie ihren Chor voran - durch´s Programm zum Bundestreffen, das der Jagd- und Forstchor ausrichtet. Sie schaufelt mit den Armen, Tempo, Tempo, legt die Hand vor den Mund, sachte, sachte.
Polnisch. Eine Strophe des kleinen Kuckuck. Damit sich die polnische Seite freut beim Chortreffen, dass auch das nahe Stettin - oder Szczeczin - einbezieht. Auch die heimliche polnische Nationalhymne wird gesungen: Gaude Mater Polonia.
Christiane Grunert ist wirklich nicht die Frau, die ihre Lieben mit Lob überschüttet. Und wenn die Linde frisch blühen soll, dann will sie das auch gerne so hören.