In Mexiko streiten Stadt und Bundesinstitut um Mumien von Guanajuato

In einem Museum der mexikanischen Stadt Guanajuato werden seit Jahrzehnten zahlreiche Mumien ausgestellt, die schon mehrfach in Liedern und Filmen thematisiert worden sind. Sie gelten als Kulturgut. Eine Bundesbehörde wirft dem städtischen Museum jetzt vor, die konservierten Leichen beschädigt zu haben: Unter anderem sei der Arm einer Mumie abgebrochen, kritisierte das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte. Die Mumien stammen aus normalen Gräbern, wo sie Anfang des 19. Jahrhunderts bestattet wurden. In dem trockenen Boden der Region verwesten die Toten jedoch nicht. In den 1860er Jahren wurden sie wieder ausgegraben, weil ihre Familien die Gebühren für die Gräber nicht mehr bezahlen konnten. Einige der Mumien haben immer noch Haare, lederartige Haut und ihre ursprüngliche Kleidung. Inzwischen ist ein Kompetenzstreit um die etwa 100 Mumien ausgebrochen. Das Nationale Institut betrachtet sie als gesamtmexikanisches Erbe und beansprucht die Zuständigkeit. Die Stadt Guanajuato verweist dagegen darauf, dass die meisten Mumien längst ausgegraben waren, als das Nationale Institut 1939 gegründet wurde.