In Paris wird ein Theaterstück über das nationalsozialistische Lebensborn-Projekt aufgeführt

Lebensborn - so hieß ein Projekt der Nationalsozialisten, mit dem eine Ausbreitung der sogenannten "arischen Rasse" erreicht werden sollte. In Paris ist nun zum ersten Mal ein Theaterstück aufgeführt worden, das sich mit diesem in Frankreich wenig bekannten Thema befasst. Die Inszenierung, die bis zum 22. April im Théâtre des Gémeaux zu sehen ist, handelt von Kindern, die in Lebensborn-Kliniken geboren wurden, und basiert auf wahren Begebenheiten. SS-Chef Heinrich Himmler hatte das Lebensborn-Projekt 1935 geschaffen. In den über Deutschland, Österreich, Norwegen und Frankreich verteilten Geburtskliniken wurden Frauen aufgenommen, die als "rassisch rein“ galten. Schätzungen zufolge wurden dort zwischen 10.000 und 22.000 Kinder geboren. In Frankreich gab es eine einzige Einrichtung dieser Art, die sich in der Nähe von Chantilly im Departement Oise befand. Das Theaterstück „Les petits chevaux. Une histoire d'enfants des Lebensborn“ wurde von vier Co-Autoren geschrieben. Unter ihnen ist der Romanautor und Philosophieprofessor Matthieu Niango, dessen Mutter Gisèle in einem Lebensborn geboren wurde.