"In the Soldier's Head"

Wie der kürzeste Film der Berlinale entstand

Regisseurin Christine Rebet im Gespräch mit Susanne Burg |
Sich drehende Objekte, sprudelnde Maschinen und Wasser, das über die Bilder läuft: Mit ihrem Animations-Film "In the Soldier's Head" wolle sie Trauma reanimieren, sagt die französische Künstlerin Christine Rebet. Und das in ziemlich kurzer Zeit.
Der kürzeste Film, der auf der diesjährigen Berlinale gezeigt wird, "In the soldier's head" der französischen Künstlerin Christine Rebet, ist vier Minuten und 25 Sekunden lang und animiert. Zu sehen sind zum Beispiel sich drehende Objekte, sprudelnde Maschinen, eine Frau auf einem Diwan und immer wieder Tintenflecke, die andere Bilder zerstören. Der Kopf, um den es hier geht, halluziniere, sagt Christine Rebet im Deutschlandradio Kultur.
"Es geht um das Trauma des Krieges, das ein Soldat erlebt. Das Trauma eines kollonialisierten Landes. Mein Vater hat im Algerienkrieg gekämpft, das hat ihn sehr traumatisiert. Er hat mir erzählt von den Halluzinationen, die er hatte, als er sich in der Wüste verlaufen hatte. Als ich aufwuchs, war er ein kranker Mann. Er hatte eine Art von Hirnkrankheit und durchlebte diese Traumata immer wieder erneut."
"Die Schere kommt und zerstört"
Die rasanten Schnitte hätten mit dem Genre Animationsfilm zu tun.
"Wenn man eine Animation macht, reanimiert man. Ich wollte Geschichte und Trauma reanimieren. Dabei ist das Timing sehr wichtig. Generell bei der Animation. Die Idee war, nicht nur die Psyche zu reanimieren, sondern auch zu zeigen, wie eine Nicht-Reanimation stattfindet, die Schere kommt und das zerstört, wie die Zeit eingreift. Eine Nicht-Animation erzeuge ich dadurch, dass ich Wasser darüber laufen lasse, dass die Bilder verwischen, zerstört werden."
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