In voller Blüte
Trotz millionenschwerer Programme blüht in Afghanistan weiter der Schlafmohn. Das Land ist einer der größten Opium- und Heroin-Exporteure der Welt. Zu den Profiteuren gehören Schmuggler, korrupte Beamte - und nicht zuletzt die Taliban.
Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura macht eine Rechnung auf, die zeigt, wie eng Afghanistan mit dem Rest der Welt verbunden ist.
"Weltweit sterben jedes Jahr rund 100.000 junge Männer und Frauen durch Drogen, die ihren Ursprung auch in Afghanistan haben."
Weil in ihrem Heroin Rohopium aus Afghanistan steckt. Die klebrige Masse wird aus den Samenkapseln des Schlafmohns gewonnen. Die Bauern ritzen die Kapseln an, um an ihren Saft zu gelangen. Wenn er an der Luft trocknet, entsteht Rohopium – ein Basisstoff für Medikamente und harte Drogen gleichermaßen.
"Afghanistan ist für 90 Prozent der weltweiten Rohopium-Produktion verantwortlich", rechnet der Leiter des Drogenbekämpfungsbüros der Vereinten Nationen in Kabul vor.
Im vergangenen Jahr waren das knapp 6000 Tonnen im Gesamtwert von 1,4 Milliarden US-Dollar. Mit einem Kilogramm konnte ein Bauer zuletzt nach UN-Angaben rund 240 Dollar verdienen – elf mal mehr, als er für Weizen bekommen hätte. In rund der Hälfte aller afghanischen Provinzen pflanzen Bauern inzwischen Schlafmohn an – weil die Verdienstmöglichkeiten unwiderstehlich sind, weil sie unter Druck stehen oder auch, weil sie Gegner der Regierung und ihrer ausländischen Verbündeten sind. Hinzu kommt: Schlafmohn ist nicht anspruchsvoll. Die Pflanze braucht nur wenig Wasser und arbeitsintensiv ist sie auch nicht. Doch nicht die Bauern sind die Großverdiener im Rohopiumgeschäft, sondern die Kette danach: Schmuggler, Mittelsmänner und Händler; korrupte Sicherheitskräfte, Beamte, Politiker - und nicht zuletzt die Taliban.
Dieser US-Drogenfahnder beschreibt das Ziel seiner Arbeit in Afghanistan so:
"Wir konzentrieren uns auf die hochrangige Spitze der Szene in Afghanistan und in der Region."
Auch Yury Fedotov, der Chef der Drogenbekämpfungszentrale der Vereinten Nationen, betont:
"Der illegale Drogenhandel ist eine der größten globalen Herausforderungen, die man nicht alleine in Afghanistan bekämpfen kann. Das muss man regional und überregional angehen."
Vor allem ohne die Drogenrouten und Netzwerke in den afghanischen Nachbarländern Iran, Pakistan und Tadschikistan würde der Stoff die gierigen Märkte in Europa und Nordamerika kaum erreichen. Doch auch zu Hause steigt die Nachfrage.
"Mein Kopf funktioniert nur zu 40 Prozent normal, der Rest gehört den Drogen", sagt dieser junge Afghane, der unerkannt bleiben will.
Er hat als Übersetzer gearbeitet, bis er wegen seiner Heroinsucht entlassen worden ist.
Sein Leben gehört der Sucht. Doch jetzt will er einen Schnellentzug machen und hofft, dass er das Schlimmste nach zehn Tagen hinter sich hat. Nach offiziellen Schätzungen sollen rund eine Million Afghanen drogenabhängig sein. Doch Hilfsangebote gibt es kaum.
"Weltweit sterben jedes Jahr rund 100.000 junge Männer und Frauen durch Drogen, die ihren Ursprung auch in Afghanistan haben."
Weil in ihrem Heroin Rohopium aus Afghanistan steckt. Die klebrige Masse wird aus den Samenkapseln des Schlafmohns gewonnen. Die Bauern ritzen die Kapseln an, um an ihren Saft zu gelangen. Wenn er an der Luft trocknet, entsteht Rohopium – ein Basisstoff für Medikamente und harte Drogen gleichermaßen.
"Afghanistan ist für 90 Prozent der weltweiten Rohopium-Produktion verantwortlich", rechnet der Leiter des Drogenbekämpfungsbüros der Vereinten Nationen in Kabul vor.
Im vergangenen Jahr waren das knapp 6000 Tonnen im Gesamtwert von 1,4 Milliarden US-Dollar. Mit einem Kilogramm konnte ein Bauer zuletzt nach UN-Angaben rund 240 Dollar verdienen – elf mal mehr, als er für Weizen bekommen hätte. In rund der Hälfte aller afghanischen Provinzen pflanzen Bauern inzwischen Schlafmohn an – weil die Verdienstmöglichkeiten unwiderstehlich sind, weil sie unter Druck stehen oder auch, weil sie Gegner der Regierung und ihrer ausländischen Verbündeten sind. Hinzu kommt: Schlafmohn ist nicht anspruchsvoll. Die Pflanze braucht nur wenig Wasser und arbeitsintensiv ist sie auch nicht. Doch nicht die Bauern sind die Großverdiener im Rohopiumgeschäft, sondern die Kette danach: Schmuggler, Mittelsmänner und Händler; korrupte Sicherheitskräfte, Beamte, Politiker - und nicht zuletzt die Taliban.
Dieser US-Drogenfahnder beschreibt das Ziel seiner Arbeit in Afghanistan so:
"Wir konzentrieren uns auf die hochrangige Spitze der Szene in Afghanistan und in der Region."
Auch Yury Fedotov, der Chef der Drogenbekämpfungszentrale der Vereinten Nationen, betont:
"Der illegale Drogenhandel ist eine der größten globalen Herausforderungen, die man nicht alleine in Afghanistan bekämpfen kann. Das muss man regional und überregional angehen."
Vor allem ohne die Drogenrouten und Netzwerke in den afghanischen Nachbarländern Iran, Pakistan und Tadschikistan würde der Stoff die gierigen Märkte in Europa und Nordamerika kaum erreichen. Doch auch zu Hause steigt die Nachfrage.
"Mein Kopf funktioniert nur zu 40 Prozent normal, der Rest gehört den Drogen", sagt dieser junge Afghane, der unerkannt bleiben will.
Er hat als Übersetzer gearbeitet, bis er wegen seiner Heroinsucht entlassen worden ist.
Sein Leben gehört der Sucht. Doch jetzt will er einen Schnellentzug machen und hofft, dass er das Schlimmste nach zehn Tagen hinter sich hat. Nach offiziellen Schätzungen sollen rund eine Million Afghanen drogenabhängig sein. Doch Hilfsangebote gibt es kaum.