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"Es ist eine Frage unserer eigenen Würde"
04:50 Minuten
Mit der Initiative "Wir sind der Osten" wollen mehr als 200 Menschen mit ihrer Biografie erfolgreiche Wendegeschichten in den Vordergrund stellen. Martina Weyrauch ist eine von ihnen, und sie sagt: "Uns ist es wichtig, die Vielfalt des Ostens darzustellen".
Mitte Oktober ging die Initiative "Wir sind der Osten" an die Öffentlichkeit. Wir sind der Osten wurde von Melanie Stein initiiert. Sie hat das Projekt gemeinsam mit einem ehrenamtlichen Team, darunter Christian Bollert, Lutz Mache und Tobias Kremkau, aufgebaut.*
Bei "Wir sind der Osten" werben mehr als 200 Menschen auf einer Website mit ihren Biografien für ein vielfältiges Bild von ostdeutschen Bundesländern. Ziel der Initiative ist es nach eigener Aussage, "Zukunftsgestalter und Zukunftsgestalterinnen" zu präsentieren, Geschichten von denen zu zeigen, die geblieben sind, die in andere Bundesländer gezogen oder auch wieder zurückgekehrt sind in die alte Heimat.
"Den Ossi" gibt es nicht
Darunter ist Martina Weyrauch, Leiterin der brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung. Ihr ist es wichtig, einen Gegenpol zu der negativen Berichterstattung über Ostdeutschland zu setzen, sagt sie. "Das Branding, was wir Ostdeutschen in den letzten 30 Jahren erhalten haben, ist das Bild des Jammerossis, der mit Deutschlandkäppi auf dem Kopf rumnölt und sich nicht einbringt", sagt Weyrauch. Die Initiative wolle Mut machen. "Uns ist es wichtig, die Vielfalt des Ostens darzustellen."
Sie sei sich sicher, dass durch die Art der Initiative, die aktiv in Sozialen Netzwerken sein will, auch diejenigen angesprochen werden können, die von der Vielfalt des Ostens bisher nicht überzeugt seien. "Ich finde es wichtig, dass wir als Botschafter auftreten", sagt Weyrauch. "Es ist auch eine Frage unserer eigenen Würde."
* Wir haben an dieser Stelle einen inhaltlichen Fehler korrigiert.