Insel-Traumjob in Australien
Eine weltweit ausgeschriebene Stellenanzeige lockt über 35.000 Bewerber: Gesucht wird ein Hausmeister, der es sich am Great Barrier Reef gut gehen lässt. Für sechs Monate werden dem Kandidaten 75.000 Euro gezahlt. Doch der wahre Gewinner ist die Tourismus-Region Queensland.
Es klang wie ein Aprilscherz im Januar. Anfang 2009: Schnee, Matsch und Bibberkälte – die nördliche Erdhalbkugel muss sich warm anziehen. Doch mitten im tiefsten Winter erscheint in Zeitungen überall auf der Welt eine Stellenanzeige für einen Job in Queensland/Australien, die fast zu gut klingt um wahr zu sein.
"Der beste Job der Welt – Inselwart für das Great Barrier Reef gesucht. Beschäftigungsdauer: Sechs Monate. Bewerber sollen gerne segeln, schnorcheln, tauchen und in der Sonne liegen. Voraussetzungen: Gutes Englisch und Abenteuerlust. Job ist inklusive Gehalt und Luxus-Unterkunft."
Alles Nähere gab's auf einer Webseite: Für 75.000 Euro Taschengeld ein halbes Jahr lang auf den Whitsunday-Inseln vor Australiens Ostküste als Edel-Tourist unterwegs sein – einzige Bedingung: Per Internetblog jeden neidisch machen. Die Aktion geht um die Welt, bei zwei Millionen Hits in nur drei Tagen stürzt immer wieder die Webseite ab. Der PR-Coup des Tourismusverbandes in Queensland war gelungen – dank einer elektronischen Medienbreitseite.
"Diese Kampagne war nur durch das Internet möglich. Wir haben Webdienste wie Facebook, Twitter und Youtube genutzt – all die Online-Schwergewichte","
erinnert sich Peter O'Reilly, der an der Insel-Traumjob-Aktion mitgearbeitet hat.
""Ob soziale Networks oder Sharing-Webseiten: Wir haben sie zusammengebracht und uns ihrer Stärken bedient. Dies ist die wohl größte Medienkampagne, die das Internet je gesehen hat."
35.000 Kandidaten aus mehr als 100 Ländern schicken ein Bewerbungsvideo, je eine Kopie geht direkt an Youtube.
"Eine Minute. Mehr haben die Bewerber nicht, um sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Originell, witzig – oder im Bikini. Mit Schnorchel in der Badewanne oder als Hauptdarsteller im eigenen Mini-Musical."
Zwei Monate später sind noch die Top 50 übrig: Per Online-Abstimmung wird der Publikumsfavorit bestimmt. Hunderttausende aus aller Welt wählen Clare, eine Übersetzerin aus Taiwan, als erste in die Endrunde der letzten 16.
Die Zeitungsanzeigen, die Webseite, "Insel-Traumjob"-Einträge bei Facebook und Myspace, Online-Voting und SMS-Updates: Für das alles hat das Tourismusamt in Queensland nicht einmal 100.000 Euro ausgegeben. Die kostenlose Publicity durch Medienberichte weltweit schätzt Craig Davidson vom Fremdenverkehrsbüro der Whitsundays auf mehr als 50 Millionen Euro.
"Die Kampagne ist ein sensationeller Erfolg. Wir hätten nie gedacht, dass wir in der ganzen Welt soviel Gratiswerbung bekommen. Alle Inseln am Great Barrier Reef werden davon profitieren. Die Publicity ist unbezahlbar. Erreicht haben wir das, indem wir mit Medien gearbeitet haben, die wir sonst kaum nutzen. Das hat diese Aktion so einmalig gemacht."
Von einer genialen PR-Idee zum weltweiten Medienereignis: Schon jetzt stapeln sich die Anfragen von Reportern, Kamerateams und Online-Journalisten, die alle mit dem späteren Insel-Hausmeister auf Great Barrier Riffpatrouille gehen wollen.
"Wie soll sich ein Mensch bei diesem Medienrummel noch normal verhalten?", "
fragt sich Lynne Mercott vom Tauchshop auf Hamilton Island, wo der Gewinner ein halbes Jahr in einer Luxusvilla wohnen wird.
""Viele der Einheimischen haben keine Ahnung wie die Presse über uns herfallen wird. Aber damit werden wir schon klarkommen, wenn es soweit ist. Obwohl ich mir ernsthaft überlege Urlaub zu nehmen."
Ein halbes Jahr lang "Leben mit Eskimos" oder sechs Monate als "Big Brother" im Mönchskloster – und darüber im Internet bloggen: Tourismusverbände in anderen Ländern versuchen bereits den Erfolg der australischen Insel-Traumjob-Kampagne zu kopieren. Noch bevor die Stelle auf den Whitsundays überhaupt vergeben ist. Selbst das Pressebüro des Vatikan wollte wissen, wie die Australier der ganzen Welt Fernweh gemacht haben. Warum auch nicht? Schließlich geht es ja auch um einen Job im Paradies.
"Der beste Job der Welt – Inselwart für das Great Barrier Reef gesucht. Beschäftigungsdauer: Sechs Monate. Bewerber sollen gerne segeln, schnorcheln, tauchen und in der Sonne liegen. Voraussetzungen: Gutes Englisch und Abenteuerlust. Job ist inklusive Gehalt und Luxus-Unterkunft."
Alles Nähere gab's auf einer Webseite: Für 75.000 Euro Taschengeld ein halbes Jahr lang auf den Whitsunday-Inseln vor Australiens Ostküste als Edel-Tourist unterwegs sein – einzige Bedingung: Per Internetblog jeden neidisch machen. Die Aktion geht um die Welt, bei zwei Millionen Hits in nur drei Tagen stürzt immer wieder die Webseite ab. Der PR-Coup des Tourismusverbandes in Queensland war gelungen – dank einer elektronischen Medienbreitseite.
"Diese Kampagne war nur durch das Internet möglich. Wir haben Webdienste wie Facebook, Twitter und Youtube genutzt – all die Online-Schwergewichte","
erinnert sich Peter O'Reilly, der an der Insel-Traumjob-Aktion mitgearbeitet hat.
""Ob soziale Networks oder Sharing-Webseiten: Wir haben sie zusammengebracht und uns ihrer Stärken bedient. Dies ist die wohl größte Medienkampagne, die das Internet je gesehen hat."
35.000 Kandidaten aus mehr als 100 Ländern schicken ein Bewerbungsvideo, je eine Kopie geht direkt an Youtube.
"Eine Minute. Mehr haben die Bewerber nicht, um sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Originell, witzig – oder im Bikini. Mit Schnorchel in der Badewanne oder als Hauptdarsteller im eigenen Mini-Musical."
Zwei Monate später sind noch die Top 50 übrig: Per Online-Abstimmung wird der Publikumsfavorit bestimmt. Hunderttausende aus aller Welt wählen Clare, eine Übersetzerin aus Taiwan, als erste in die Endrunde der letzten 16.
Die Zeitungsanzeigen, die Webseite, "Insel-Traumjob"-Einträge bei Facebook und Myspace, Online-Voting und SMS-Updates: Für das alles hat das Tourismusamt in Queensland nicht einmal 100.000 Euro ausgegeben. Die kostenlose Publicity durch Medienberichte weltweit schätzt Craig Davidson vom Fremdenverkehrsbüro der Whitsundays auf mehr als 50 Millionen Euro.
"Die Kampagne ist ein sensationeller Erfolg. Wir hätten nie gedacht, dass wir in der ganzen Welt soviel Gratiswerbung bekommen. Alle Inseln am Great Barrier Reef werden davon profitieren. Die Publicity ist unbezahlbar. Erreicht haben wir das, indem wir mit Medien gearbeitet haben, die wir sonst kaum nutzen. Das hat diese Aktion so einmalig gemacht."
Von einer genialen PR-Idee zum weltweiten Medienereignis: Schon jetzt stapeln sich die Anfragen von Reportern, Kamerateams und Online-Journalisten, die alle mit dem späteren Insel-Hausmeister auf Great Barrier Riffpatrouille gehen wollen.
"Wie soll sich ein Mensch bei diesem Medienrummel noch normal verhalten?", "
fragt sich Lynne Mercott vom Tauchshop auf Hamilton Island, wo der Gewinner ein halbes Jahr in einer Luxusvilla wohnen wird.
""Viele der Einheimischen haben keine Ahnung wie die Presse über uns herfallen wird. Aber damit werden wir schon klarkommen, wenn es soweit ist. Obwohl ich mir ernsthaft überlege Urlaub zu nehmen."
Ein halbes Jahr lang "Leben mit Eskimos" oder sechs Monate als "Big Brother" im Mönchskloster – und darüber im Internet bloggen: Tourismusverbände in anderen Ländern versuchen bereits den Erfolg der australischen Insel-Traumjob-Kampagne zu kopieren. Noch bevor die Stelle auf den Whitsundays überhaupt vergeben ist. Selbst das Pressebüro des Vatikan wollte wissen, wie die Australier der ganzen Welt Fernweh gemacht haben. Warum auch nicht? Schließlich geht es ja auch um einen Job im Paradies.