Unsere Reihe "Woran arbeiten Sie?"
Die meisten von uns haben Vorsätze für das kommende Jahr. Noch fünf Tage, dann beginnt das Jahr 2017. In den Tagen zwischen den Jahren wollen wir im Deutschlandradio Kultur von Wissenschaftlern und Kulturschaffenden wissen, wer schon handfest dabei ist, aus einem guten Vorsatz eine Tat zu machen. Das sind unsere Gesprächspartner:
Dienstag, 27.12.
Joseph Vogl, Professor für Literatur- und Kulturwissenschaften an der Berliner Humboldt-Universität, über seine Arbeite an dem Werk "Epoche des Amok"
Hark Bohm, Drehbuchautor, über seine Zusammenarbeit mit Fatih Akin
Götz Aly, Historiker, über den Antisemitismus in Europa
Mittwoch, 28.12.
Ersan Mondtag, Theaterregisseur
Thomas Mettenleiter, Vogelgrippeforscher
Felix Meyer, Musiker
Donnerstag, 29.12.
Günter M. Ziegler, Mathematiker
Stefan Selke, Soziologe
Gila Lustiger, Schriftstellerin
Freitag, 30.12.
Doris Dörrie,Regisseurin
Armin Falk, Verhaltensökonom Armin Falk
Emmanuelle Charpentier, Genforscherin
Samstag, 31.12.
Bruce Allen, Forscher am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik
Der tägliche Kampf gegen die Vogelgrippe
Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit hat derzeit vor allem mit der Vogelgrippe zu tun. Der Erreger, sagt Institutspräsident Thomas Mettenleiter, ist hochaggressiv und unterscheidet sich deutlich von dem vor zwei Jahren.
In Niedersachsens Geflügelställen breitet sich die Vogelgrippe weiter aus. Mehrere Mal hat sich der Verdacht auf den Vogelgrippe-Erreger H5N8 in den letzten Tagen bestätigt. Zehntausende Puten wurden über die Weihnachtstage vorsorglich getötet. Für Menschen ist das derzeit kursierende Virus nach allgemeiner Einschätzung ungefährlich.
In Zeiten wie diesen ist das Friedrich-Loeffler-Institut − das ist das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit − alarmiert. Es ist grundsätzlich für die Gesundheit und das Wohlbefinden landwirtschaftlicher Nutztiere und den Schutz des Menschen vor zwischen Tier und Mensch übertragbaren Infektionen zuständig.
H5N8 wurde durch Zugvögel eingeschleppt
Der Erreger, der derzeit grassiert, unterscheidet sich nach Angaben des Institutspräsidenten Thomas Mettenleiter genetisch und biologisch deutlich von dem, der die Republik noch vor zwei Jahren beschäftigte. H5N8 sei unter anderem deutlich gefährlicher für Wasservögel wie Enten und Gänse als sein Vorgänger, sagte Mettenleiter im Deutschlandradio Kultur.
Der Erreger ist seiner Ansicht nach durch Zugvögel aus Russland eingeschleppt worden, und nicht durch hochgezüchtete Nutztiere, wie auch hier und da gemutmaßt wird. Der Virus sei so hochaggressiv, dass infizierte Tiere einen Transport gar nicht überstehen würden.
Durch die Funde von russischen Forschern hätte zudem klare genetische Abstammungslinien bestimmt werden können, sagte Mettenleiter. Das Virus, das im Sommer in der russisch-mongolischen Grenzregion gefunden wurde, sei dem, das jetzt in Europa grassiere, sehr ähnlich. (ahe)