Pfeffersport Berlin

Verein hilft ukrainischen Kids bei der Integration

04:38 Minuten
Ukrainische Flüchtlinge machen Bewegungsübungen beim Pfeffersport Berlin
Ukrainische Kinder beim Gleichgwichts- und Bewegungskurs vom Pfeffersport Berlin © Pfeffersport Berlin / Margarete Goj
Von Thomas Wheeler |
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Kindersport, Parcours, Handball: Pfeffersport Berlin unterstützt mit verschiedenen Sportarten geflüchtete Kinder und ihre Eltern. Der Verein will mit Kursen in seinem Programm „Ukraine Sport Support“ zur Integration der Flüchtlinge beitragen.
450 Meter vom ehemaligen Grenzkontrollpunkt Checkpoint Charlie entfernt, befindet sich die Kurt-Schumacher-Grundschule in Kreuzberg. An diesem geschichtsträchtigen Ort steht eine Schule, deren Fassade mal wieder eine Renovierung verdient hätte. Auch die Sporthalle sieht von außen nicht besonders einladend aus.
Geht man hinein, ist dies allerdings völlig anders. Denn die Halle ist erst vor Kurzem saniert worden, es riecht noch nach Holz.

Die Übungsleiterin kommt auch aus der Ukraine

An einem Montagabend teilen sich dort eine Parcoursgruppe und ein Gleichgewichts- und Bewegungskurs für ukrainische Kinder die Halle. An diesem Abend sind es neun - 5 Mädchen und 4 Jungen zwischen 10 und 14 Jahren.
Übungsleiterin Galina, 36 Jahre alt, aus Dnipro im Osten der Ukraine, sagt:

„Wir machen Sport mit unserer Haltung. Viele Kinder haben Probleme mit ihrer Körperhaltung - und ich helfe ihnen.“

Seit vier Monaten gibt Galina den Kurs. Mit dabei ist auch ihre Tochter, mit der sie seit einem Jahr in Berlin lebt.
Zum Aufwärmen lassen die Kinder die Arme kreisen. Danach geht es darum, auf einem Bein zu stehen. Alle sind konzentriert und versuchen das umzusetzen, was ihnen Galina vormacht.
Einer der Jungen ist der elfjährige Elia. Er wohnt mit seinen Eltern bereits seit fünfeinhalb Jahren in Berlin und kommt seit einem guten Monat zum Kurs.

„Wir haben viele Übungen mit der Balance und anderen Unterricht für Füße und Arme.“

In der Ukraine hat Galina einen ähnlichen Kurs für Erwachsene angeboten. Das würde sie gerne auch in Berlin machen. Sie möchte eine Ausbildung als Pilates-Trainerin machen.

Projekt "Ukraine Sport Support" beim Pfeffersport

An diesem Abend sind aber nicht nur die Kinder und Galina in der Halle, sondern auch Margarete Goj, die bei Pfeffersport die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit organisiert.
Mit ihren Vereinskolleginnen und Kollegen hat sie das Projekt „Ukraine Sport Support“ entwickelt. Es richtet sich in erster Linie an Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 18 Jahren.

Wir machen schon sehr, sehr lange Sport für Menschen mit Fluchterfahrung. 'Bunt wie wir' ist ein Projekt, dass das auch schon angegangen ist. Als dann der Krieg in der Ukraine angefangen hat, war klar, dass wir uns da auch aktiv zeigen wollen. Dank der Förderung von 'Aktion Mensch' haben wir jetzt dieses Projekt auf die Beine gestellt, sodass wir auch genug finanzielle Mittel haben, um das umzusetzen.

Margarete Goj vom Pfeffersport Berlin

Das Projekt ist in seinen Angeboten so vielseitig wie die Philosophie des Vereins.

„Kindersport für die Jüngeren, und später können die Kinder dann auch in Sektionen mitmachen. Handball, Basketball. Es gibt aber auch Sportarten wie Capoeira oder Parcours.“

Über 50 Mädchen und Jungen sind dabei

Ukrainische Kinder, die bei Pfeffersport bereits etwas länger Sport treiben und oft schon etwas Deutsch sprechen, helfen den Übungsleitern manchmal auch bei der Übersetzung.

„Ich hatte bei der letzten Übungsstunde den Fall, dass ein Junge, der schon seit mehreren Monaten bei mir ist, mit seinen zehn Jahren als Sprachassistent geholfen hat - bei den Mädchen, die gerade frisch nach Berlin gekommen sind. Ich war sehr dankbar dafür."

Die Angebote werden von den ukrainischen Eltern, die mit ihren Kindern in Berlin gelandet sind, immer stärker angenommen. Derzeit sind über 50 Mädchen und Jungen im Verein aktiv.
Übungsleiterin Galina vom Pfeffersport Berlin bei einem TV-Interview
Übungsleiterin Galina vom Pfeffersport Berlin als gefragte Gesprächspartnerin (hier bei einem TV-Interview)© Pfeffersport Berlin / Margarete Goj

Pfeffersport bietet auch Feriencamps

Seit dem vergangenen Sommer organisiert Pfeffersport auch Feriencamps. So ist es auch in diesen Osterferien, und so ist es auch für die großen Ferien im kommenden Sommer geplant.

„Und das ist natürlich dann auch verteilt mit Kindern aus dem Kiez, was den schönen Mehrwert hat, dass sie sich begegnen und miteinander in Kontakt kommen. Das ist für uns ein Teil der Willkommenskultur.“

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