Intendant ohne Konzerthaus

Die Elbphilharmonie in Hamburg ist noch längst nicht fertig, doch ihr zukünftiger Intendant Christoph Lieben-Seutter arbeitet bereits. Lieben-Seutter war vorher Generalsekretär des Wiener Konzerthauses. Im Deutschlandradio Kultur sagte er, es sei ein komisches Gefühl für etwas zu arbeiten, was noch nicht greifbar sei.
"Vom Job her ist es allerdings ähnlich", meint der Gründungsintendant der Elbphilharmonie. Die Künstlerische Planung, Organisation, Marketing und Sponsoring müssten auch jetzt schon gemacht werden. "Was noch fehlt, sind die Konzerte am Abend, wo man die Künstler begrüßt. Da muss ich mich noch drei Jahre gedulden."

Die Fertigstellung der Elbphilharmonie ist für Frühjahr 2010 geplant. Lieben-Seutter geht davon aus, dass der Spielbetrieb dann nach der Sommerpause 2010 beginnt.

Die Elbphilharmonie wird für Hamburgs Musikleben einen qualitativen wie quantitativen Sprung bedeuten, glaubt Lieben-Seutter. Der zukünftige Konzertsaal wird die Kapazitäten verdoppeln. Die Akustik des Saals soll derart ausgereift sein, dass schon jetzt Orchester aus aller Welt Schlange stehen, um ihn bespielen zu dürfen, betont Lieben-Seutter.

Vorbild für den Saal ist die Berliner Philharmonie. Da aber durch den ursprünglichen Speicherbau, auf dem die Elbphilharmonie gründet, nicht sehr viel Raum bleibt, wird der Hamburger Konzertsaal steiler ausfallen als der Berliner: "Eine Mischung aus Berliner Philharmonie und einem altem Theater, wo man vom oberen Rang steil hinunter sieht auf die Bühne", prognostiziert der Elbphilharmonie-Indentant.

Ganz Hamburg wird von der Elbphilharmonie profitieren, hofft Lieben-Seutter: "Es soll für jedermann erschwinglich sein, ich komme nach Hamburg, um die Musik unters Volk zu bringen."

Sie können das vollständige Interview mit Christoph Lieben-Seutter mindestens bis zum 3.2.2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.
MP3-Audio