Goldener Emmy-Regen auf Deutschland
Gleich drei der begehrten Emmys gehen nach Deutschland. Bei der Preisverleihung in New York erhielt die Darstellerin Christiane Paul ebenso wie die Macher der Serie "Deutschland 83" und die Regisseure der Doku "Krieg der Lügen" die begehrte Auszeichnung. Einer der Preise ging an einen Bademeister.
Mehrere deutsche TV-Produktionen sind bei der internationalen Emmy Gala mit Preisen ausgezeichnet worden. Christiane Paul bekam für ihre Rolle im Thriller "Unterm Radar" den Emmy als beste Darstellerin. In dem Streifen verkörpert Paul eine Richterin, deren Leben durcheinander gewirbelt wird, als ihre Tochter der Beteiligung an einem Bombenanschlag in Berlin verdächtigt wird.
Weitere Emmys für Produktionen aus Deutschland gab es für die TV-Serie "Deutschland 83" und die Dokumentation "Krieg der Lügen". Der Produzent und Regisseur von "Krieg der Lügen" war auf der Bühne in New York so überwältigt, dass er statt einer Dankesrede das Publikum nur mit einem langgezogenen "großartig" überraschte. Dem Deutschlandradio-Kultur-Korrespondenten Kai Clement sagte Bittner: "Das ist ein Film, der von sechs Studenten gemacht wurde und als wir den vor fünf Jahren angefangen haben, haben wir nur eines zum Ziel gehabt: Die Quelle davon zu überzeugen, dass sei mit uns redet." Die Quelle - das ist der Mann, der mit einer Lüge über die Existenz fahrbarer Massenvernichtungswaffen den Irak-Krieg ausgelöst haben soll.
Insgesamt hatten sich sich mehrere Dutzend Darsteller und Produktoinen aus 15 Ländern für die Auszeichnungen in zehn Kategorien der International Emmy Awards beworben. Mit den Preisen werden exzellente TV-Produktionen außerhalb der USA geehrt.
Dokumentation über Familie und Umfeld eine Grenzsoldaten
"Deutschland 83" handelt von einem DDR-Grenzsoldat, der als Spion in die Bundeswehr eingeschleust wird, um Nato-Geheimnisse zu stehlen. In der Sparte beste Dokumentation gewann «Krieg der Lügen» des deutschen Regisseurs Matthias Bittner. Dessen Film handelt von einem irakischen Flüchtling, dessen Informationen über Massenvernichtungswaffen an westliche Geheimdienste durchgestochen werden und letztlich als Vorwand für die US-Invasion im Irak 2003 herhalten müssen.
Für große internationale Aufmerksamkeit sorgte Dustin Hoffman. Er erhielt einen Emmy als bester Darsteller für seine Rolle im BBC-Spielfilm "Roald Dahl's Esio Trot". Der 79-jährige Oscarpreisträger verkörpert einen einsamen Junggesellen, der den kecken Plan fasst, um eine in der Wohnung unter ihm lebende Witwe zu werben. Doch die pflegt eine übertriebene Liebe zu ihrer Hausschildkröte.
"The Hoff" spielt sich selbst
In der Sparte Komödie trug mit "Hoff the Record" auch Großbritannien den Sieg davon. Die Show handelt von Ex-"Baywatch"-Star David Hasselhoff, der eine parodierende Version von sich selbst spielt. "Capital", eine Produktion über Bewohner eines Vororts in Südlondon, deren Häuser wegen rapide steigender Immobilienpreise mehrere Millionen Pfund wert sind, erhielt den Preis für den besten TV-Film oder die beste Miniserie.
Andere Preise gingen an die in Brasilien produzierte Show "Verdades Secretas" in der Kategorie beste Seifenoper. Einen Emmy gab es zudem für die schwedische Sendung "Allt for Sverige» in der Kategorie Reality-Entertainment. Einen Ehren-Emmy bekam die amerikanische Drehbuchautorin, Produzentin und Regisseurin Shonda Rhimes, die neben der Polit-Serie "Scandal" die TV-Hits "Grey's Anatomy" und "How to Get Away with Murder" schuf.