Interview mit Star-Antiquar

"Schriften auf Lämmerhaut sind absolut unzerstörbar"

Diese Zierinitiale als Deckfarbenmalerei mit Gold zeigt eine Teufelsaustreibung, aufgenommen in Stralsund in einer Handschrift mit dem Titel Liber ordinarius (= Regelungen für liturgische Handlungen) aus dem 15. Jahrhundert
Diese Zierinitiale als Deckfarbenmalerei mit Gold zeigt eine Teufelsaustreibung, aufgenommen in Stralsund in einer Handschrift mit dem Titel Liber ordinarius (= Regelungen für liturgische Handlungen) aus dem 15. Jahrhundert. © picture alliance / ZB / Stefan Sauer
Heribert Tenschert im Gespräch mit Anke Schäfer |
Der Schweizer Star-Antiquar Heribert Tenschert glaubt, dass echte Bücher einfach zu schön sind, als dass ihnen E-Books Konkurrenz machen könnten. "Fast jeder, der ein E-Book hat, wird zu den schönen alten Büchern zurückkehren", sagt er - festen Glaubens an die Zukunft der haptischen Literatur.
In Stuttgart beginnt die Antiquariatsmesse. Bis zum Sonntag zeigen knapp 80 Antiquare das Schönste aus fünf Jahrhunderten Buchdruck und Buchkunst. Auf dieser Messe findet sich wahrscheinlich niemand, der die Bücher nicht liebt.
Kostbare antiquarische Bücher haben den Nimbus des Besonderen – aber dennoch stellt sich die Frage: Wie lange wird es das Buch in seiner hergebrachten Form noch geben – mit Einband und raschelnden Seiten? Immerhin finden die digitalen Bücher großen Absatz.
Darüber sprechen wir mit Heribert Tenschert, der sage und schreibe rund 250.000 alte und sehr kostbare Bücher besitzt. Er hat sein Antiquariat in der Schweiz und stellt auf der Messe in Stuttgart aus.