Farocki wurde auch als Künstler wahrgenommen
Der verstorbene Filmemacher Harun Farocki habe eine Bildsprache verwendet, die der Bildenden Kunst "völlig neue Richtungen" gezeigt habe. Das sagte der Galerist Thaddaeus Ropac im Deutschlandradio Kultur.
Der verstorbene Filmemacher Harun Farocki habe eine Bildsprache verwendet, die der Bildenden Kunst "völlig neue Richtungen gezeigt hat und die einfach eine Ästhetik auch in die Kunst gebracht hat". Das sagte der Galerist Thaddaeus Ropac am Donnerstagabend in der Sendung "Fazit" im Deutschlandradio Kultur. "Dadurch wurde er wirklich als Künstler auch wahrgenommen und nicht nur als Filmemacher."
Farockis Thema sei "Simulation und Realität" gewesen. Ropac verwies als Beispiel auf das Ausstellung "War at a Distance": Farocki habe es vermocht, ein eher trockenes Thema wie die Simulation von Kriegen am Computer so zu vermitteln, "dass daraus einfach eine unglaublich starke Kunstsprache entstanden ist", betonte er. "Diese Videos, die waren dann auch in einer Kunstwelt erlebbar geworden."
Farockis Thema: der Zusammenhang von Simulation und Realität
Farocki habe sich mit jungen Menschen getroffen, um herauszufinden, wie diese mit Computerspielen umgingen und habe dann "seine eigene Sprache da ständig hineingewoben", so der Galerist. "Er hat sozusagen die eigene Realität mit der Realität von 18-Jährigen völlig verwischt und daraus ein Kunstwerk geschaffen." Das habe Farocki auch für junge Menschen begreifbar gemacht.
Als Mensch sei Farocki faszinierend gewesen, "immer offen für alles", neugierig und sehr präzise: Wenn es darum gegangen sei, wie sein Werk zu präsentieren sei, sei er "sehr fordernd" gewesen, sagte Ropac. Hightech sei "gerade gut genug" gewesen, um sein Werk zu zeigen.