Investigative Spukerei
Nach "Matchpoint" hat Altmeister Woody Allen erneut in London und mit Scarlett Johansson gedreht und steht zur Freude der Fans wieder einmal auch vor der Kamera. "Scoop" ist eine überdrehte Krimi-Komödie um einen Geist und eine Möchtegern-Journalistin. In "Wo ist Fred" spielt Til Schweiger einen Baupolier, der sich als Behinderter ausgeben muss, um seiner Angebeteten zu imponieren, was natürlich restlos schief geht.
Scoop - Der Knüller
GB/USA 2006; Regie: Woody Allen; Darsteller: Woody Allen, Scarlett Johansson, Hugh Jackman
Woody Allens zweiter, in London gedrehter Film ist eine Krimikomödie und hat für Woody-Fans gleich mehrere Schmeckerchen zu bieten: Der Meister selbst steht wieder auch vor der Kamera, als deutlich gealterter, desillusionierter Magier, der in London mehr recht als schlecht ganze Säle füllt und seine miesepetrige Lebensphilosophie in pointenreichen Dialogen an den Mann, bzw. die Frau bringt.
Sie ist eine amerikanische Studentin und Möchtegern-Journalistin (Scarlett Johansson), die auf Urlaub weilt. Aus dem Publikum auf die Bühne und in seinen magischen Kasten geholt, erscheint ihr ein Geist, der ihr den Scoop, den Knüller, die Krimistory präsentiert. Der kürzlich verstorbene Starreporter Joe Strombel hat Informationen, dass ein geadeltes Mitglied der High Society (Hugh Jackman) ein Serienkiller sein könnte. Worauf der Magier (unfreiwillig) und die naive amerikanische Provinznudel (eifrig) als Vater und Tochter getarnt loslaufen, um den Mörder zu fangen.
Die völlig unsinnige Konstruktion wird herrlich von klassischer Ballettmusik und feurigen Latinoklängen konterkariert, ist in einem goldsonnigen London schönstens placiert und gibt Freunden ausgiebig Gelegenheit, die berühmte englische Gartenkunst zu studieren.
Woody Allen spielt die Tochter-Vater-Konstruktion köstlich aus, ist so herrlich neurotisch wie lange nicht mehr und bringt es nicht nur fertig, die umjubelte Scarlett Johansson wieder in neuem Licht zu präsentieren, sondern sich auch.
"Wo ist Fred?"
D 2006; Regie: Anno Saul; Darsteller: Till Schweiger, Jürgen Vogel, Alexandra Maria Lara, Christoph Maria Herbst
Um Liebe und hochkarätigen Basketball geht es in dieser neuen deutschen Komödie, aber nicht nur. Der Knackpunkt für diese anderthalb Kinostunden mit Brachialkomik nach einem amerikanischen, in Deutschland realisierten Drehbuch mit Starbesetzung (auch seitens Alba Berlin) ist die Verwandlung eines kerngesunden Baupoliers (Till Schweiger als Fred) in einen Behinderten im Rollstuhl. Die Idee kommt wieder mal von einem "besten Freund" (Jürgen Vogel), der Grund ist natürlich die Liebe, denn eine Heirat mit der Angebeteten kommt nur zustande, wenn Fred deren verzogenem Sohn einen handsignierten Ball von Alba Berlin besorgt.
Den gibt es auf der Behindertentribüne, wo schon ein "echter" Behinderter (Christoph Maria Herbst als "Ronny") auf seine Chance lauert. Aber auch als der Ball längst ergattert ist, kommt Fred nicht mehr aus dem Rollstuhl heraus. Immer chaotischere Umstände, für die besonders sein bester Kumpel zuständig ist, bringen ihn sogar in ein Heim für Behinderte, derweil er zwischendurch auch immer mal wieder "normal" sein muss. Wenn die eine Frau, die er heiraten will, kommt, steht Fred auf beiden Beinen, ist eine rehäugige Regisseurin, die einen Werbefilm für Alba dreht (Alexandra Maria Lara) im Anmarsch, muss er in den Rollstuhl und auch schon mal fünf Treppen im Rollstuhl runterholpern.
Keine Situation war zu krass, um nicht verhackstückt zu werden, wobei die Frage nicht ist, ob man das darf (die "echten" Behinderten als Komparsen hatten wirklich sichtlich Spaß am Rollenspiel), sondern weshalb man sich das ansehen muss?
GB/USA 2006; Regie: Woody Allen; Darsteller: Woody Allen, Scarlett Johansson, Hugh Jackman
Woody Allens zweiter, in London gedrehter Film ist eine Krimikomödie und hat für Woody-Fans gleich mehrere Schmeckerchen zu bieten: Der Meister selbst steht wieder auch vor der Kamera, als deutlich gealterter, desillusionierter Magier, der in London mehr recht als schlecht ganze Säle füllt und seine miesepetrige Lebensphilosophie in pointenreichen Dialogen an den Mann, bzw. die Frau bringt.
Sie ist eine amerikanische Studentin und Möchtegern-Journalistin (Scarlett Johansson), die auf Urlaub weilt. Aus dem Publikum auf die Bühne und in seinen magischen Kasten geholt, erscheint ihr ein Geist, der ihr den Scoop, den Knüller, die Krimistory präsentiert. Der kürzlich verstorbene Starreporter Joe Strombel hat Informationen, dass ein geadeltes Mitglied der High Society (Hugh Jackman) ein Serienkiller sein könnte. Worauf der Magier (unfreiwillig) und die naive amerikanische Provinznudel (eifrig) als Vater und Tochter getarnt loslaufen, um den Mörder zu fangen.
Die völlig unsinnige Konstruktion wird herrlich von klassischer Ballettmusik und feurigen Latinoklängen konterkariert, ist in einem goldsonnigen London schönstens placiert und gibt Freunden ausgiebig Gelegenheit, die berühmte englische Gartenkunst zu studieren.
Woody Allen spielt die Tochter-Vater-Konstruktion köstlich aus, ist so herrlich neurotisch wie lange nicht mehr und bringt es nicht nur fertig, die umjubelte Scarlett Johansson wieder in neuem Licht zu präsentieren, sondern sich auch.
"Wo ist Fred?"
D 2006; Regie: Anno Saul; Darsteller: Till Schweiger, Jürgen Vogel, Alexandra Maria Lara, Christoph Maria Herbst
Um Liebe und hochkarätigen Basketball geht es in dieser neuen deutschen Komödie, aber nicht nur. Der Knackpunkt für diese anderthalb Kinostunden mit Brachialkomik nach einem amerikanischen, in Deutschland realisierten Drehbuch mit Starbesetzung (auch seitens Alba Berlin) ist die Verwandlung eines kerngesunden Baupoliers (Till Schweiger als Fred) in einen Behinderten im Rollstuhl. Die Idee kommt wieder mal von einem "besten Freund" (Jürgen Vogel), der Grund ist natürlich die Liebe, denn eine Heirat mit der Angebeteten kommt nur zustande, wenn Fred deren verzogenem Sohn einen handsignierten Ball von Alba Berlin besorgt.
Den gibt es auf der Behindertentribüne, wo schon ein "echter" Behinderter (Christoph Maria Herbst als "Ronny") auf seine Chance lauert. Aber auch als der Ball längst ergattert ist, kommt Fred nicht mehr aus dem Rollstuhl heraus. Immer chaotischere Umstände, für die besonders sein bester Kumpel zuständig ist, bringen ihn sogar in ein Heim für Behinderte, derweil er zwischendurch auch immer mal wieder "normal" sein muss. Wenn die eine Frau, die er heiraten will, kommt, steht Fred auf beiden Beinen, ist eine rehäugige Regisseurin, die einen Werbefilm für Alba dreht (Alexandra Maria Lara) im Anmarsch, muss er in den Rollstuhl und auch schon mal fünf Treppen im Rollstuhl runterholpern.
Keine Situation war zu krass, um nicht verhackstückt zu werden, wobei die Frage nicht ist, ob man das darf (die "echten" Behinderten als Komparsen hatten wirklich sichtlich Spaß am Rollenspiel), sondern weshalb man sich das ansehen muss?