Apple verkündet Aus für den iPod
Nun ein auslaufendes Gerät, das viele aber noch immer nutzen - meist aus Nostalgie: der iPod. © unsplash / Andres Urena
Das Ende des Walkman-Erben
06:33 Minuten
Nach 21 Jahren ist Schluss. Apple hat das Ende des iPods verkündet. Für den US-Konzern ende damit die Ära der Musik-Speicher-Geräte, meint der Musikjournalist Tobi Müller.
Apple stellt keine iPods mehr her. So lautet die Kunde. Der US-Technologiekonzern erklärt damit das Ende der Ära des wohl populärsten MP3-Players.
"Man kann den Erfolg des iPods auch mit der Dürre davor beschreiben, weil es einfach keine richtigen MP3-Player gab", sagt der Musikjournalist Tobi Müller über den iPod. Alle großen Firmen hätten sich vor Prozessen gefürchtet und darum kaum oder wenig oder mit wenig Energie MP3-Player produziert. Apple-Boss Steve Jobs habe mit den Plattenfirmen gesprochen und ihnen erklärt: "Ihr müsst einzelne Songs unbundlen, das war der springende Punkt, und die haben gesagt: 'Ah, Apple ist eine kleine Firma mit drei Prozent Marktanteil, das machen wir mal versuchsweise.'"
Erfolg durch Deals mit der Plattenindustrie
Mit dem Start von iTunes sei dann der Startschuss gefallen für die Erfolgsgeschichte des iPod. "Steve Jobs hat erst die Plattenfirmen überzeugt und dann uns", sagt Müller. Sicher habe auch das Äußere eine Rolle gespielt beim Erfolg für Apple, etwa das "wahnsinnig schöne und ein bisschen an die alten Braun-Geräte aus Deutschland erinnernde minimale Design, als sei es ein elektrischer Rasierer von Opa". Müller: "Aber das Wichtige war, dass er die Deals gekriegt hat mit der sehr mächtigen Musikindustrie." Der iPod habe dann entscheidend geprägt, wie wir seitdem Musik hören: "Nicht mehr ganze Alben, sondern einzelne Songs".
Beim iPod ging es noch um Speicher
Die Idee heutzutage ist eben, dass man all das auch auf dem iPhone machen kann, sagt Müller: "Der iPod ist ein Gerät, bei dem es noch um Speicher ging." Und das übernähmen also nun Smartphones, mit denen eben gestreamt werden kann. Doch es gebe auch noch immer genug Leute, die das jetzt alles nicht wollten, sagt Müller: "Die sind ein bisschen nostalgisch, die wollen ein Gerät, das nicht ein Smartphone ist, und wo sie sich davon abkoppeln können." Doch nüchtern ausgedrückt laute hier auch das Fazit des Konzerns: "Es ist ein Gerät des Speicherns, und da sind wir drüber hinweg."