Iranische Berlinale-Teilnehmer erneut an Ausreise gehindert

    Maryam Moghadam und Behtash Sanaeeha stehen auf dem Roten Teppich vor dem Logo der Berlinale.
    Maryam Moghadam und Behtash Sanaeeha bei der Vorstellung von "Ballade von der weißen Kuh" auf der Berlinale 2021. © imago-images / Future Image / Nicole Kubelka
    Das Regie-Duo Moghaddam und Sanaeeha konnte in diesem Jahr schon nicht zur Berlinale reisen, um seinen Film "My favourite Cake" vorzustellen. Nun wurden die beiden erneut an der Ausreise aus dem Iran gehindert. Auf Instagram berichteten Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha, dass auf dem Teheraner Flughafen ihre Pässe beschlagnahmt worden seien. Dabei hatte das Ehepaar seine Papiere erst vergangene Woche zurück erhalten. Die beiden kritisierten auch den neuen Präsidenten Massud Peseschkian. Man könne eine Gesellschaft nicht durch Täuschung zu Wachstum und Reformen führen. In ihrem letzten Film "My favourite Cake" hatten Moghaddam und Sanaeeha ein realistisches Bild iranischer Frauen gezeigt und damit dem offiziellen Bild widersprochen. Gedreht hatte die beiden so weit wie möglich im Verborgenen. Seit der Islamischen Revolution von 1979 unterliegt auch Irans Film- und Kulturszene der strengen Beobachtung durch die Behörden. Drehgenehmigungen und Kinovorführungen etwa müssen über das Ministerium für Kultur beantragt werden. Irans lebendige Kunst- und Filmszene war jedoch schon immer ein Ort subtiler oder auch ganz offensichtlicher Kritik am System.