Isländische Elfe verzaubert die Welt

Von Wilfried Bestehorn |
Die MTV-Generation runzelte 1993 verwundert die Stirn, als dieses Wunderkind aus irgendeinem isländischen Geysir plötzlich aufstieg. Seltsam kauzig - und dann diese Musik! Klassik, Swing-Jazz, Dance und Folk knüpfte sie in jedem Song frech zusammen. Und es passte. Manche Zeitgenossen suchen bis heute nach einem Namen dafür.
Das betörende an dieser Musik ist das, was der Produzent Nellee Hooper draus gemacht hat. Mit und Rhythmen aus den Resten der Housemusic hat er Björks Kompositionen clubtauglich und aktuell gemacht. Preise und Goldplatten regneten dutzendfach auf die verdutzte kleine Sängerin herab, die ja nur die Produktionskosten wieder reinhaben wollte.

Und das noch junge Jahrzehnt - die 90er - hatte mit Björk einen neuen Weltstar bekommen. Eine seltsam anmutende schüchterne nordische Märchenfee, die mit jedem Song anders war, die eine klassische Komponistin und eine Dancing Queen gleichzeitig sein wollte. Der komplette Gegenentwurf also zu den geleckten Pop-Damen aus der Bravo: Madonna, Paula Abdul oder Janet Jackson. Immer innovativ und neu und anders.
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