Belgiens Polizei nimmt zwei Terrorverdächtige fest
Die verdächtigen Personen sollen Anschläge in Belgien in der Silvesternacht geplant haben. Bei den Durchsuchungen wurden Militäruniformen und Propagandamaterial der Terrormiliz IS gefunden.
Möglicherweise haben die belgischen Behörden einen oder mehrere Terroranschläge mit islamistischem Hintergrund verhindert. Wie die Generalstaatsanwaltschaft am Morgen mitteilte, habe es am Sonntag und Montag Hausdurchsuchungen gegeben. Bei den Aktionen in Brüssel, Liège und der Region Brabant seien sechs Personen verhaftet worden. Vier davon befinden sich mittlerweile wieder auf freiem Fuß, so die Behörde. Die Ermittlungen dauerten weiter an.
Den beiden Festgenommen wird vorgeworfen, einer terroristischen Vereinigung anzugehören. Sie sollen Anschläge geplant haben. Einer der beiden soll Kopf einer Terrorzelle sein und potentielle Terroristen angeworben haben.
Bei den Durchsuchungen wurden nach Behördenangaben Computer, Militäruniformen und Propagandamaterial der Terrormiliz IS sichergestellt. Waffen oder Sprengstoff seien aber nicht gefunden worden, so die Staatsanwaltschaft.
Die Gruppe, der die Durchsuchungen galten, habe Medienberichten zufolge Anschläge an symbolhaften Orten in Brüssel geplant. Laut Staatsanwaltschaft sollten die Anschläge in der Silvesternacht durchgeführt werden.
Medien berichten, auch das Generalkommissariat der Polizei in der Brüsseler Innenstadt sei ein Ziel gewesen. Es sei von einer konkreten Bedrohung auszugehen. Die Staatsanwaltschaft wollte diese Informationen nicht bestätigen. Das Generalkommissariat befindet sich in der Nähe des von vielen Touristen besuchten Grande Place.
Terror-Warnstufe wieder erhöht
Wie die Zeitung "De Standaard" berichtet, sei bereits gestern die Terrorwarnstufe für die Brüsseler Polizei von zwei auf drei erhöht worden. In einem internen Papier der Polizei sei laut "De Standaard" von Angriffen ähnlich denen in Paris die Rede. Polizisten sollten nicht mehr allein patrouillieren. Mindestens ein Beamter pro Patrouille müsste bewaffnet sein. Auch Polizisten im Empfangsbereich der Polizeiwachen sollten laut de Standaard Waffen tragen. Ähnliche Maßnahmen hatte es Anfang des Jahres nach der Anti-Terror-Operation im ostbelgischen Verviers gegeben.
Seit Wochen sind die belgischen Behörden in Alarmbereitschaft. Mindestens zwei der Attentäter der Anschläge von Paris haben im Brüsseler Stadtteil Molenbeek gewohnt. Das Viertel gilt als sozialer Brennpunkt. Immer wieder wurden hier radikale Islamisten festgenommen. Einen Zusammenhang zwischen den nun Festgenommenen und den Anschlägen in Paris vom November sehen die Ermittler aber nicht.