Darüber unterhält sich Katrin Heise mit Israel Kauntajike in der Sendung "Im Gespräch" am 24. Februar ab 9:07 Uhr
Wie vermitteln Sie zwischen Deutschen und Herero?
Zwei deutsche Großväter, die Großmütter Herero, eine Kindheit in der Zeit der Apartheid. Wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass Israel Kaunatjikes Leben vom politischen Aktivismus bestimmt ist. Im Deutschlandradio Kultur spricht er über Heimat und die Suche nach dem Grab seines Großvaters.
Schon als Elfjähriger geht er zu politischen Versammlungen, mit 17 Jahren verlässt er seine Heimat Namibia und schließt er sich dem Kampf gegen das Apartheidssystem an. Eine mehrjährige Reise durch zahlreiche afrikanische Länder führt ihn schließlich über Polen nach Westberlin.
Seit sein Traum eines unabhängigen Namibia in Erfüllung gegangen ist, setzt er sich für eine Aufarbeitung des Teils der deutschen Kolonialvergangenheit ein, der auch seine eigene Familiengeschichte entscheidend geprägt hat: Die Verbrechen an den Herero im damaligen "Deutsch-Südwestafrika".
Wo ist Ihre Heimat? Wieso sind Sie nach all den Jahren ausgerechnet in Westberlin hängengeblieben? Was wissen Jugendliche in Deutschland über die Kolonialgeschichte? Und warum wollen Sie das Grab Ihres Großvaters unbedingt finden?