Israelfeindliche Äußerungen überschatten das Ende der Berlinale

    Vier Künstler stehen auf einer Bühne bei der Preisgala der Berlinale. Zwei Künstler tragen ein sogenanntes Palästinensertücher.
    Ben Russell (l) und Servan Decle (r) tragen Palästinensertücher bei der Abschlussgala im Berlinale Palast auf der Bühne. In der Mitte Jay Jordan (2.v.l) und Guillaume Cailleau. © a
    26.02.2024
    Zum Abschluss der Internationalen Filmfestspiele in Berlin haben israelfeindliche Äußerungen für Kritik gesorgt. Laut Berlinale wurde der Instagram-Kanal der Festival-Sektion "Panorama" gehackt. Screenshots, die auf dem Mitteilungsdienst "X" kursierten, zeigten den Slogan "Free Palestine - From the River to the Sea", mit dem ein freies Palästina auf israelischem Gebiet gemeint ist. Dass jemand einen Social-Media-Kanal der Berlinale für antisemitische Hetze missbrauche, sei unerträglich, teilte die Festivalleitung mit. Die Beiträge seien sofort gelöscht worden. Außerdem habe man Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Bereits am Samstagabend hatte mehrere Filmschaffende für Unruhe gesorgt. Während der Berlinale-Preisverleihung hatten sie einseitig Vorwürfe gegen Israel erhoben, ohne das Massaker der Hamas vom 7. Oktober 2023 zu erwähnen. Der Regisseur Ben Russell war mit einem Palästinenser-Tuch auf die Bühne gekommen und hatte Israel des Völkermordes bezichtigt. Zudem forderte der palästinensische Filmemacher Basel Adra Deutschland auf, keine Waffen mehr an Israel zu liefern. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Wegner, sprach von einer untragbaren Relativierung. Antisemitismus habe keinen Platz in Berlin, betonte der CDU-Politiker. Der kultur- und medienpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Lindh, sagte der Zeitung "Die Welt", die Festival-Leitung hätte die Aussagen auf der Bühne kommentieren müssen. Zudem bezeichnete er den massiven Applaus im Publikum als erschütternd.