"Israelische Normalität der Mitte"
Der israelische Historiker Dan Diner hat das Ergebnis der Parlamentswahlen als positives Zeichen für eine zunehmende Entideologisierung und Entpolitisierung der israelischen Gesellschaft bewertet. Der Wahlsieg der neu entstandenen israelischen Mitte sei ein Signal für den weiteren Rückzug aus den Palästinensergebieten, sagte Diner im Deutschlandradio Kultur.
Israel sei heute bereit, sich ohne einen Friedensschluss aus den Palästinensergebieten zurückzuziehen, betonte Diner. Das sei früher undenkbar gewesen. Der einseitige Rückzug Israels werde den Friedensprozess im Nahen Osten leichter machen. Für den Abschluss dieses Rückzugs brauche man allerdings den palästinensischen Partner, äußerte Diner:
"Insofern bedarf es auch Zeit, bis die Hamas in dieser oder in einer anderen Kombination bereit ist, von ihrer grundsätzlichen Ablehnung einer Anerkennung Israels abzugehen. Aber das wird auch geschehen."
Nach Auffassung Diners ergänzen sich die Politik der Hamas und der zukünftigen israelischen Regierung der linken Mitte auf paradoxe Weise. Die einen seien nicht bereit, Israel anzuerkennen, würden aber Territorien akzeptieren, die Israel aufgebe. Auf der anderen Seite ziehe sich Israel zunehmend aus den palästinensischen Gebieten zurück.
"Insofern bedarf es auch Zeit, bis die Hamas in dieser oder in einer anderen Kombination bereit ist, von ihrer grundsätzlichen Ablehnung einer Anerkennung Israels abzugehen. Aber das wird auch geschehen."
Nach Auffassung Diners ergänzen sich die Politik der Hamas und der zukünftigen israelischen Regierung der linken Mitte auf paradoxe Weise. Die einen seien nicht bereit, Israel anzuerkennen, würden aber Territorien akzeptieren, die Israel aufgebe. Auf der anderen Seite ziehe sich Israel zunehmend aus den palästinensischen Gebieten zurück.