Krieg und Zeitenwende

Ist der Pazifismus am Ende?

53:51 Minuten
Illustration einer Hand, die das Victory-Zeichen zeigt. Dazwischen balanciert auf einem Seil eine Person mit Stab und hat Probleme das Gleichgewicht zu halten
Fragiler Frieden: Brauchen wir mehr Waffen, um ihn zu sichern? Oder weniger? Keine einfache Frage. © Getty Images / Planet Flem
Moderation: Alexandra Gerlach |
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In Europa ist Krieg und alle reden von Waffen: schweres Kriegsgerät für die Ukraine, aber auch mehr davon für die Bundeswehr. Das Forum Frauenkirche fragt: Ist die Mahnung „Frieden schaffen ohne Waffen“ passé? Ist Pazifismus naiv?
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine stellt das bisherige sicherheitspolitische Selbstverständnis Deutschlands in Frage. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte eine Zeitenwende an. Der Wehretat soll massiv steigen, für die Bundeswehr sollen neue Waffensysteme angeschafft werden - auch solche, die bisher umstritten waren, wie beispielsweise Kampfdrohnen.
Zudem hat die Bundesregierung zugesagt, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern, mit denen sich das Land gegen die russische Aggression verteidigen kann. In einer Region, in der die deutsche Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs furchtbare Verheerungen anrichtete, soll nun Kriegsgerät made in Germany zum Einsatz kommen.

Wohin steuert die Friedensarbeit?

Was bedeutet all das für die Einstellung der deutschen Gesellschaft zur Bundeswehr? Und überhaupt zum Militärischen? Ist die eher pazifistische Haltung vieler Deutscher nun obsolet geworden? Wie stehen wir zu den höheren Wehrausgaben? Was bedeutet die „Zeitenwende“ für die Friedensarbeit, auch in der Evangelischen Kirche?

Über diese und weitere Fragen diskutieren:
Merle Spellerberg (Bündnis90/Die Grünen), Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags
Dr. Erich Vad, Brigadegeneral a. D.
Dr. Svenja Flaßpöhler, Philosophin, Unterzeichnerin des Offenen Briefs an den Bundeskanzler gegen die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine
Michael Zimmermann, Beauftragter für Friedens- und Versöhnungsarbeit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens

Die Podiumsdiskussion fand am 16. Juni 2022 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Forum Frauenkirche“ in der Dresdner Frauenkirche statt – in Kooperation von Stiftung Frauenkirche Dresden, Deutschlandfunk Kultur und Sächsischer Zeitung.
(pag)
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